Archiv der Kategorie: Esoterik, Spiritualität, Magie, Okkukltismus

die zentrale Kategorie – denn alles ist verbunden durch geheime Knoten

Wieso gibt es Kategorien, Unterteilungen, Allegorien, Querverweise und Entsprechungen?

Die Frage, die ich hier quasi rhetorisch stelle, ist allgemein gemeint, kann aber ebenso auf Heilsysteme, esoterische und spirituelle Praktiken bis hin zu religiösen System gezogen werden.

Der Mensch, als kleiner Kosmos in einem größeren Kosmos, sucht diese Zusammenhänge um den eigenen Platz in der Welt – im Kosmos – zu finden. Hinter den großen Mechaniken der Planetenbewegungen, bis hin zu den Faktoren wieso Pflanzen dort wachsen, wo sie wachsen (vielleicht sogar „hinab“ bis auf Quantenebene), lässt sich nicht nur ein gewisser Plan erspüren, eine Mechanik entdecken, eine Methodik die über das zu-fällig erscheinende hinausgeht. Wobei der Zufall wohl als ausgleichendes Element durchaus eine Rolle spielt. – Im Sinne von Zufall-Schicksal in einer Art Yin-Yang-Dynamik.

Spürt man diesen Mechaniken nach, so stellt man immer mehr fest, dass wir in einem Netz eingebunden sind, dass Alles mit Allem verbindet. Und zwar wortwörtlich, wie metaphorisch. Diese Berührungspunkte, durch die wir mit dem Netz verbunden sind, kann man als Knotenpunkte sehen.

Knoten die geheim/versteckt die Fäden der Welt zusammenhalten. Diese Knoten und Fäden sind in Farben, Art und Weise zu erkennen und zu unterscheiden. (und genau das beschreibt im Kern der Sache, wie ich die Esoterik sehe; Spiritualität lässt uns diese Zusammenhänge erkennen und spüren, die Esoterik bringt diese in einen Zusammenhang)

Sie sind Kette und Schuss, um bei der Allegorie des Webens zu bleiben, die die Welt (im Sinne von Kosmos) im innersten zusammenhalten – ganz im faustischen Verständnis.

Wir ordnen sie Farben, Mustern, Qualitäten und Archetypen zu, um für uns es leichter zu machen sie zu unterscheiden. Indem wir das Muster auftrennen, es untersuchen, erlangen wir eine Ahnung des Ganzen. Obwohl diese Muster ebenso aus diversen Fäden bestehen, geben ihre Zusammensetzung, und ihre Kombination uns die Gelegenheit Rückschlüsse auf z. B. tiefenpsychologischer Ebene zu treffen.

Durch die Verbundenheit mit allem was ist, erklären sich die universellen Bedeutungen die grundlegend für derlei Interpretationen sind. Die Unterschiede erklären sich meist aus interkulturellen Zusammenhängen, die diese jeweiligen Grundinterpretationen aufgreifen, aber in ihrer Art und Weise einfärben, und zu einer speziellen Deutung verweben.

Zerlegen wir (Be-)Deutungen in ihre elementaren Informationen, so gelangen wir meist immer mehr auf einen gemeinsamen Nenner. Erst in den größer werdenden Verbindungen, durch verschiedene Einflüsse, färben sich diese unterschiedlich ein.

Ist deshalb eine Deutung mehr „wert“ als eine andere, oder „richtiger“? – Nein. Sie erlangt quasi eine andere Qualität, steht aber eigentlich gleichwertig den anderen Deutungen zur Seite oder gegenüber. Es ist eine Frage des Respekts, diese auch scheinbar gegensätzlichen Deutungen dann auch so stehen lassen zu können, und nicht abwertend die eigenen Wertvorstellungen zu erhöhen.

Wenn wir beispielsweise die Astrologie betrachten, die zwar eine gewisse Art der Himmelsmechanik betrachtet, diese aber in Archetypen umlenkt, mit Eigenschaften, Farben, Qualitäten und charakterlichen Allegorien verbindet, so zeigt diese quasi wie in einem Spiegel, wie unser innerster Grundaufbau bei der Geburt in den Himmel gespiegelt wurde. Durch diese Rückspiegelung macht sie es uns möglich, Muster die uns angelegt und/oder verankert sind betrachten, analysieren und evtl. sogar verändern zu können. Eine Möglichkeit, die man nutzen kann, aber nicht muss.

Das Tarot arbeitet auf eine ganz ähnliche Weise. Die Karten und ihre Bilder, spiegeln Muster und Rhythmen des Lebens wieder – Geburt, Aufwachsen, Erwachsen sein, Altern, Sterben. Mit dem Aspekt der Reinkarnation schließt sich dieser Kreis. Oder besser gesagt die Spirale, mit dem Potential sich „nach oben“ zu entwickeln, natürlich auch vor der „Entkörperung“.

Heilsysteme wie die Homöopathie, die anthroposophische Medizin, die Spagyrik, u. a. betrachten die Signatur der Pflanzen, ihre zugrunde liegenden Muster, und übertragen diese auf den Menschen und seine Befindlichkeiten, und geben dadurch eine Möglichkeit die eigene Rhythmik wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Schließlich sehen wir an Krankheit, explizit an dem Beispiel von „Krebs“, wie sich Zellen verhalten wenn sie nicht mehr im eigentlichen Rhythmus sich befinden. Und diese Rhythmik, im großen Kosmos wie in uns selbst, ist der Dreh- und Angelpunkt der uns auch rückwirkend mit Allem wieder verbindet. Dem All-Eins-Sein.

Eine Rhythmisierung, wie sie die spirituelle Lebensberatung, ebenso wie die meisten komplementären Heilsysteme anregen, ist eine Chance in diese Rhythmik – in den Rhythmus der Welt wieder zurück zu finden.

Diese Rhythmisierung zeigt sich auch in den sogn. Konstitutionstypen in der tibetischen Medizin, dem Ayurveda, u. a. Meist sind es 3-7 verschiedene Typen, vor allem wenn man die Mischtypen dazurechnet, die für bestimmte Haltungen, Verhaltensweisen – eben Grundmuster stehen. Meist werden zwei Herangehensweisen beschrieben: mit dem Konstitutionstyp gehen oder dagegen arbeiten. Die Spiritualität bzw. die Esoterik bietet hier noch die dritte Option der Transformation. Transformation aus der Dualität heraus, um die Schattenseite zu überwinden, zu integrieren und als Dreieinigkeit ein Ganzes zu schaffen.

Die Kategorien, Querverweise, Signaturen, Farben, Muster, Bilder, Entsprechungen, Qualitäten, usw. sind eine art universeller Schlüssel für die verschiedensten Daseins-Schlösser (-formen) unseres Seins.

Das zeigt sich auch unter anderem darin, wie Pflanzenstoffe in unserem Körper überhaupt wirken – in dem sie an bestimmte Rezeptoren andocken, die von vorne herein angelegt waren. Sei es Morphin, Cannabis oder ätherische Öle (siehe Morphinrezeptoren z. B. durch körpereigenes Endorphin; Cannabinoid-Rezeptoren an den Nervenenden; Duftrezeptoren an jeder Zelle laut Prof. Dr. Hanns Hatt), oder zumindest durch die Jahrtausende des „ausgesetzt sein“ gebildet haben. Dabei ist weder für die Schattenarbeit, noch für die spirituelle Lebensberatung im allgemeinen wichtig, was zu erst da war. Gewisse Gegebenheiten, werden als gegeben hingenommen, und es wird mit den Mustern gearbeitet, die in Jahrhunderten ihre Relevanz bewiesen haben, auch wenn sich manchmal die Form der Muster durch die Zeitenwenden geändert hat.

Und das ist im Kern der Sache, wieso man mit solchen Mustern arbeitet, damit wir uns weiter entwickeln können. Und vielleicht ist das der Grund, wieso es diese Muster überhaupt gibt. 😉

Einkaufstipps: Räucherwerk

Im Laufe meiner „Streifzüge“ durchs Internet sammeln sich zwangsläufig jede Menge Links an. Hier möchte ich mal einen Sammelbeitrag für empfehlenswerte Räucherwerk-Shops erstellen. Zwar sind nicht alle „reine“ Shops für Räucherwerk, doch die Links die ich setze sind direkt in die Räucher-Abteilung der jeweiligen Website.

Inhaltlich mehr zum Thema Räuchern

In unserer Amarandel Duftwelt findet Ihr eine große Auswahl hochwertiger Räucherstoffe, handgefertigte Räuchermischungen aus unserer Manufaktur, passendes Zubehör, 100% naturreine Ätherische Öle, duftende Massage- und Badeöle, Geschenksets und vieles mehr.

Mit 196 Artikeln zum Räucherwerk, und 221 Räucherstäbchen einer der umfangreichsten Läden für Räucherwerk. Ursprünglich hab ich dort bestellt, weil ich die Räucherstäbchen von Elbenzauber unbedingt testen und nachbestellen wollte.

Anderswelt hat die Schließwelle die die meisten Eso-Shops dahinraffte überstanden und wartet mit einem großen Sortiment auf.

Wie der Name schon andeutet, ist hier nicht unbedingt das Räucherwerk im Vordergrund. Das Sortiment wird von den Mischungen von Räucherfee/Elfenrauch beherrscht, ergänzt mit einer tollen Auswahl an Räucherkegeln die man nicht unbedingt überall bekommt.

Im Zuge ihrer Tätigkeit als Destille für vor allem Bergkräutern und Bergbäumen ergänzt Bergila ihr Sortiment mit einigen ausgewählten Räuchermischungen.

Im Shop von Doris Karadar findet man eine kleine, dafür umso feinere Auswahl von Räuchermischungen die das Well-Being unterstützen.

Sich in dem gigantischen Sortiment von Dragonspice zurechtzufinden wird nur noch von der Schwierigkeit sich zu entscheiden übertroffen. Vor allem Rohstoffe und einzelne Räucherzutaten stehen hier im Vordergrund.

Das Sortiment ist vom Umfang her mit Amarandel und Dragonspice vergleichbar. Neben den meisten Kräutern zum Räuchern findet man auch Harze, Nadeln, Hölzer und Blüten.

Das Sortiment ist vom Umfang her mit Amarandel und Dragonspice vergleichbar. Neben den meisten Kräutern zum Räuchern findet man auch Harze, Nadeln, Hölzer und Blüten.

LostLegends hat die Schließwelle die die meisten Eso-Shops dahinraffte überstanden und wartet mit einem großen Sortiment auf.

Übersichtliches Sortiment an Räucherwerk, großes Sortiment an Kräutern.

Räucherungen von wohlriechenden Harzen haben auch heute noch eine große mystische und religiöse Bedeutung – wie man an der Verwendung in fast allen Religionen (Buddhismus, Hinduismus, Christentum) in Gottesdiensten und Weihbehandlungen sieht.

Das Sortiment ist vom Umfang her mit Amarandel und Dragonspice vergleichbar. Herausragende Qualität!

Umfangreiches Sortiment an „Räucherwerk pur“, ergänzt mit liebevoll selbst hergestellten Räucherwerkkugeln.

Kleines Sortiment an Räucherstäbchen, dafür größeres an Räuchermischungen.

Schönes Sortiment an Räuchermischungen und Räucherwerk.

Bei uns finden Sie alles rund ums Thema Räuchern. Hochwertige Räuchermischungen aus eigener Herstellung, sowie vielerlei weitere Hersteller. Kräuter, Harze, Blüten, Blätter, Wurzeln aus aller Welt bilden den Grundstock für unser Räuchersortiment. Wir wünschen euch viel Spaß beim stöbern.

Hier findet man alles, was das Räucher-Herz begehrt! Besonders die japanischen Räucherspiralen, die feine Auswahl an Räucherstäbchen und die große Auswahl an Räucherwerk (inkl. Räucherwerk-Lexikon) sind absolut fantastisch!

Hauptsächlich Räuchermischungen die vom Betreiber selbst gemischt werden. Große Auswahl an verschiedenen Harzen zum Räuchern.

Gut strukturiertes Sortiment das zwischen Pranahaus und Amarandel sich bewegt.

Sonnenhauswelt hat die Schließwelle die die meisten Eso-Shops dahinraffte überstanden und wartet mit einem großen Sortiment auf, dass an Pranahaus erinnert.

Meine Spiritualität hat die Schließwelle die die meisten Eso-Shops dahinraffte überstanden und wartet mit einem großen Sortiment auf, dass an Pranahaus erinnert.

Bei meiner liebsten Aroma-Fee Sabrina Herber findet man eine kleine, dafür umso feinere Auswahl von Räuchermischungen die das Well-Being unterstützen.

Seelische/psych. Wirkung von äth. Ölen

Wenn wir bei den ätherischen Ölen von einer Wirkung auf die Psyche sprechen, ist damit eigentlich (meist) die geistige Ebene gemeint. Genauso wie die Begriffe Psychologie und Psychotherapie, loten diese eher die geistigen Muster, Tiefen und Empfindungen aus. Per Definition umfasst der Begriffe Psyche die Gesamtheit des Fühlen und Denkens.

Wenn man aber spirituell von Psyche spricht, ist damit eine weitere transzendentalere Ebene gemeint. Unsere Existenz wird über Körper, Geist und Psyche definiert. Der allgemeinen Definition wäre es aber Körper, Geist und Geist. Ist Geist und Seele nicht das Gleiche?

Da ich dem tiefenpsychologischen Denkmodell von C. G. Jung sehr zugeneigt bin, der die grundlegenden Muster und Archetypen in ihrer individuellen Zusammensetzung, gekoppelt an die Filter und Muster wie wir das erlebte Wahrnehmen und verarbeiten Seele – wortwörtlich für Psyche (oder Schmetterling) – nennt; muss hier differenziert werden.

Spreche ich von Psyche oder Seele, so ist damit eine Ebene gemeint, die sich unserer direkten Einflussnahme entzieht, die aber über ihre ätherischen Verbindungen zu unserem Geist direkt in unsere Existenz eingreifen kann, bzw. damit wechselwirkt.

Das ätherische Öle auf unseren Geist einwirken ist unbestreitbar. Zu eng sind Gefühle, Erleben und Gerüche verflochten. Die Arbeit im Hospiz wie in der Psychotherapie mit ätherischen Ölen hat klar gezeigt, wie hilfreich und unterstützend diese wirken.

Neroli das SOS der Aromatherapie, Bergmotte die die Fenster zur Psyche öffnet, Grapefruit der kräftige Sonnenstrahl der Licht ins Dunkel bringt, usw. – doch dabei sind die ätherischen Öle weit mehr als nur ein Gute-Laune-Duft der einen wieder auf andere Gedanken bringt. Die ätherischen Öle haben es in sich, dass wir durch diese Impulse an Blockaden, sogar Traumata herantreten können und die Chance erhalten, diese erneut zu bearbeiten um sie zu erlösen, und damit uns. – Getreu einem Zitat des Dalai Lama „Hör auf, auf dem Gedanken herumzukauen, erst dann erlöst du ihn“.

Und genau das sind die Impulse die uns mit den Seelenanteilen in Kontakt treten lassen, die über das rein geistige hinausgehen. Eine echte Wirkung auf die Psyche/Seele.

Doch wie schafft es ein Wirkstoffgemisch, die ätherischen Öle, die durch eine so heftige Prozedur wie die Wasserdampfdestillation gegangen sind, auf unsere so feinstoffliche Seele zu wirken? – Ich denke, da wir mit dem eigentlichen Begriff der Seele den naturwissenschaftlichen Rahmen verlassen, müssen wir eine ähnliche scheuklappensprengende Sichtweise der ätherischen Öle hinzuziehen. Die Spagyrik lehrt, dass die Wirkung eines Stoffes nicht (zumindest nicht endgültig) an die physische Form gekoppelt ist, sondern transzendieren kann, sich erneut verdichtet, und damit mehr als die Summe der vorherigen Teile ist.

Wenn zum Beispiel ein Rosmarin, der mit seiner anregenden Wirkung weitläufig bekannt ist, nach der Veraschung – also der kompletten Verbrennung zu Asche – mit Salz verrieben und innerlich verabreicht immer noch eine anregende Wirkung hat, so ist ebenso davon auszugehen, dass die viel mildere Form der Destillation (zumindest im Vergleich zur Veraschung) ebenso die entsprechenden Schwingungen überträgt bzw. übermittelt. In ultrasanfter Version kennt man das von den Bachblüten.

Ich denke hierbei geschieht bei den ätherischen Ölen zweierlei, einmal die Stimulation über den Duftimpuls, der über die bekannten Nervenbahnen ins Hirn und damit die emotionalen Komponenten aktiviert, und andrerseits eine energetische Stimulation in unseren Energiekörper.

Damit sind die ätherischen Öle Transmitter und Impulssetzer in einem. Und sind dadurch Wirksam auf allen drei Ebenen unserer Existenz, Körper, Geist und Seele. Der Körper wird direkt über die Moleküle angesprochen und leitet den Impuls an den Geist/Emotion weiter. Und gemeinsam mit der Schwingung erreichen sie die Ebene der Seele.

Im Grunde funktioniert nach diesem Prinzip auch die Psychotherapie, die mit ihren verschiedenen Herangehensweisen und Modellen auf einen Schwinungseffekt setzt. Wenn man Körper und Geist stabilisiert, (so hofft man) stabilisiert sich damit auch die Seele, oder öffnet sich zumindest den Verletzungen die man dann bearbeiten kann.

Die Arbeit mit ätherischen Ölen, ist also auch eine Arbeit mit Archetypen, mit Schwingungen, mit Ur-Mustern – und damit Ganzheitlicher als es manchmal auf den ersten Blick erscheinen mag.

Es sind in dieser Hinsicht noch mehr Parallelen mit den Bachblüten ersichtlich. Denn je niedriger dosiert die ätherischen Öle angewendet werden, desto mehr wirken sie auf den seelischen Bereich, je höher dosiert, wirken sie mehr auf Geist und Körper. Genauso wie Bachblüten, Spagyrik-Mittel u.a. Was nicht heißt das bei einer hohen Dosierung kein seelischer Effekt mit angestupst werden könnte, doch ist dieser eher verschleiert im Hintergrund wirkend. Und wie bei den Bachblüten ist es manchmal wie bei einer Badewanne, die erst voll laufen muss, bis man tatsächlich eine Wirkung spürt – auch wenn diese eben eher sanft und unbewusst dennoch eintritt.

Mehr dazu im kommenden Beitrag über den Duftkreis (nach Martin Henglein) und die Duftkommunikation.

„von der Natur emanzipieren“ – Gedanken

Nachdem ich neulich in dem Beitrag über naturwissenschaftlichen Meinungsimperialismus schrieb – ich steh auf diese Namesschöpfung, auch wenn es natürlich nicht meine eigene ist 😀 – folgt hier mehr oder weniger ein Zusatz.

Jedenfalls hat es mich eben daran erinnert, dass ich eigentlich auch noch eine andere Aussage von „Dr. Mai Thi Nguyen-Kim“ sehr bedenklich finde, wortwörtlich als auch vom Sinn her. Es ging darum, dass wir uns „von der Natur emanzipieren sollen“. In ihrem Beitrag wurde dann zum Beispiel die Irrläufer mancher evolutionärer „Fehlkonstruktionen“ angeführt (ein Horn eines Tieres das mit der Zeit sich so „kräuselt“ das es das Hirn des Tieres anbohrt). Dies sei ja der Beweis, dass die Natur – „Mutter Natur“ – nicht der Evolution letzter Schluss sei – durchaus zutreffend, denn Stillstand bedeutet Tod – und ob das ein legitimes Eingreifen des Menschen in die natürlichen Abläufe damit zu rechtfertigen wäre – frei nach dem Mechaniker-Grundsatz, was kaputt erscheint muss auch repariert werden – finde ich höchst fragwürdig. Das dabei schon in der Vergangenheit in komplexe Systeme eingegriffen wurde, und sich hinterher gezeigt hat, dass man so gar nicht wirklich verstanden hat was man da gemacht hat, war der Schaden oft schon angerichtet.

Der Begriff „Mutter Natur“ suggeriert sehr romantisiert eine fürsorgliche Umgebung in der sich die „Kinder“ so richtig ausleben können, ohne Gefahr und vor allem ohne Verantwortung. Und da liegt die Krux begraben! Jedesmal wenn der Mensch eingreift und sich der Verantwortung entzieht, zieht sich eine Katastrophe nach der anderen hinterher. Vielleicht ist das auch diesem biblischen Un-Satz geschuldet „er [der Mensch/Mann] solle sich die Erde [/Natur] untertan machen“ – einen besseren Imperativ für „macht wie ihr denkt, aber bitte macht euch keine Gedanken um die Konsequenzen“ gibt es fast nicht.

Es erscheint, als wären wir kleine Kinder die von Mutter Natur nur nehmen wollen/sollen, aber beim Geben oder bei etwaigen mütterlichen Zornesausbrüchen, sollen wir uns als „Trotzreaktion“ dann emanzipieren?! Wie undifferenziert diese gedankliche Fehlzündung ist, sieht man meiner Meinung schon allein daran, dass diese Verklärung als gegeben hingenommen und als Argumentationsgrundlage genommen wird. Als würde es keine Naturkatastrophen geben, als würden Gifte, in Fauna wie Flora nicht existieren oder keine Bedrohung für den Menschen darstellen. Diese Ausblendung, diese mangelhafte Differenzierung durchzieht die gesamte Argumentation.

Natürlich würde es manche Nahrungsmittel die wir kennen, so gar nicht geben, wenn der Mensch sie nicht durch Kreuzung und/oder Züchtung hervorgebracht hätte. Weizen, Reis, Bananen usw. würde es so nicht geben – genauso wie manche Unverträglichkeiten. Aber legitimiert das eine so bedenkenlose/gedankenlose Aussage?

Bei gentechnisch veränderten Lebensmitteln, wissen wir eigentlich nichts über die Langzeitwirkungen. Wie werden diese verstoffwechselt, entstehen dabei andere Stoffwechselprodukte, steigt das Krebsrisiko, nehmen Unverträglichkeiten zu, wie wechselwirken diese mit den Umweltgiften wie Pestiziden und Herbiziden? Wir wissen es schlichtweg nicht – dennoch taucht oftmals die verharmlosende Frage auf „Wie kann dürreresistenter Reis Schaden verursachen?“ – nunja, dazu muss man eben einen Schritt weiter denken, als nur das „Füttern“, um mal in diesem kleinkindlichen Wortjargon zu bleiben.

In diesem falsch verstandenen Darwinismus – nicht der Mensch muss sich anpassen, sondern er passt die Natur an – kommt mir der Spruch in den Sinn „was nicht passt, wird passend gemacht“. Dabei zeigt uns die Evolution und auch oftmals unser Körper mit seinen verschiedensten Prozessen, dass nicht alles so linear abläuft wie wir das vielleicht gerne hätten oder uns denken.

Evolution ist Anpassung – und das dieser Prozess zum Leben gehört, ja immanent ist, sollte gerade eine Wissenschaftsjournalistin begreifen, und gerade in ihrer Polemik ein bisschen mehr überlegen. Und natürlich ist Anpassung nie fehlerfrei. Weder beim Menschen, noch bei der Natur als Ganzes.

Als Penicillin entdeckt wurde, respektiv Antibiotika, war das Thema Resistenzbildung völlig unbekannt. Das führte zu einer in Fleisch und Blut übergegangenen Praxis, diese Mittel gießkannenartig einzusetzen, ohne mögliche Folgen abzuwägen oder zu bedenken. Heute stehen wir vor 3MRGN und klopfen bei 4MRGN an die Tür – und die angeblich so umsorgende Pharmaindustrie zeigt keinerlei Intention sich dieser immer näher kommenden Katastrophe konsequent und vielleicht auch ganzheitlich stellen zu wollen. Wahrscheinlich mitunter befeuert vom Naturheilkunde-Bashing von Dr. Mai Thi Nguyen-Kim. Es mutet so an, wie die Öl-Riesen die noch das letzte Quentchen aus dem Geschäft mit Erdöl quetschen wollen, bevor auch nur in Erwägung gezogen wird, welche schädlichen Konsequenzen schon entstanden sind, und noch entstehen, und ob Alternativen dazu nicht schon entwickelt und gefördert gehören.

Und in dieser Art Behaviorismus sollen sich die Menschen von der Natur emanzipieren, also unabhängig machen? Den Ast absägen auf dem sie sitzen?! Selten (naja, leider nicht wirklich so selten) so einen Blödsinn gehört.

Ich frage mich in diesem Zusammenhang, welche Dystopie Dr. Mai Thi Nguyen-Kim hier eigentlich gedanklich beschwören wollte. Und vor allem, wieso sie dann ein Kind in die Welt setzt?! – Wenn man ihre Argumentation durchdekliniert, scheint es mir wie ein Widerspruch zu sein.

Solange wir uns nicht als Teil der Welt verstehen in der wir leben, stellt eine Emanzipierung von der Natur einen isolationistischen-ausbeuterischen Ansatz dar, der mit Schimpf und Schande durchdekliniert, enttarnt und auf den Sondermüll gedanklicher Fehlzündungen gehört.

Wenn wir hingegen (wieder) lernen, mit statt gegen die Natur zu leben, die Vielzahl an Heilmitteln integrativ und komplementär zu nutzen – vielleicht sichert das unser Überleben.