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Tarot – spirituelles tiefenpsychologisches Kartenlegen

Tarot

Die Menschen haben schon immer zur Verständigung Symbole benutzt. Ob Sprache oder bildhafte Darstellung, immer waren es Symbole die zu einem intuitiven Verständnis der Dinge geführt haben.

Mit der Zeit haben die Menschen entdeckt, dass auch die höheren Mysterien sich der Symbole bedienen. Das war der Beginn der ersten okkulten Wissenschaften. Sie begannen Strukturen und Verbindungen zu entdecken, die sie mit den Symbolen, die diesen Strukturen entsprachen, darzustellen. Aber dieses Phänomen war nicht nur auf das äußere beschränkt, auch innere Vorgänge im Menschen selbst wurden erforscht und erhielten Symbole. Um diese Symbole mit einander in Bezug zu setzen, entwickelten die okkulten Wissenschaften Systeme die diese Symbole für den Nicht-Eingeweihten entschlüsselten. Symbolische Bilder und Zeichensprachen, wie zum Beispiel das Tarot oder auch das viel ältere I-Ging, wurden zu Wegen, die verschlüsselten Botschaften der Seele, der höheren Kräfte des Lebens und des Universums für unseren Verstand begreiflich zu machen. Diese archetypische Repräsentation bildhafter Kräfte und Entwicklungsstufen machte das Tarot zu einem Schlüssel für diese Systeme.

Keiner weiß genau, wo und wie der erste Tarot entstand, und es braucht uns hier auch nicht weiter zu interessieren, denn jede Zeit hat ihre eigene Ausdruckskraft und rechtmäßige Wichtigkeit und Richtigkeit.

Die alten wie die neuen Tarotdecks sind einfach nur verschiedene Varianten von Spiegeln unserer Seelenbilder. Die Wahrheit dahinter bleibt dieselbe. Und dabei hat jeder Kartenleger einen eigenen Bezug zu seinen Karten, da auf jeden die Bilder und Symbole eine andere Wirkung haben. Das macht das Tarot so vielfältig an Formen und Farben.

Das Tarot ist ein Instrument, ein Werkzeug, mit dem wir uns selbst die verschlüsselten Botschaften unseres Unbewußten vergegenwärtigen können. So wie wir uns täglich, auf die eine oder andere Weise, verändern so verändert sich auch das Bild das das Tarot uns, wie ein Spiegel, vorhält.

„Es ist, als lernten wir einen kostbaren Edelstein nach und nach in seinen verschiedensten Facetten und multidimensionalen Lichteinstrahlungen und Farben zu betrachten. Nach und nach erfaßt unser Bewußtsein die unterschiedlichen Seiten dieses Edelsteins und offenbart uns auf diese Weise, immer wieder ein vollkommen neues und bisher unbekanntes Bild. Und auf dieselbe Art entdecken auch wir nach und nach in uns selbst die verschiedensten Facetten und Botschaften unseres Unter- oder Nicht-Bewußtseins, die der Tarot bildlich für uns sichtbar machen will.“ (Gayan Sylvie Winter und Jo Dosé, Santa Fe, New Mexico, 1998)

Für die Menschen, die noch nie mit dem Tarot in Berührung gekommen sind: Es gibt weder böse noch schlechte Karten!

Natürlich gibt es Karten die einen negativen Aspekt verkörpern, aber diesen Aspekt tragen wir in uns selbst. Die Karte zeigt uns diesen nur, damit wir uns dessen bewußt werden. Und damit wir wissen, woran wir noch arbeiten müssen.

Alle Bilder tragen einen sich stetig, mit jeder Person neu wandelnden Sinn in sich. Sie deuten auf einen kommenden oder bereits stark fühlbaren Zyklus eines etwas einfacheren oder auch etwas komplizierteren Lebensabschnitts bzw. auf eine neue Lebensphase oder auf einen neuen Lernprozeß hin.

Probleme, Blockaden, Unwohlsein und im weitesten Sinne auch Krankheit sind mit inneren psychischen Vorgängen verbunden. Und auf diese Muster reagiert das Tarot. Eine „zufällig“ gezogene Karte gibt es nicht. Zufall ist das, was dir zu-fällt! Also nie ein Zufall im herkömmlichen Sinn.

Der Tarotexperte Hajo Banzhaf sagte gern „Das Tarot ist ein guter Diener, aber ein schlechter Meister!“. Man sollte nicht in die Versuchung kommen das Tarot wie eine Maschine zu benutzen, die einem die Zukunft voraussagt. Zu leicht gerät man in einen Zustand der Abhängigkeit. In einen Zustand von Angst und Inflexibilität.

Es hat seine Richtigkeit, dass wir oft nichts wissen. Denn wenn wir immer alles im voraus wüssten, würden wir eher in die Gefahr geraten, uns gegen die Aufgaben, die wir in diesem Leben zu bewältigen haben, aufzulehnen und ihnen auszuweichen. Wir können vom Tarot nicht erwarten, dass es uns wie auf Bestellung, automatisch alle Antworten auf einmal serviert.

Aber das Tarot kann uns die Bewußtheit innerer Vorgänge vergegenwärtigen. Oft ist die Erkenntnis, dass wir selbst uns manchmal im Wege stehen schon ein Schritt zur Lösung unserer Probleme. Wenn wir bewußter und damit wacher sind, haben wir die Chance, Veränderungen und innere wie auch äußere Transformationen positiver zu durchleben und sogar mitzugestalten, da wir erkannt haben, daß es immer eine Wahl gibt und nichts unverändert bleibt oder bleiben kann. Alles ist in Bewegung, nichts im Leben bleibt gleich. Nichts ist statisch und nichts beständig. Alles in unserem Leben wandelt sich.



Etwas zur Geschichte des Tarot

Der Gebrauch der Tarotkarten gehört zu den interessantesten und beliebtesten okkulten Praktiken. Die meisten Leute kennen diese Karten wohl als Vorläufer der normalen Spielkarten und wissen, dass sie von den Roma zu divinatorischen Zwecken eingesetzt wurden. Doch die meisten Legenden über die Tarotkarten sind falsch. Mit Sicherheit sind sie nicht von den Roma im europäischen Mittelalter erfunden worden, da man weiß, dass es die Karten schon 100 Jahre vor Ankunft der Roma in Italien gab. Sie stammen auch nicht aus dem alten Ägypten. Diese Legende ist Teil der romantischen Verklärung von „untergegangenen Kulturen“. Irrt 18. und 19. Jahrhundert blickte man sehnsuchtsvoll auf ein „Goldenes Zeitalter“ und dessen geheime, esoterische Weisheiten zurück und stellte sich fiktive oder symbolische Örtlichkeiten vor, wie etwa die Initiationskammern in den Großen Pyramiden, Atlantis oder Mu.

Antoine Court de Gebelin, ein französischer Theologe, war für einige der frühen Märchen über Tarot verantwortlich. In seinem Buch Le Monde Primitif behauptete er ohne jegliche Beweise, der Tarot sei Teil der ägyptischen Verehrung des Thot und die Karten seien eine bildliche Darstellung des geheimen Wissens der Adepten im alten Ägypten. Von besonderer Bedeutung war die Zahl Sieben – es gibt 22 Tarot Karten, sie bilden die große Arkana: drei mal sieben plus „der Narr“ mit der Nummer null. Außerdem gibt es vier Farben, die jeweils aus zwei mal sieben Karten bestehen. Gebelin behauptete auch, das Wort Tarot stamme aus dem Ägyptischen und bedeute „königlicher Pfad des Lebens“. Seiner Meinung nach sind die Karten ein wichtiges okkultes Werkzeug zur bewusstseinsmäßigen Transformation des Menschen.

Seine Vermutungen wurden von Alliette, einem Pariser Perrückenmacher oder – nach anderen Angaben – Mathematikprofessor weitergeführt. Alliette, der als Autor das Pseudonym Etteilla (sein tatsächlicher Name, rückwärts buchstabiert) benutzte, erklärte, der Tarot sei 171 Jahre nach der Sintflut von 17 Magiern geschaffen worden. In seinem Zimmer im Hotel de Crillon in Paris pflegte er auch das Schicksal seiner Genossen in der Zeit der Französischen Revolution aus den Tarot-Karten zu lesen.

Der nächste Tarot-Theoretiker, der vielleicht mehr als alle anderen den modernen Okkultismus beeinflußt hat, war Eliphas Lévi, ein katholischer Priester, Grafiker und politischer Satiriker. Er war fasziniert von der Kabbala und ihren zehn Bewusstseinsstufen. Lévi machte die brillante Entdeckung, daß die 22 Tarotkarten als symbolische Pfade zu diesen Bewusstseinsstufen führen und ihnen auch symbolisch zugeordnet werden können. Beim Baum des Lebens gibt es ebenfalls 22 Verbindungen zwischen den zehn Stufen oder Sephiroth. Somit ist der Tarot eine wichtige Darstellung der Bilder des mystischen Bewußtseins.

Lévis Arbeit wurde von Gérard Encausse (auch Papus genannt) erweitert, der ebenfalls Kommentare zu der Verbindung zwischen Tarot und der Kabbala und vor allem zu den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets verfasste.

Auch auf den Hermetischen Orden der Goldenen Dämmerung übte Lévi starken Einfluss aus. A. E. Waite, dessen Tarotkarten Rider-Pack sehr beliebt sind, übersetzte eine Reihe von Lévis Büchern ins Englische, so auch Histoire de la Magie, und betrachtete ihn als den bedeutendsten Magus aller Zeiten. Aleister Crowley glaubte sogar, eine Reinkarnation von Lévi zu sein, und verfasste auf der Grundlage von Lévis Werken sein Tarotbuch The Book of Thoth.

Die Mitglieder der Goldenen Dämmerung benutzten die Tarotkarten weniger zu divinatorischen Zwecken, sondern als Pfade in das Unbewusste, und hier liegen zweifellos auch die eigentlichen Anwendungsmöglichkeiten. Jede Karte kann man sich als einen Eingang vorstellen, durch den der Magier in seiner Vorstellung hindurchschreitet und dann symbolische sowie mystische Visionen zu dem imaginierten Baum des Lebens erhalten kann.



Das Kartendeck und die Symbolik

Das Tarot besteht heute aus 78 Karten.

Das Kartendeck besteht zunächst aus 22 Großen Karten, der «Major Arcana», (aus dem Lat. arcanum, das Geheimnis), welche die verschiedenen Lebensaufgaben und Lernzyklen sowie die wichtigsten Veränderungen im Leben des Fragenden aufzeigen.

Die Großen Arkana bestehen bei den meisten Decks aus 22 Karten, die auch als Trumpfkarten oder einfach Trümpfe bezeichnet werden.

Hinzu kommen die 16 Hofkarten der «Kleinen Arkana», welche auf ganz bestimmte Persönlichkeitsstrukturen und Eigenschaften im Menschen selbst oder auf eine konkrete Person im Leben des Fragestellers hinweisen.

Sowie 40 Zahlenkarten, die den Elementen oder Farben zugeordnet sind, also in Stäben, Kelchen, Schwertern und Scheiben aufgeteilt, vom As bis zur 10, die ebenfalls der kleinen Arkana angehören.



Das Feuer, Repräsentant der energetischen leidenschaftlichen Ebene wird in den versch. Decks mit folgenden Symbolen gekennzeichnet:

In anderen Decks sind es Stäbe, Keulen (Kreuz, Eichel) und Pfeile.

Das Feuer entspricht den Qualitäten männlich, leidenschaftlich, gewaltbereit.

Die Stäbe stehen für Energie, Kreativität, Taten, Selbstbewußtsein.



Das Wasser, Repräsentant der emotionalen Ebene wird in den versch. Decks mit folgenden Symbolen gekennzeichnet:

In anderen Decks sind es Kelche, Kessel, Blüten (Herz), Krüge und Schalen.

Das Wasser entspricht den Qualitäten weiblich, emotional, melancholisch.

Die Kelche beziehen sich auf den emotionalen Bereich, Intuition, Träume, Unbewußtes, Liebe, Gefühle, Übersinnliches.



Die Luft, Repräsentant der geistigen kognitiven Ebene wird in den versch. Decks mit folgenden Symbolen gekennzeichnet:

Schwerter und Blitze (Pik, Blatt), Federn und Vögel.

Die Luft entspricht den Qualitäten männlich, verstandesorientiert, kalt.

Die Schwerter verkörpern die geistige Haltung, Gedanken, Logik, Verstand, Rationales.



Die Erde, Repräsentant der physischen ausdauernden Ebene wird in den versch. Decks mit folgenden Symbolen gekennzeichnet:

Scheiben, Pentakel, Münzen, Pentagramme (Karo, Schelle), Erdfrüchte und Blumen.

Die Erde entspricht den Qualitäten weiblich, harmonisierend, starr.

Die Scheiben weisen auf das Materielle, die physische Gesundheit, Besitz, Arbeit, Finanzen.

Namen und Reihenfolge der Großen Arkana/Trumpfkarten/Trümpfe stimmen bei den meisten Tarotdecks weitgehend überein, eine Variation ist die Vertauschung der Position von Kraft (VIII oder XI) und Gerechtigkeit (XI oder VIII). In den Namen und Darstellungen finden sich noch weitere Abweichungen in den verschiedenen Decks.



Hinweise zum Umgang mit dem Tarot

Das Tarot ist kein Unterhaltungsspiel!

Es soll deshalb nicht täglich befragt werden, obwohl viele Menschen, während sie sich mit dem Tarot vertraut machen, gern täglich eine sogenannte Tageskarte ziehen. Dies ist vollkommen in Ordnung. Wir wollen die Karten kennenlernen. Zwischen den vollen Sitzungen sollten jedoch mindestens ein Monat verstreichen. In Zeiten der Unklarheit ist es möglich, den Tarot öfter zu befragen. Doch sollten in diesem Fall jedesmal nur wenige Karten gezogen werden und immer auf eine direkte Frage hin.

Das Nicht-Bewußte in uns kennt alle Antworten auf unsere Fragen. Das Tarot ist ein Weg, mit dem Nicht-Bewußten, welches nicht unserer Logik untersteht, Kontakt aufzunehmen. Wir bekommen immer genau die Antworten, die wir brauchen und die für uns hilfreich sind. Jeder Kontakt mit dem Nicht-Bewußten ist ein wichtiger Lernprozeß. Jedes Mal, wenn wir mit diesem Teil in uns in Kontakt treten, entwickeln wir unsere eigene Kapazität, mit dieser viel tieferen Ebene in uns zu kommunizieren.

Verschiedene Menschen bevorzugen verschiedene Systeme. Für einige Menschen kann der Tarot genauer arbeiten, wenn nur wenige Karten gezogen werden. Denn so entsteht die Möglichkeit, uns ernsthafter und eindringlicher mit dem tieferen Sinn jeder einzelnen Karte zu beschäftigen. Für manche Menschen kann es deshalb hilfreicher sein, mit weniger Karten zu arbeiten, da sie in diesem Fall nicht mit zu vielen Informationen überschwemmt werden. Unser Denken möchte immer mehr und mehr Details. Die mentale Funktion in uns will alles sezieren, alles komplizieren. Beim Tarot sind jedoch alle Gedanken überflüssig, da wir mit einer viel tieferen Ebene als unserem Denkprozeß in Verbindung treten wollen. Wenn wir uns bei einer Tarotsitzung nur auf unser Denken verlassen wollen, limitieren wir uns damit selbst. Das Denken will dauernd Pausen einlegen, um alles auf logischer Basis zu analysieren. Dieses ununterbrochene Analysieren funktioniert jedoch auf dieser Ebene nicht.

Es ist ganz wichtig, daß du selbst in den Bildern deinen eigenen, ganz persönlichen Sinn der jeweiligen Karte findest. Jede Karte wird für dich somit nach einiger Zeit des Übens auf ihre eigene Weise lebendig werden und deinen Sinn, den Sinn, den du in ihr erspürst, ebenso widerspiegeln wie den meinen.

weiterführende Literatur:

Wieso gibt es Kategorien, Unterteilungen, Allegorien, Querverweise und Entsprechungen?

Die Frage, die ich hier quasi rhetorisch stelle, ist allgemein gemeint, kann aber ebenso auf Heilsysteme, esoterische und spirituelle Praktiken bis hin zu religiösen System gezogen werden.

Der Mensch, als kleiner Kosmos in einem größeren Kosmos, sucht diese Zusammenhänge um den eigenen Platz in der Welt – im Kosmos – zu finden. Hinter den großen Mechaniken der Planetenbewegungen, bis hin zu den Faktoren wieso Pflanzen dort wachsen, wo sie wachsen (vielleicht sogar „hinab“ bis auf Quantenebene), lässt sich nicht nur ein gewisser Plan erspüren, eine Mechanik entdecken, eine Methodik die über das zu-fällig erscheinende hinausgeht. Wobei der Zufall wohl als ausgleichendes Element durchaus eine Rolle spielt. – Im Sinne von Zufall-Schicksal in einer Art Yin-Yang-Dynamik.

Spürt man diesen Mechaniken nach, so stellt man immer mehr fest, dass wir in einem Netz eingebunden sind, dass Alles mit Allem verbindet. Und zwar wortwörtlich, wie metaphorisch. Diese Berührungspunkte, durch die wir mit dem Netz verbunden sind, kann man als Knotenpunkte sehen.

Knoten die geheim/versteckt die Fäden der Welt zusammenhalten. Diese Knoten und Fäden sind in Farben, Art und Weise zu erkennen und zu unterscheiden.

Sie sind Kette und Schuss, um bei der Allegorie des Webens zu bleiben, die die Welt (im Sinne von Kosmos) im innersten zusammenhalten – ganz im faustischen Verständnis.

Wir ordnen sie Farben, Mustern, Qualitäten und Archetypen zu, um für uns es leichter zu machen sie zu unterscheiden. Indem wir das Muster auftrennen, es untersuchen, erlangen wir eine Ahnung des Ganzen. Obwohl diese Muster ebenso aus diversen Fäden bestehen, geben ihre Zusammensetzung, und ihre Kombination uns die Gelegenheit Rückschlüsse auf z. B. tiefenpsychologischer Ebene zu treffen.

Durch die Verbundenheit mit allem was ist, erklären sich die universellen Bedeutungen die grundlegend für derlei Interpretationen sind. Die Unterschiede erklären sich meist aus interkulturellen Zusammenhängen, die diese jeweiligen Grundinterpretationen aufgreifen, aber in ihrer Art und Weise einfärben, und zu einer speziellen Deutung verweben.

Zerlegen wir (Be-)Deutungen in ihre elementaren Informationen, so gelangen wir meist immer mehr auf einen gemeinsamen Nenner. Erst in den größer werdenden Verbindungen, durch verschiedene Einflüsse, färben sich diese unterschiedlich ein.

Ist deshalb eine Deutung mehr „wert“ als eine andere, oder „richtiger“? – Nein. Sie erlangt quasi eine andere Qualität, steht aber eigentlich gleichwertig den anderen Deutungen zur Seite oder gegenüber. Es ist eine Frage des Respekts, diese auch scheinbar gegensätzlichen Deutungen dann auch so stehen lassen zu können, und nicht abwertend die eigenen Wertvorstellungen zu erhöhen.

Wenn wir beispielsweise die Astrologie betrachten, die zwar eine gewisse Art der Himmelsmechanik betrachtet, diese aber in Archetypen umlenkt, mit Eigenschaften, Farben, Qualitäten und charakterlichen Allegorien verbindet, so zeigt diese quasi wie in einem Spiegel, wie unser innerster Grundaufbau bei der Geburt in den Himmel gespiegelt wurde. Durch diese Rückspiegelung macht sie es uns möglich, Muster die uns angelegt und/oder verankert sind betrachten, analysieren und evtl. sogar verändern zu können. Eine Möglichkeit, die man nutzen kann, aber nicht muss.

Das Tarot arbeitet auf eine ganz ähnliche Weise. Die Karten und ihre Bilder, spiegeln Muster und Rhythmen des Lebens wieder – Geburt, Aufwachsen, Erwachsen sein, Altern, Sterben. Mit dem Aspekt der Reinkarnation schließt sich dieser Kreis. Oder besser gesagt die Spirale, mit dem Potential sich „nach oben“ zu entwickeln, natürlich auch vor der „Entkörperung“.

Heilsysteme wie die Homöopathie, die anthroposophische Medizin, die Spagyrik, u. a. betrachten die Signatur der Pflanzen, ihre zugrunde liegenden Muster, und übertragen diese auf den Menschen und seine Befindlichkeiten, und geben dadurch eine Möglichkeit die eigene Rhythmik wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Schließlich sehen wir an Krankheit, explizit an dem Beispiel von „Krebs“, wie sich Zellen verhalten wenn sie nicht mehr im eigentlichen Rhythmus sich befinden. Und diese Rhythmik, im großen Kosmos wie in uns selbst, ist der Dreh- und Angelpunkt der uns auch rückwirkend mit Allem wieder verbindet. Dem All-Eins-Sein.

Eine Rhythmisierung, wie sie die spirituelle Lebensberatung, ebenso wie die meisten komplementären Heilsysteme anregen, ist eine Chance in diese Rhytmik – in den Rhythmus der Welt wieder zurück zu finden.

Die Kategorien, Querverweise, Signaturen, Farben, Muster, Bilder, Entsprechungen, Qualitäten, usw. sind eine art universeller Schlüssel für die verschiedensten Daseins-Schlösser (-formen) unseres Seins.

Das zeigt sich unter anderem darin, wie Pflanzenstoffe in unserem Körper überhaupt wirken – in dem sie an bestimmte Rezeptoren andocken, die von vorne herein angelegt waren. Sei es Morphin, Cannabis oder ätherische Öle (siehe Morphinrezeptoren z. B. durch körpereigenes Endorphin; Cannabinoid-Rezeptoren an den Nervenenden; Duftrezeptoren an jeder Zelle laut Prof. Dr. Hanns Hatt), oder zumindest durch die Jahrtausende des „ausgesetzt sein“ gebildet haben. Dabei ist weder für die Schattenarbeit, noch für die spirituelle Lebensberatung im allgemeinen wichtig, was zu erst da war. Gewisse Gegebenheiten, werden als gegeben hingenommen, und es wird mit den Mustern gearbeitet, die in Jahrhunderten ihre Relevanz bewiesen haben, auch wenn sich manchmal die Form der Muster durch die Zeitenwenden geändert hat.

Und das ist im Kern der Sache, wieso man mit solchen Mutern arbeitet, damit wir uns weiter entwickeln können. Und vielleicht ist das der Grund, wieso es diese Muster überhaupt gibt. 😉