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Talisman, Amulett

Die Wirkung eines Talismans ist nicht wie vielfach angenommen eine reine Suggestionssache. Das Herstellen von Talismanen steht am Anfang jeder magischen Praxis oder sollte dies zumindest. Was aber ist ein Talisman, wie wirkt er und aus welchem Material sollte er bestehen. Ich möchte mit der letzten Frage beginnen. Eigentlich eignet sich fast jedes Material zur Anfertigung eines Talismans. Es gibt aber scheinbar bessere Materialien und schlechtere. Damit wären wir bei  der zweiten Frage, nämlich, wie wirkt ein Talisman.
Das Material wird durch eine geeignete Prozedur mit Energie geladen, welche dann die eigentliche Wirkung das Talismans erzielt. Nun hat man festgestellt, daß manche Materialien fast keine Energie andere sehr viel Energie aufnehmen und vor allem Speichern können. Ein Talisman ist also ein mit Energie geladener Gegenstand, der durch seine Ladung ein bestimmtes Ereignis herbeiführt.

In fast allen esoterischen Traditionen wird mit der Ladung von Gegenständen, meist in Form von Kristallen und Steinen gearbeitet. Auch im Reiki ist es möglich ab dem zweiten Grad Steine und Kristalle zu laden.
Es gibt aber auch eine gänzlich andere Form von Talismanen, diese bestehen aus einer verzehrbaren Substanz, wie Speisen, Getränken aber auch aus homöopathischen Arzneien. Eine der gebräuchlichsten Formen ist wohl die Hostie in der christlichen Kirche.
Durch den Verzehr dieser geladenen Substanz wird jene transformierende Kraft in das Sein und in den physischen Körper des Magiers aufgenommen , wo sie das Werk der Transformation beginnt. Dabei können auch konkrete Aufgaben, wie das heilen einer Krankheit, eines Gemütszustandes oder jeder anderen Veränderung als Ladung eingebracht werden.

Einen Talisman anzufertigen hat in fast allen Kulturen der Welt eine lange Tradition. Das Wort selbst stammt wahrscheinlich aus dem arabischen von tilasm was soviel bedeutet wie „ein geheimnisvolles Bild mit magischen Buchstaben“.
Es gibt unzählige Möglichkeiten einen Talisman anzufertigen, alle darzustellen würde den Rahmen dieser Site bei weitem sprengen, abgesehen davon das mir längst nicht alle bekannt sind. Aus diesem Grund habe ich mich bei den hier vorgestellten Talismanen ausschließlich auf solche beschränkt, die mit kabbalistischen Entsprechungen arbeiten.

Amulette

Amulette sind mit den Talismanen verwandt. Allerdings im Gegensatz zu der nach innen gerichteten Wirkungsweise des Talismans, wirkt das Amulett nach außen hin. Es kann als Abwehr gegen magische Angriffe, unliebsame Menschen (der böse Blick) und zur Beeinflussung des Schicksals, was äußere Phänomene und Einflüße angeht, eingesetzt werden.
Die Herstellung eines Amuletts ist ähnlich wie die eines Talismans. Man muß aber nicht unbedingt selbst solch ein Kleinod basteln. Edelsteine, Metallanhänger mit Symbolen, Runenplättchen oder ähnliche Dinge können leicht geweiht werden, und für den entsprechenden Zweck eingeweiht werden.

Sowohl Talismane als auch Amulette werden mit Energien geladen, die den Zweck in den Gegenstand „einschweißen“. Das zukünfige Amulett oder Talisman werden wie ein Blatt Papier beschrieben.

Was ist beim Entwurf eines Talismans zu beachten?

  • Unbedingt notwendig ist die Formulierung einer klaren eindeutigen Absicht (Obsekration). Diese soll positiv formuliert sein, d.h. statt „Ich will keine Gegenstände mehr verlieren“ besser formulieren in „Meine Achtsamkeit gegenüber Gegenständen wird sich erheblich verbessern“. 
  • Bei der Erstellung des Talismans ist auf die Einhaltung gewisser ethischer Grundsätze zu achten, diese dienen vor allem dem Selbstschutz. Denn wir leben nun mal unter den Gesetzen von Ursache und Wirkung, auch wenn dieses manchmal, um des schnellen Vorteils willens anscheinend vergessen wird. Daher ist es empfehlenswert die folgenden Regeln zu beachten: niemanden schaden, niemals etwas gegen den Willen anderer tun, die Gesetze des Gebens und des Nehmens sind zu beachten, es gibt nichts ohne Gegenleistung, die Erfüllung von Wünschen, die dem eigenen Ego entspringen, können einen in materieller Hinsicht weiterbringen, aber das Gegenteil auf spiritueller Ebene bewirken
  • Um vorhersehbare Ergebnisse zu produzieren und sich vor unangenehmen Überraschungen zu schützen ist die strikte Einhaltung der traditionellen Zuordnungen der Symbole, Tätigkeiten, Berufe, Eigenschaften usw. zu den Planeten einzuhalten. Mutwillige oder zufällige Zuordnung können sich störend auswirken und das Ergebnis in ungeahnte Bahnen lenken.
  • Die Bedeutungen, der auf dem Talisman verwendeten Symbole muß wirklich verstanden worden sind sein, so daß es keine unbewußten Bedeutungen mehr gibt. Ist dies nicht der Fall kann das Ergebnis in eine andere Richtung gelenkt werden, als in die ursprünglich beabsichtigte Richtung.
  • Ein Talisman, der mit traditionellen Symbolen arbeitet verfügt über mehr Kraft, als einer mit selbst erfunden Symbolen und Zeichen. Dies hat seinen Grund darin, das schon Generationen vor uns diese Symbole mit Kraft aufgeladen haben.


 Wie wirkt ein Talisman ?

Ein Talisman mit dem man arbeitet, wirkt zu allererst immer in uns selbst, denn wir sind der Stein der behauen wird.
Man kann einen Talisman einsetzen, um mehr Wissen zu erlagen, um Personen oder Umstände für eigene Anliegen günstig zu beeinflussen, oder gar auch um ohne Arbeit reich zu werden. Selbstverständlich steht es jedem Menschen frei einen von ihm geschaffenen Talisman zu welchem Zweck auch immer einzusetzten, aber genauso selbstverständlich trägt auch jeder Mensch die Konsequenzen seines Handelns. Wie gesagt, Ursache und Wirkung. Ein Talisman ist eine Fokussierung die ins Gesamtgefüge wirkt, je nach hinterlegter Absicht, und mit dem Gesamtgefüge in Resonanz tritt. Je harmonischer diese Resonanz, desto erfolgreicher die Wirkung des Talismans.

Ritual zur Weihung des Talismans

Legen Sie den Talisman in die Mitte eines Dreiecks. Das kann ein von Ihnen in der Astralwelt geschaffenes sein, d.h. in Ihrer Vorstellung, oder Sie zeichnen es tatsächlich auf oder markieren es in Ihrem Raum, vielleicht durch drei Steine.

Schließen Sie dann die Augen, und versuchen Sie, Ihre Gedanken zu beruhigen und Ihren Geist von allem zu befreien, was nicht zu Ihrer gegenwärtigen Absicht und Ihrem Ziel gehört. Atmen Sie mehrmals tief, um Ihr Gedankenfeld zu reinigen; und wenn Sie sich hinreichend entspannt haben, fangen Sie an, sich in Ihrer Aura die Farbe vorzustellen, mit der Sie den Talisman aufladen.

Die dem Talisman entsprechende Farbe wird durch das Planetensiegel bestimmt oder auch durch die Farbe, die dem Engel oder der Schwingung, mit der Sie arbeiten, sofern Sie einen Namenstalisman anfertigen, am ehesten entspricht. Legen Sie die Zahlenschwingung in Harmonie mit Ihrem Ziel fest – z.B.: 6, Orange, Sonne. Atmen Sie sechs Züge lang tief ein und aus, und stellen Sie sich vor, wie Sie die Farbe, die Sie brauchen, um sich sammeln. Halten Sie die Luft an, bis Sie bis 6 gezählt haben, und spüren Sie, wie die Farbe Orange währenddessen Ihr ganzes Wesen durchströmt. Beim Ausatmen visualisieren Sie dann die Farbe Orange, wie sie Ihre Aura erfüllt und die Aura des Talismans, die Sie mit Ihrer Kraft erfühen.

Nachdem Sie dies eine angemessene Zahl von Atemzügen hindurch getan haben – in diesem Falle sechsmal oder ein Vielfaches von sechs (zwölf, wenn Sie es länger machen wollen) -, führen Sie den zweiten Teil der Übung durch, derbesonders dem Aufladen des Talismans dient. Öffen Sie Ihre Augen, und sammeln Sie mit ausgestreckten Armen in einer ausladenden Geste einen imaginären Ball aus oragenem Licht, wobei Sie mit geschlossenen Händen enden wie in einer Gebetshaltung. Reiben Sie die Hände dann schnell aneinander, wodurch Wärme und Energie entstehen. Stellen Sie sich vor, daß Sie mit jeder Reibung Ihrer Hände gelbe Funken elektrischen Lichts erzeugen. Halten Sie dann nach etwa zehn Sekunden Ihre Hände über den Talisman, wobei Sie ihn mit Ihrer Energie und Ihrer Absicht erfüllen. Dabei spüren Sie vielleicht ein Kribbeln in den Fingern, während Sie sich Ströme gelben Lichtes vorstellen, das die Aura des Talismans durchzieht. Beenden Sie den Vorgang, indem Sie Ihre Fingerspitzen einmal leicht über den Talisman gleiten lassen, Ihre Absicht klar und deutlich wiederholen und die Gottesnamen und den Geistesnamen des Talismans singen. Ziehen Sie schließlich das talismanische Bild durch den Rauch der Duftmischung, die Sie zuvor schon zubereitet haben.

Die magische Pforte, Soror A.L.

Bei dem hier beschriebenen Ritual handelt es sich um ein Ritual das der Tradition des Golden Dawn entstammt, es ist dem Buch „Die magische Pforte“ von Soror A.L. entnommen.

Konsekration (Weihung)

Einer der wichtigsten Bestandteile einer Zeremonie zur Weihung eines Talismans oder einer eucharistischen Substanz ist das astrale annehmen einer Gottesform. Wenn man sich im klaren ist, welche Gottesform für das Vorhaben geeignet ist, muß der Praktiker sich während der Zeremonie in seinem Inneren zu dieser Gottform erheben, auf daß man wahrhaft mit dem Bewußtsein jener speziellen Kraft oder Gottheit eins wird. Je sorgfältiger diese dynamische Vereinigung vollzogen wird, um so automatischer und einfacher wird die anschließende Aufladung der Telesmata.

weiterführende Literatur:


Tätowierungen, Tattoo’s

Das Thema Tätowierung beschäftigt mich schon länger. Vor allem, weil ich zum Teil gefragt werde, ob ich eine Tätowierung habe oder wieso ich mir keine stechen lasse.

Das hat zum Großteil mit meiner persönlichen Weltanschauung zu tun. Auch wenn ich Tattoos zum Teil sehr hübsch finde, und sie definitiv eine Faszination ausüben, bin ich strikt gegen eine Tätowierung (an mir).

Tätowierungen erfreuen sich größter Beliebtheit, auch unter esoterisch-spirituell Arbeitenden. Für mich ist das ein Widerspruch in sich, denn jeder der esoterisch-spirituell arbeitet weiß, dass Symbole/Zeichen nicht nur stellvertretend für bestimmte Kräfte und Energien stehen, sondern wie ein Tor, ein Knoten der uns mit den Kräfte dahinter verbindet. Aus meiner Sicht ist, sich eine Rune, ein Symbol stechen zu lassen, als würde man ein Leuchtturm, besser gesagt ein Sendemast in sich implantieren.

Eine Erfahrung aus der Akupunktur verdeutlicht meinen Standpunkt vielleicht ein wenig. Wird ein Ohrringloch gestochen, und triggert es „zufällig“ einen Meridian, kann dies zu ernsthaften gesundheitlichen Folgen führen. Denn der Ohrring erfüllt das, was die Akupunkturnadel tun soll, allerdings viel länger und intensiver als die Nadel-Behandlung das vorsieht. Eine Freundin von mir hatte genau dieses Problem. Nach Entfernen des Ohrrings trat eine deutliche Besserung der Symptome ein. Und das nach Stunden. Und genauso sehe ich das mit einem Tattoo. Die Problematik allerdings, im Vergleich zu einem Ohrring ist, dass sich ein Tattoo weit weniger leicht entfernen lässt. Es ist ja dazu konzipiert „zu halten“. Und genau das tut ein Tattoo meiner Ansicht nach. Es hält die Energie, es staut die Energie auf bis sie irgendwann kippt. Entzündungen sind ein ernst zu nehmender Hinweis.

Wenn Energie gestaut wird, wenn Energie „kippt“, kennen wir diesen Zustand als Krankheit, Unwohlsein, Unbehagen. Man könnte annehmen, dass degenerative Prozesse entstehen, die den Abbau der Energie ermöglichen sollten, doch da ein ständiger Strom an Energie durch das Symbol an sich eintritt, wird dies zur Überbelastung führen. Nicht sofort, nicht demnächst, aber sicherlich mit der Zeit. Der sprichwörtliche aushöhlende Tropfen.

Was passiert wenn man sich beispielsweise eine Rune stechen lässt?

Die Energie der Rune verwebt und verbindet sich mit dem eigenen Energiesystem, stellt aber eine ständig geöffnete energetische Eintrittspforte dar. So wie die Akupunkturnadel einen Impuls setzt, so macht die Tätowierung das auch, nur dauerhaft. Ein dauerhafter Impuls, und dabei ist es völlig egal welche Energie dabei kanalisiert wird, führt zu einer Überreizung, die dann in entzündliche Prozesse münden kann. Ebenso ist eine Chronifizierung denkbar, auch Schmerzen, die durch den Meridian auch an anderer Stelle auftreten können. Unser Körper ist ein Leitsystem, dass Impulse vom Zeigefinger auch an Wirbelsäule oder Organ weiterleiten kann um dort die Energie wirken zu lassen.

In der Akupunktur, sowie Akupressur, werden zeitlich eindeutig begrenzte Impulse gesetzt um eine Stimulation, Ausgleichung oder Ableitung anzuregen. Wichtig ist hierbei der zeitlich begrenzte Aspekt. Die Dosis macht das Gift. Und in diesem Sinne, ist (kann) das Tattoo ein schleichendes Gift.

Wieso erdet, reinigt, detoxt, balanciert man sich ständig aus, um sich dann soetwas anzutun?! Das ergibt für mich keinen Sinn. Darum lehne ich Tattoos an meinem Körper ab.

Das soll um Himmelswillen keine Verunglimpfung für Menschen mit Tattoos sein. Es soll lediglich darlegen, wieso ich persönlich kein Tattoo habe und mir auch keines stechen lassen möchte.

Räuchern – Räucherwerk

Die ältesten Überlieferungen über den Gebrauch von Weihrauch als Opfer an die Götter stammen aus Babylon. Im Gilgamesch – Epos, dem ältesten mythologischen Werk der Menschheit heißt es: »Ich, Utnapistim (der Urmensch, der die Menschheit, Tier und Pflanzenwelt vor der Sintflut rettete) führte ein Räucheropfer aus auf dem Gipfel des Berges, sieben … Gefäße stelle ich aus und schüttete in ihre Schalen Rohr, Zedernholz und Myrte. Die Götter rochen den süßen Duft …«. In den magischen und heilkundigen Schriften der Ägypter, den Schriften der Griechen, Arabern, Chinesen und mittelalterlichen Gelehrten finden sich neben Beschreibungen der Heilwirkungen der Pflanzen auch ihre feinstoffliche Wirkung und okkulte Bedeutung. Ein anderes Tor zu den Kräften der Pflanzen bilden Überlieferungen der Schamanen. Die Schamanen hatten immer einen direkten Zugang zu der Kraft der Pflanzen, eine seherische und mediale Kommunikation mit der Seele der Natur. Alle Dinge und Wesen dieser Erde: Pflanzen, Steine, Tiere und Menschen, sind, nach altem okkulten Wissen, miteinander verbunden durch Sympathie und Antipathie. So enthalten Pflanzen, Kräuter, Steine usw. Schwingungen, die höheren, nicht materiellen Prinzipien unterworfen sind, welche uns positiv, aber auch negativ beeinflussen können. Räucherungen sind ein alchemistischer Prozess der Transformation von fester Materie in eine flüchtige Form durch die umwandelnde Kraft des Feuers. Im Ritual dient die Räucherung dazu, der angerufenen geistigen Kraft eine Wirkungsmöglichkeit zu geben oder auch dazu, negative Einflüsse fernzuhalten und den Ort zu reinigen. Wenn wir die Räucherung als Reinigung einsetzen möchten, so müssen wir besonders darauf achten, Ecken und unzugängliche Bereiche zu räuchern, da sich dort die negativen Energien aufstauen.

Wie Susanne Fischer-Rizzi es in ihrem Buch „Botschaft an den Himmel“ (nun: Das Buch vom Räuchern) so schön ausdrückt, ist die Komposition eines Räucherwerks eine Botschaft an den Himmel, eine Form unsere Gedanken und Gebete in die ätherische Welt zu tragen und uns in einem rituellen Wirken zu unterstützen.

Die Analogietabellen der einzelnen Pflanzen und ihrer Entsprechungen auf den verschiedenen Ebenen führt an dieser Stelle zu weit. Das findet man ausführlich in der ergänzenden weiterführenden Literatur am Ende dieses Beitrags, oder in einigen Links (Bussardflug, Celticgarden, Satureja). Denn die Pflanzen und Harze sind nicht nur mit bestimmten Wirkmechanismen verbunden die zum Beispiel Heilung oder Hellsicht fördern, sondern auch mit Planeten, Geistwesen, förderlichen- und hinderlichen Aspekten und ergeben ein Kaleidoskop der Möglichkeiten uns in dieser ätherischen Form Ausdruck zu verleihen. Dabei ist es wie bei der japanischen Tee-Zeremonie, nicht nur das Entzünden und Riechen des Räucherwerks, sondern schon das Zusammenstellen und Auswählen der Rohstoffe für die eigene Komposition die schon eine erste Einfärbung vornimmt.

Natürlich kann man auch im alltäglichen Gebrauch ein Räucherstäbchen entzünden, oder ein Räucherwerk entbrennen, das schmälert den Gesamtwert allerdings keineswegs. Eine Oase der Ruhe und Gelassenheit, nach einem hektischen Alltag, zu schaffen ist für unser Wohlbefinden essenziell, manchmal sogar lebensnotwendig.

In einem rituellen Zusammenhang geht diese Botschaft an den Himmel natürlich noch viel tiefer.

So wie das Behandeln mit ätherischen Ölen über Duftlampe (Wasser+Luft) oder Einreibungen (Erde) auch auf unseren Körper und Geist heilend wirkt, so tut dies die Räucherung (Feuer+Luft) auf ihre Weise.

Im tibetischen Buddhismus gibt es noch eine weitere Umschreibung, die perfekt einfängt, wieso man räuchert. Lichtwesen, dort hauptsächlich die Bodhisattva’s gemeint, doch im Grunde kann man das auf alles beziehen, seien „Duftfresser“, sie lieben bestimmte Düfte. Und genau aus dem Grund werden bestimmte Düfte, Kräuter und Öle zu Räucherstäbchen oder Räucherwerk kombiniert, um diese Lichtwesen anzulocken.

Aus all diesen Gründen werden seit je her in Tempeln Räucherwerk verbrannt. Ebenso wie man die Weihrauchgefässe der katholischen Kirche kennt.

weiterführende Literatur:

Extra-Beitrag über empfehlenswerte Räuchershops: hier

Voodoo – Geschichte und Praktiken des Voodoo

Voodoo. Ein Wort das in der westlichen Welt sofort die Assoziation „hohläugige Zombies, skrupellose Zauberer die bei Vollmond schwarze Hühner schlachten und fingergroße Puppen mit Nadeln durchbohren“.
Darüber hinaus bringt der durchschnittlich informierte Europäer den Voodookult allenfalls noch mit Versammlungen ekstatischer Kultanhänger in Verbindung, die in ritueller Trance zu hypnotischen Trommelrythmen tanzen und den Eindruck erwecken einer Massenpsychose anheimgefallen zu sein.
Weit verbreitet ist ebenso die Überzeugung, dass Voodoo eine Art Satanskult sei, in dem man finstere Mächte beschwört, sich von ihnen in Besitz nehmen läßt, um die unwissenden Mitmenschen bis ins Grab hinein zu quälen.

Solche Zerrbilder werden zweifellos dadurch begünstigt, dass rituelle Besessenheit im Voodoo tatsächlich eine zentrale Rolle spielt: Gottheiten des Kultes dringen in den Betreffenden ein und ergreifen vorübergehend Besitz von ihm. Den Zustand, in den der Besessene hierdurch gerät, bezeichnet man als Enstase – im Gegensatz zur Ekstase, während der sich die Seele auf Wanderschaft befindet. Besessen kann man aber nach christlicher Anschauung nur von Satan und seinen höllischen Heerscharen sein – womit abermals bewiesen scheint, dass es sich beim Voodoo um einen abscheulichen Teufelskult handeln müsse.

Diese Einschätzung ist jedoch von der Wirklichkeit des haitianischen Voodoo in Vergangenheit und Gegenwart weit entfernt. Tatsächlich wäre es nur eine geringfügige Übertreibung zu behaupten, dass der Voodooismus nicht etwa ein Teufels-, sondern ein Engelskult sei. Worauf man jedoch hinzufügen muß das die Engel (Loas, Mystéres, Zanj) des Voodoo keinerlei Ähnlichkeit mit jenen pausbäckigen Kindergestalten aufweisen, zu denen der Katholizismus die Engel herabgewürdigt hat.

Der Haitianische Voodooismus ist eine Sklavenreligion, gefügt aus kulturellen Trümmern, aus bruchstückhafter Erinnerung an Götter, Gebete und Rituale, die mit den Sklaven aus Dahome, Kongo oder Nigeria in die Neue Welt verschleppt wurden.
Die erste Schiffsladung Sklaven traf bereits Anfang des 16. Jahrhunderts an der Küste Haitis ein.
Der haitianische Voodoo grenzt sich von den Voudounkulturen im heutigen Benin, wie auch von den afroamerikanischen Rudimenten des Voodoo, die etwa in der Gegend von New Orleans, USA unter dem Namen „Hoodoo“ bekannt sind, ab.

Das mythische „Dahome“ oder „Guinée“ des Voodoo, Gegenstand ritualisierter Anrufungen während der Voodoozeremonien, hat sich von den realen afrikanischen Landschaften namens Guinea oder Dahome (im heutigen Benin) vollständig abgelöst. Etliche der wichtigsten Gottheiten stammen zwar ursprünglich aus den einstigen Königreichen Afrikas, aus denen wurden sie aber gleichsam in den Köpfen der Versklavten verschleppt.
Wenn heute im Voodooismus erklärt wird das „Dahome“ oder „Guinée“ die Heimat der Götter und Geister ist, ist allen klar dass es sich nicht um das wirkliche Afrika handelt, sondern sich auf eine mythische Unterwasserwelt bezieht, zu der die Voodooisten durch rituelle Praktiken in Kontakt treten.

Im Zentrum dieser Riten steht wie gesagt die Besessenheit. Die angerufene Gottheit taucht aus der Unterwelt empor und manifestiert sich in der Menschenwelt, indem sie sich in einem Ritualteilnehmer verkörpert.
Die Gottheiten und Geister selbst, sofern sie nicht provisorisch einen Menschen in Besitz nehmen, sind unsichtbar. Als Gesamtheit nennt man sie daher auch „les Invisibles“, ein Begriff, der von den höchsten Göttern bis zu den geringsten Geistern alle unverkörperten Wesen umfaßt. Ihre Welt ist uns verborgen, für unsere Sinne nicht faßbar, und doch wissen wir, dass sie vorhanden ist, ja dass  unsere sichtbare Menschenwelt ohne die Sphäre der unsichtbaren Geister nicht bestünde.

Wie in vielen Mythen, stellt auch die Kosmologie des Voodoo die Menschenwelt als eine auf dem Wasser schwimmende Insel vor. Darunter, lotrecht abwärts in unausmeßbarer Tiefe, befindet sich das sagenhafte „Guinée“ oder „Dahome“, die Welt der Invisibles, der Götter, Engel und verewigten Ahnen.
In der Bildlogik des Voodoo berühren sich diese beiden Welten nur an einem einzigen Punkt, dargestellt als Schnittpunkt im Zentrum eines aufrecht stehenden gleichschenkligen Kreuzes: Der horizontale Balken repräsentiert die Welt der Sterblichen, der vertikale steht für die Achse, die in unvorstellbare Tiefe reicht, bis hinüber in die jenseitige Welt.

Diese symbolische Bedeutung erklärt, weshalb dem Kreuzzeichen in jedem Voodooritual eine zentrale Rolle zukommt: Zur Anrufung der Gottheit, deren Erscheinen man erbittet, zeichnet der Hungan (der Voodoopriester), das Vévé des betreffenden Invisible auf den Boden – das Symbolzeichen der Gottheit, dessen Grundgerüst stets aus einem Achsenkreuz besteht.
Auch das zentrale Requisit jedes Voodootempels, der Mittelpfosten oder „Poteau-mi-tan“ stellt nichts anderes als jene vertikale Achse dar, die den Tunnel zur Götter- und Geisterwelt bildet.

Diese Elemente sind auch im Schamanismus wieder zu finden. Die Weltachse, die die unsrige Welt mit der der Geister und Götter verbindet, die traceähnlichen Besessenheitszustände, außer das es sich bei Schamanen um eine Exstase handelt, und die Geisterwelt an sich, die alle Wesen, Ahnen, Götter usw. enthält.



Die Geschichte des Voodoo:

Voodoo ist eine Vermischung zahlreicher afrikanischer Stammesreligionen und anglo-amerikanischer Religionen, wie Katholizismus oder Protestantismus.
Mit anderen Worten, Voodoo ist eine Religion aus der afrikanischen Sklaventradition.
Vor 1803 gehörte die Gegend um New Orleans zu Frankreich. Die französischen Kreolen besaßen damals viele afrikanische Sklaven. Aber die Kreolen gestatteten ihren Sklaven nicht, Versammlungen abzuhalten. Somit verhinderten sie, dass sich Voodoo auf natürliche Weise hier entwickeln konnte. Die Kreolen wussten genug über die „korrupten heidnischen Bräuche“ der karibischen Sklaven- wo Voodoo seinen Ursprung nahm- um den Import aus DIESER Region zu unterbinden.
Nach dem Kauf von Louisiana, wurden die amerikanischen Gesetze gelockert. Den Sklaven wurde erlaubt Versammlungen abzuhalten. Die Amerikaner hoben auch das Importverbot von Sklaven aus der Karibik auf. Zur selben Zeit begann eine Sklavenrevolte in Santo Domingo, dem heutigen Haiti. In der Zeit zwischen der Aufhebung des Verbots und dem Aufstand begannen Sklaven aus der Karibik nach New Orleans zu strömen. Einige von ihnen waren freie Farbige – geflohene oder befreite Sklaven. Andere kamen mit ihren weißen Besitzern, die vor der Revolte flohen. Diese brachten Voodoo mit. Die heimischen Sklaven nahmen es begierig an. Es gab ihnen MACHT, selbst wenn es nur in Form einer gemeinschaftlichen Verbindung war. Die ersten Treffpunkte befanden sich am Bayou St. John und an den Stränden des Pontchartrain-Sees. Die ersten Voodoo-Anhänger beteten Schlangen an, vor allem eine, die sie den Großen Zombie nannten.
Um 1817 verbreiteten die Voodoo-Aktivitäten Angst und Schrecken, unter den Sklavenbesitzern. Eine Verordnung wurde erlassen, nach der sich Sklaven nur noch auf bestimmten öffentlichen Plätzen und nur zu bestimmten Zeiten versammeln durften. Die Zeit war der Sonntag Nachmittag und der Platz war der Congo-Square. Die Sklaven und freien Farbigen versammelten sich, um Scheintänze ihrer Voodoo-Tänze aufzuführen – direkt vor den Augen der kreolischen Gesellschaft.
Natürlich trafen sie sich  weiterhin heimlich für das ECHTE Voodoo.
Es gab zunächst zahlreiche Könige und Königinnen – Voodoo-Priester und -Priesterinnen. Aber um 1830 tauchte eine einzelne Macht auf. Dies war die Voodoo-Königin Marie Laveau, die viele Jahre über das Voodoo in New Orleans herrschte.



Die Wurzeln des Voudoun:

Voudoun ist die ursprüngliche afrikanische Religion. Der Name Voudoun ist genaugenommen der zusammenfassende Überbegriff für die verschiedenen Stammesreligionen. Der Begriff Voudoun mag bekannt klingen.
Das was man in den USA als „Voodoo“ kennt, ist nichts anderes, als eine Mischung aus Elementen des Voudoun mit europäischen Religionen- vor allem Katholizismus.
Sämtliche Unterkulte des afrikanischen Voudoun haben bestimmte Gemeinsamkeiten. Die größte Bedeutung hat die Anbetung eines umfangreichen Götter- und Geisterhimmels. Darin unterscheiden sie sich vom Monotheismus des Christentums und des Islams.
Einige der Gottheiten sind mächtige Elementargeister, andere haben ganz bestimmte Aufgaben oder sind an ganz bestimmte Orte gebunden. Auch mächtige Stammesfürsten werden nach ihrem Tod als Geister verehrt. Diese Form der Geisteranbetung macht das Voudoun so anpassungsfähig. Bei so vielen Geistern kann man problemlos neue hinzufügen, wie zum Beispiel die Jungfrau Maria.
Die Wurzeln des Voudoun scheinen so alt zu sein wie die Menschheit selbst. Sie gibt einige Gemeinsamkeiten mit einigen heidnischen Bräuchen:
Baumgeister, Totenkult, Verehrung von Tieren, etc.
Es gibt immer noch einige Phänomene in diesen Religionen, für die wir keine Erklärung haben. Es gibt in Afrika Bokors, deren übernatürliche Fähigkeiten unsere Wissenschaft vor ein Rätsel stellen.  Im Voudoun und im Voodoo werden die Geister Loa genannt. Während einer Voudoun-Zeremonie werden die Gläubigen von der Loa in Besitz genommen. Sie werden „geritten“. Der menschliche Anhänger wird als Pferd gesehen, der den göttlichen Reiter trägt. Ein Mensch der von einer Loa geritten wird, nimmt die Eigenschaften der Loa an. Im Endeffekt dient er nur noch als Hülle für das übermächtige Wesen. Die ältesten Loas sind: Damballah, der große Schlangengott; Erzulie, die „Herrscherin“ über die Liebe; Papa Nebo, der Gott des Todes; Agwe, der Geist des Wassers; Legba, der Geist der Wegkreuzungen und der schlimmste und gefährlichste von allen Ogun Badagris, der Herr der Zerstörung.
Die Tempel im Voudoun nennt man Hounfours. Die Priester nennt man Houngan oder Bokors, die Priesterinnen Mamaloa.
In jedem Voudoun Hounfour gibt es einen rituellen Kreis, in dessen Mitte sich ein Stab befindet, der Poteau-Mitan. Den Boden des Kreises bedeckt ein Vévé. Das ist ein Muster aus speziellen Symbolen. Jeder Stamm hat sein eigenes Vévé, dessen Muster der Loa des Stammes entspricht. Während einer rituellen Zusammenkunft tanzen die Gläubigen unter der Aufsicht eines Bokors und einer Mamaloa oder Hohepriesterin.
Während der Rituale wurden Kultobjekte benutzt, wie zum Beispiel die Kürbisflasche oder Asson, das Opfermesser oder Kuh-Bha-Sah, die kultische Peitsche oder Fwet-Kash, und der Opfersarg oder Seke Madulé. Die Mamaloa ist das mächtigste Mitglied einer Voudoun-Sekte. Voudoun ist ein absolut matriarchalisches System. Selbst der Bokor weiß, dass seine Macht beschränkt ist.



Marie Laveau:

Es gab eigentlich zwei Marie Laveau’s, Mutter und Tochter. Die meisten glauben, dass es sich um eine einzige Frau handelte. Ihre „fortwährende“ Jugend trug zu dieser Legende bei. Das Original, die Mutter, war auch als Witwe Paris bekannt. Es war sie, die die Herrschaft errichtete. Als die Witwe Paris anfing zu praktizieren, gab es viele Anhänger in New Orleans. Um 1830 wurde sie die Voodoo-Königin von ganz New Orleans. Die Witwe Paris arbeitete als Friseuse für reiche kreolische Damen. Sie bezahlte auch Dienstboten, die für die spionierten. Sie wusste alles über jeden in New Orleans, der von Bedeutung war. Es war nicht unter ihrer Würde diese Informationen zu nutzen, um andere einzuschüchtern oder gar zu erpressen. Es ist für eine schwarze Frau eine große Leistung im 19. Jahrhundert Macht zu erringen, egal wie sie es gemacht hat. Sie besaß eine Schlange als Haustier- tanzte sogar mit ihr.
Sie hielt traditionelle Zeremonien am See ab. Sie nahm sich ernst – sehr ernst. Aber sie war sich nicht zu fein, an Andenkensammler Eintrittskarten für ihre „Ereignisse“ zu verkaufen. Sie war sich nicht zu schade mit Voodoo Geld zu verdienen. Soviel ist sicher.
Wenn sie zu einer anderen Zeit, in einer anderen Branche gearbeitet hätte, hätte man sie als unternehmerisches Genie gefeiert, und nicht als Betrügerin. Marie Laveau definierte wie das echte und einzigartige Voodoo in New Orleans auszusehen hat. Sie schuf Hunderte, wenn nicht Tausende neue Zaubersprüche, Tränke und Gesänge. Diese sind die Grundlage der heutigen Praxis – von der Tradition des Hoodoo einmal abgesehen.
Ihre Tochter, Marie Glapion, übernahm ihre Position, als die Witwe Paris alt wurde.  Die meisten glauben es sei dieselbe Marie Laveau gewesen. Beide Maries haben diese Legende gefördert.
Die Witwe Paris starb 1881. Die Herrschaft der Marie Glapion dauerte ebenfalls eine lange Zeit. Nach dem Tod der Witwe Paris tauchten andere Voodoo-Königinnen auf und 1890 spaltete sich der Kult. Marie Glapion schien eines Tages einfach verschwunden zu sein.
Das Grabmal der Laveau, in dem eine oder beide Maries begraben sind, befindet sich auf dem ersten Friedhof von St. Louis. Ein beliebter Wallfahrtsort für Praktizierende und für Touristen.



Voodoo heute:

Viele Leute denken bei Voodoo an Gris Gris oder Zaubersprüche. Diese Praktiken sind eigentlich Hoodoo und nur ein Teil des eigentlichen Voodoo.
Voodoo ist eine Religion mit vielen Anhängern in New Orleans, und es werden ständig mehr. Es gibt viele Voodoo-Tempel oder –Kirchen in der Stadt, und andere überall in den Staaten. Afro-Amerikaner betrachten es als eine Tradition, weiße -und davon gibt es viele in der Religion- werden davon angezogen weil es exotisch ist.
Es gibt einige neuere Strömungen, die Voodoo-Elemente aus Haiti und sogar Afrika miteinbeziehen. In New Orleans gibt es viele Voodoo-Anhänger die Gris Gris verkaufen, die Zukunft voraussagen, Glück bringen… und manchmal Unglück.


Hoodoo:

Hoodoo bezeichnet die magische Tradition aus dem Süden. Hoodoo ist eine Abart des Voodoo. Viel Gris Gris ist ähnlich, aber Hoodoo hat nicht die religiösen Aspekte des Voodoo.


Gris Gris Beispiel:

Um deinem Kind Sicherheit zu geben, schneide eine Locke seines Haares ab, solange es noch ein Baby ist, und behalte sie. Das Kind benötigt sein ganzes Haar, bevor es sterben kann.



Magie im Voodoo:

Bei den weißen Zauberpraktiken unterscheidet man zwischen der Abwehr von Schadenszaubern und der eigentlichen weißen Magie, die dem Auftraggeber gewisse Vorteile (Glück, Schönheit, Liebe, Reichtum, etc.) verschaffen soll.
Die schwarzen Zauberpraktiken sollen einem anderen Menschen schaden zufügen, teilweise bis zum Tod.

Abwehrzauber
Hierzu gehören die Talismane, als Glücksbringer, und die Amulette, zur Abwehr von Schadenszaubern. Die weitverbreiteste Form dieser Amulette heißen Makandal.
Das Makandal wird aus verschiedenen Zutaten (u.a. Körperteilen von Mensch und Tier und Schießpulver) hergestellt, in eine Flasche gegeben und bei Neumond vergraben. Beim folgenden Neumond gräbt man es wieder aus und taucht einen Zahn hinein, den man künftig an einer Schnur um den Hals oder der Hüfte tragen wird. Anschließend wird die Flasche wieder verschlossen und neuerlich eingegraben.
Den Vorgang sollte man zwei- bis dreimal jährlich wiederholen, da die „Wachkraft“ dieser Mixtur mit der Zeit nachläßt.
Ein solches Makandal wirkt gegen übernatürliche Angriffe übelwollender Geister (sofern diese Angriffe eine gewisse Intensität nicht übersteigen).

Die magische Lampe
Um sich auch zu Hause vor fremden Schadenszaubern zu schützen oder um eine erwünschte Wirkung der positiven Art (z.b. Erhaltung der Arbeitsstelle, Glück, Reichtum etc.) hervorzurufen kann man eine magische Lampe anfertigen.
Sie besteht aus einem beliebigen Behälter, z.B. einer Schale, die man mit Öl füllt. Dann nimmt man zwei Knochensplitter, die über Kreuz auf das Öl gelegt werden, dann wird zwischen die Splitter der Docht geklemmt, damit der nicht untergeht.
Die Lampe muß dann von einem Voodoopriester (oder Weißmagier) geweiht werden damit sie wirken kann.
Es ist auch wichtig die Loas anzurufen, deren Beihilfe nötig ist. Ebenso entscheidend ist jedoch die Absicht mit der man die Lampe anzündet: Wünscht man sich in diesem Moment, da der Docht entflammt wird, Erfüllung seiner Liebe oder Auffüllung der Portmonnaies, so werden die Geister in diesem Sinn tätig werden.
Wenn der Docht entflammt wird spricht man seinen Wunsch aus und dann muß die Lampe ununterbrochen brennen, bis die Geister ihr Werk vollbracht haben.
Außerdem muß man jeden Tag genau in dem Moment, in dem die Sonne im Zenit steht, Öl in die Schale nachfüllen. Dabei muß man einen bestimmten Zauberspruch murmeln.
Wenn man einem Feind schaden zufügen möchte muß man Knochensplitter eines Menschen zur Fixierung des Dochts verwenden, was dann wiederum in den Bereich der schwarzen Magie führt.

Magische Bäder
Wenn man von einer Krankheit geplagt wird oder vom Unglück verfolgt wird kann man sich mit einem Zauberbad vom Pech oder den negativen Energien reinigen, die einem anhaften.
Bei diesem Ritual muß sich der Betroffene mit einer aromatischen Essenz, die hauptsächlich aus wilden Kräutern und Pflanzen besteht, einreiben.
Dann gibt man in das heiße Badewasser Zutaten wie Jasminblüten, Mandelbestandteile, Champagner, „Wasser der Loas“ (beim Hungan zu beziehen) und einige Seerosen. Dann muß man sich in das Bad legen und regungslos eine halbe Stunde ausharren. Dabei muß man immer wieder den Schlangengott Damballah anrufen.

Magische Heilpulver
Die meisten Hungans unterhalten regelrechte Zauberapotheken, aus denen sie Pulver und Tinkturen für jede Gelegenheit hervorziehen können. Die meisten Mittel wären auch in unserem Sinne als heilkräftig einzustufen, die meisten Pulver dienen jedoch ausdrücklich der Bekämpfung von „Krankheiten übernatürlicher Herkunft“, was ein sehr dehnbarer Begriff ist.
Wenn man sich matt und mutlos fühlt, bekommt man ein Pulver das die „auszehrenden Dämonen von einem nimmt“. Unfälle und Unglücksfälle haben gleichfalls „übernatürliche Ursachen“.
Sogar ein geplatzter Autoreifen oder eine umgefallene Leiter lassen sich bei längerer Nachforschung auf übernatürliche Ursachen zurückverfolgen und gegen jede dieser Quellen haben die Hungans eine Zaubertinktur oder ein Wunderpulver anzubieten.

Seele herausziehen
Wenn man feststellt das einem übelwollende Personen oder Dämonen die Seele stehlen oder beschädigen wollen kann man sich an den örtlichen Hungan wenden. Der unterzieht einen einer spirituellen und körperlichen Reinigungsprozedur. Dann stellt er aus verschiedenen Körperteilen von Mensch und Tier die Ingredienzen die den Gros-bon-ange des Betreffenden darstellen, die werden in einem Pot-tèt untergebracht, einem Krug den der Hungan versiegelt und künftig in seinem Altarraum verwahrt.
Damit gilt die Seele als aus dem Kopf „herausgezogen“ und die übelwollenden Angreifer können sie nun nicht mehr stehlen, außer der Hungan hat den Pot-tèt in seine Obhut genommen, stünde mit den schwarzmagischen Aggressoren heimlich im Bunde.

Begrenzen von übelwollenden Dämonen
Ein Hungan kann um einen räumlichen Bezirk einen magischen Schutzwall errichten, so daß dort keine unerwünschten Dämonen eindringen können.

Auffinden von Wangas
Die Hungans werden oft gebeten einen Zauber zu brechen der auf einem Haus oder Anwesen lastet.
Bei den Wangas handelt es sich meist um eigentümlich bunte Bündel, die vom beauftragten Bokor mit der erwünschten Schadensmagie aufgeladen worden sind. Anschließend werden sie in der Umgebung desjenigen, dem man ein Übel zufügen will, verborgen.
Der zur Hilfe gerufene Hungan muß das Wanga nun auffinden. Dazu beauftragt er auch oft seine Hunsis.
Wenn er das Wanga gefunden hat muß er es sofort ins Freie bringen wo seine Hunsis schon ein Feuer entzündet haben. Im nächsten Moment geht das Wanga schon in Flammen auf.
Durch das Verbrennen des Wangas wird die negative Energie auf den Verursacher zurückgelenkt. Versenken des Wangas in tiefem Wasser soll übrigens den gleichen Zweck erfüllen; auf jeden Fall muß der Hungan beim entschärfen des Wangas sehr sorgfältig vorgehen, sonst vervielfacht das Wanga seine Wirkung.

Vermehrungszauber
Dazu zählen Regenzauber, Liebeszauber und natürlich die Schatzmagie, zum Auffinden verborgener Schätze.

Verzauberung mit Puppen
Der Bokor fertigt eine Puppe an, der verschiedenen Dinge befestigt werden, dann werden bestimmte Stellen der Puppe mit einer Nadel durchbohrt. Anschließend wird die Puppe in schlammiger, sumpfiger Erde vergraben, die eine Auflösung der Puppe beschleunigt. Im gleichen Maß wie die Puppe vermodert, wird sich auch die Persönlichkeit des Verzauberten auflösen. Dieser wird seine Willenskraft, sein Gedächtnis, seine Vitalität und schlußendlich seinen Verstand verlieren.

Auf eine ähnliche Weise kann man auch seinen Feind verwirren und erniedrigen.
Wenn die Puppe z.B. kniet, wird der Verzauberte ebenfalls gedemütigt und niedergedrückt etc.


Zombies:
Die Höchststrafe in einer Voodoogemeinde, z.B. für Mord, ist, zum Zombie gemacht zu werden.
Bokor’s können keine Toten zum Leben erwecken.
Aber sie können Menschen in eine Zustand versetzten der als „klinisch tot“ oder „hirntot“ einzustufen ist.
Bokors können solche „Toten“ und bereits begrabenen Menschen jedoch „wieder zum Leben erwecken“.
Diese Zombies sind aber ohne eigenen Willen, sie sind einfach nur körperlich intakte Automaten die ihrem Herrn dienen und schon gar nicht sind sie unverwundbar, verfügen über keine übernatürlichen Kräfte und verwandeln sich auch nicht in Geister oder Monster.

Man unterscheidet zwischen Zombie cadavre und Zombie astrale.
Die körperlichen Zombies (Zombie cadavre) sind wiedererweckte Tote, deren Seele (Geist, Bewußtsein) zum größten Teil abhanden gekommen ist.
Die Astralzombies (Zombie astrale) sind umherirrende Seelen oder Geister die von einem Bokor eingefangen worden sind. Sofern dieser Raub der Seele erst dann erfolgt, wenn der Betreffende bereits physisch tot ist (und zwar so tot daß ihn ein Bokor nicht wiedererwecken kann).
Raubt er einem Menschen die Lebensgeister im Zuge einer Erschaffung eines „Zombie cadavre“, dann wird die Person in zwei Teile zerspalten. In den Astralzombie, der dem Bokor fortan als Baka dienstbar ist und den körperlichen Zombie, der als Roboter und Sklave alles ausführen muß, was sein Herr ihm auftragt.

Ein Zombie wird erschaffen, indem ihm ein Trunk eingeflößt wird der ein außerordentlich starkes Gift enthält, das jede Person in einen todesähnlichen Zustand versetzen kann. Das Opfer fällt in einen tiefen Schlaf, der Atem verringert sich auf ein Minimum, das Herz schlägt langsamer.
Dann wird der klinisch Tote begraben und nach drei Tagen in einem grauenvollen Schwebezustand zwischen Leben und Tod wird er vom Bokor wieder ausgegraben. Er wird schwer mißhandelt, was damit erklärt wird, das man den Astralzombie daran hindern müsse in den Körper zurückzukehren.
Dann flößt man ihm einen Brei aus einem stechapfelähnlichem Gift ein, das ihm die Sinne vollends benimmt.
Aus der Verwirrung und Desorientierung in die er nun stürzt wird der Exhumierte nie mehr erwachen. Er ist nun endgültig zum Zombie geworden.
Das Grab wird nun verschlossen, damit der Raub und die Wiederbelebung des Leichnams nicht entdeckt werden.
Der Zombie wird dann zu seinem neuen Herrn gebracht, der einen hohen Preis für seinen Sklaven bezahlt hat.
Die Lebenserwartung eines Zombies ist max. 12 Monate.

Nach voodooistischer Anschauung verfügt der Zombie deshalb über keinen eigenen Willen mehr und nur noch über ein Minimum an Bewußtheit, weil ihm der Bokor nur einen winzigen Lebensfunken gelassen hat. Körperlich sind Zombies zu gewaltigen Leistungen fähig, doch selbst die Entscheidung an einer Kreuzung nach links oder nach rechts zu gehen, überfordert sie bei weitem.
Sie werden meistens als Arbeitstiere in der Landwirtschaft eingesetzt, in anderen Fällen dienen sie, zumal im heutigen Haiti auch als Sklaven abseitiger Gelüste, denen man sich in gewissen diskreten Clubs hingibt.
Sie werden auch für Raub und Diebstahl eingesetzt, oder in Wanderzirkussen vorgeführt.

Fast alle Haitianer fürchten das sie selbst als Zombies versklavt werden könnten. Dagegen kann man jedoch etwas tun. Die Hungans empfehlen einen Toten, von dem man fürchtet daß ihn ein Bokor manipulieren könnte, ein zweites Mal zu töten. Zu diesem Zweck hängt man die Leiche auf, spritzt ihr ein tödliches Gift oder treibt ihr gar einen Pfahl ins Herz.
Das sind zwar sehr sonderbare Methoden die letzte Ruhe eines Menschen zu sichern, aber die Aussicht als lebendiger Toter wiedererweckt zu werden ist einfach zu schrecklich.



Rada und Petro:

Wie im wirklichen Leben die Menschen, haben auch die Loa’s zwei Gesichter. Das eine kann sanft und beschützend sein, während das andere ein Ausdruck von Aggression und Verbitterung ist.

Die Petro-Geister sind aggressiver und launischer als die sanftmütigen und verläßlichen Rada-Geister, welche auch als „loa rasin“ (Wurzelgeister) bezeichnet werden, was auf eine weit in die Vergangenheit zurückreichende Vertrautheit hinweist, die auch in der geläufigen familiären Anrede dieser Loa mit „Papa“ oder dem in Haiti verbreiteten vertraulichen „kouzen“ (Cousin) zum Ausdruck kommt. Mit den Petro-Geistern pflegt man demgegenüber einen sehr viel vorsichtigeren Umgang, da sie weniger tolerant und nachsichtig sind als die Rada-Loa, zu Wutausbrüchen neigen und ihre Anhänger, die ein Versprechen nicht einhalten, mitunter drastisch strafen.

Dennoch lassen sich nicht alle Loa’s in diese beiden gegensätzlichen Kathegorien pressen, weshalb es dann dieselbe Loa in abgewandelter Form in beiden Varianten gibt. Dies kann auch dazu führen, dass manche Loa in komplett gegensätzlichen, fast schon schizophrenen, Gebieten (z.B. Tod und Friedhofswächter sowie Humor und Sexualität, wie die Loa Gèddè) erscheint.

Wie schon die Anpassungsfähigkeit des Voudoun gezeigt hat, so beweißt der Voodoo hier eine Flexibilität die sowohl historisch wie psycholgisch ihre Wurzeln hat.
Die Rada-Loa sind die gesammelten Fragmente der alten Traditionen aus der afrikanischen Heimat, die mit in die „neue Welt“ genommen wurden. Diese Erinnerungen tragen die Kraft in sich, großes Leid ertragen zu können, und wärmten wohl so manches Sklavenherz.
Die Petro-Loa sind die Konsequenz der Sklaverei. Die angestaute Wut und Frustration endete schließlich nicht zuletzt im Befreiungskampf in Haiti, an deren Front auch die Loa’s gekämpft haben sollen.

Fazit:

Rada:

Einer der beiden Hauptriten des Voodoo: Anrufung der „sanften“, beschützenden, defensiven Loas afrikanischer Herkunft.
 

Petro:

Einer der beiden Hauptriten des Voodoo: Anrufung der „bitteren“, aggressiven, auch der Magie zugeneigten Loas karibischer Herkunft.



Schwarzes Voudoun/Voodoo:

Wie jede Religion, kann der Glaube positive oder negative Züge annehmen. Er kann für gute und böse Zwecke genutzt werden. Das Christentum zum Beispiel kennt Doppelgänger und den Satanismus.
Jedes Mal wenn man ein Bild benutzt, um das Böse zu erklären, wird es ein Verrückter anbeten.
Dasselbe gilt für Voudoun und Voodoo. Es gibt Leute die sich von den blutigen, dunklen Loa angezogen fühlen, um persönliche Macht von ihnen zu erhalten. – Nur um dann vielleicht in einem Alptraum aus Blut und Verzweiflung zu erwachen und, was vielleicht viel schlimmer ist, zu wissen das die wahre Macht dann bei den Loa’s liegt und nicht bei einem selbst wie erhofft.

Weiterführende Literatur:

Astrid Reuter – Vodoo

Pietro Bandini – Voodoo. Von Hexen, Zombies und schwarzer Magie

Papa Shanga – Praxis der Voodoo-Magie: Techniken, Rituale und Praktiken des Voodoo

Papa Nemo – Der Weg des Voodoo: Von den Grundlagen zur Praxis