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Wickel, Umschläge und Auflagen

Bei den Wickeln und Auflagen handelt es sich wahrscheinlich um eine der ältesten Heilanwendungen der Menschheit. Nicht nur bei den alten Ägyptern, Chinesen und Indern ist diese Methode bekannt gewesen, wahrscheinlich haben in der Steinzeit schon die ersten Auflagen auf Wunden zu Heilzwecken stattgefunden.

Wickel und Auflagen unterscheiden sich. Der Wickel wird für einen besseren Hautkontakt um den Körper oder ein Körperteil gewickelt. Er besteht aus drei Lagen: das Innentuch, auf das z. B. die ätherische Ölmischung aufgeträufelt wird, die zweite Lage zur Umhüllung des Körpers und die dritte zum Warmhalten. Bei einer Auflage dagegen wird der Zusatz auf ein einlagiges Tuch geträufelt. Das Tuch wird auf die betreffende Körperstelle gelegt. Diese Anwendung ist unkompliziert und schnell ausgeführt. Eine zusätzliche trockene Lage Kompresse oder ein Tuch verhindern Ölflecken in der Oberbekleidung.

Wickel und Auflagen können z. B. bei Blähungen, Muskelverspannungen, zur Schlafförderung, Entspannung und Steigerung des Wohlbefindens angewandt werden.

Quelle: https://eref.thieme.de/ejournals/2627-0897_2023_01?context=search#/10.1055-a-1972-1009

Ob man der Wickelschule von Retterspitz entsprechend mit ihren feucht-kalten Wickeln, oder die warmen Kräuterwickel z. B. Hildegard v. Bingen anwendet, ist Geschmackssache. Es gibt zwar Empfehlungen – zum Beispiel bei akuten Entzündungen die durch Überwärmung schon angezeigt sind, keine weitere Wärme hinzuzufügen sondern kühlend zu arbeiten – dennoch ist das persönliche Wohlbefinden im Vordergrund. (wenn man die Thematik der Blasen-Entzündung betrachtet, ist das ein typisches Beispiel, dass Wärme bei Entzündung vermieden werden sollte so als Faustformel nicht immer stimmt)

Bei Patienten mit Rheuma hat sich gezeigt, dass das individuelle Wohlbefinden bei der gleichen Erkrankung stark variieren kann. Manche lieben Wärmeanwendungen, andere bevorzugen Kälte und empfinden Wärme als schmerzhaft und belastend.

Sind einem die Basics erstmal vertraut (siehe Tutorial auf Youtube, Link siehe unten), sind der Kreativität und Vielfalt keine Grenzen gesetzt. Ob Umschläge mit Quark, Heilerde, ätherischen Ölen und vielem mehr, und solange man es nicht übertreibt, kann man auch wunderbar kombinieren 😉

Folgebeitrag: Komplementärmedizin – äußere Anwendungen

ergänzende Links:

weiterführende Literatur:

Podcast-Empfehlung: Aromatherapie für deine Ohren

Schlafprobleme naturheilkundlich behandeln

Wie bei allen Themen die „naturheilkundlich behandeln“ beinhalten, ersetzen diese Hinweise und Tipps nicht den Besuch beim Arzt/Heilpraktiker, ebenso wenig wie das eigenverantwortliche Handeln.

Schlafprobleme, so erscheint es einem manchmal, hat fast jeder. Hört man ein bisschen aufmerksam seinen Kollegen und/oder Freunden zu, so könnten einem regelrecht die Ohren klingeln, wenn man sich vergegenwärtigt wie die meisten unter den diversesten Schlafproblemen leiden. Und dabei ist die Bandbreite von den Dingen die uns den Schlaf rauben breit gefächert. Von Stress, Bewältigungsproblemen, Traumata, Ängsten bis hin zum Schnarchen des Partners ist die Problematikpalette reich bestückt.

Wie bei den meisten Sachverhalten, ist eine einfache Lösung, auf ein komplexes Problem so gut wie nie möglich. Es lohnt sich die Sachverhalte genauer unter die Lupe zu nehmen. Ist es „nur“ ein Problem, oder ein ganzer Komplex? Probleme beim Einschlafen, oder Durchschlafprobleme? Auch die ersten Signale einer Depression, dass um 2-3 Uhr Nachts es mit dem Schlafen vorbei ist, können ein deutliches Signal sein.

Dies kann jedoch genauso auch auf andere Problematiken hindeuten. In meinem Fall der sogn. obstruktiven Schlafapnoe, ist Einschlafen kein Problem, aber es stellt sich kein erholsamer Schlaf ein, man ist am Morgen wie gerädert, und vor allem ist Schnarchen ein exzessives Problem. Kennzeichnend für diese Symptomatik sind Atemaussetzer in der Nacht. Das führt zu einer Art Schlafentzug die kaum bemerkt wird, außer durch hohen Blutdruck, Depressionen und weiteren Anzeichen. – Es kann also durchaus sein, dass der Schlaf als solcher nicht das Problem ist, sondern andere Gegebenheiten dazu führen, dass der Schlaf nicht erholsam oder verkürzt ist. – Um mal eine etwas andere Problematik mit dem Schlaf aufzuzeigen. (diese Symptomatik kann man über HNO-Arzt oder Pulmologen/Lungenfacharzt relativ leicht abklären lassen; idealerweise mit angeschlossenem Schlaflabor)

Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass Schlafentzug als Foltermethode eingesetzt wird, kann man langsam erahnen in wie weit sich Schlafprobleme in unsere Gesundheit graben und Aushöhlen.

Ein weiterer Tipp, wenn man Durchschlafstörungen hat, beobachte welche Zeit „typisch“ für das aufwach ist. Sollte sich eine Uhrzeit konkret herauskristallisieren, schau mal auf die Organuhr der TCM, welche Organ-Zeit da gerade herrscht und schau was man da tun könnte um dieses Organ zu stärken.

Meine „Schlaf schön“-Mischung zum Einreiben hat schon einigen deutliche Linderung verschafft.

Neu hinzu gekommen ist die „Entspannt schlafen„-Konzentrat Idee die man in die Duftlampe, in ein Basisöl oder ein neutrales Badeöl mischen könnte.

Eine Fuß-Einreibung oder ein Fußbad zum Abend wäre sehr gut denkbar. – Und in Anlehnung an den tollen Podcast (siehe unten) sollte man sich von der typischen Einteilung „Lavendel nur abends, Zitrone nur morgens“ verabschieden. Vielleicht nicht unbedingt Limette oder Grapefruit, aber Mandarine, Bergamotte, Yuzu und Zitrone (Ur-Zitrone) sind durchaus denkbar.

Von Primavera und Taoasis gibt es jeweils ebenso gute „Sleep well“-Produkte.

Link: exzellenter Beitrag über Restless Legs von Eliane Zimmermann

Für einen gesunden Schlaf wird weitestgehend das „Schlafhormon“ Melatonin verantwortlich gemacht. Das kann man in Form eines Sprays zuführen (siehe unten), oder mit NEMs die Melatonin-Synthese im Körper unterstützen. Die wichtigsten Stoffe die an der Umwandlung von Tryptophan, über Serotonin bis hin zu Melatonin wichtig sind, sind Folsäure (B9), Vitamin B6, Zink + Magnesium ebenso wie der Dauerbrenner Omega-3. Neuere Studien haben gezeigt, dass Entzündungen und vor allem die stillen Entzündungen „silent inflammations“ die Synthese von Serotonin stören, und logischerweise damit auch die Synthese von Melatonin. Von nadarra in der praktischen Kombination.

ergänzender Link: nadarra.eu – Wie Melatonin, Magnesium, 5-HTP und Pflanzenextrakte wirklich wirken

Dadurch bekommt Weihrauch, besser gesagt die Boswelliasäure, auch was den Schlaf angeht eine besondere Bedeutung. Empfehlenswertes Produkt sind diese BoswelliaSan Kapseln.

Aus der Spagyrik bin ich von den Mundsprays der Phylak Sachsen begeistert. Diese haben eine feste Mischung „Schlaflosigkeit„.

Ergänzend von den Gemmomazeraten haben sich Feige, Weißdorn und Linde bewährt. Die kann man entweder hier, oder hier beziehen.

Bachblüten haben sich bei vielen Bereichen bewährt, eine Mischung aus Mimulus, Hornbeam, Pine, Star of Bethlehem, Walnut, Elm und Impatiens könnte man in Erwägung ziehen, als eine individuellen Mischung.

Folgende Ceres Urtinkturen wären denkbar: Lavendel, Melisse, Passionsblume

Als Nahrungsergänzungsmittel bietet sich vor allem Melatonin und B-Vitamine an. Zum Beispiel dieses Präparat der Central Apotheke. Auch ein Melatonin-Spray ist denkbar.

Link: DIY Kissenspray

ergänzender Link: aromapraxis.de

ergänzender Link: vivere-aromapflege.de

ergänzender Link: vivere-aromapflege.de

Podcast-Empfehlung: Aromatherapie für deine Ohren

ergänzender Link: globuli.de

ergänzender Link: naturheilmagazin.de

Burn down Mischung – Rezept für die Duftlampe

(erweitertes Rezept vom „Erschöpfung, körperl. Abgeschlagenheit, geistige Trägheit„)

  • Rosengeranie (wem das too much ist, kann Monarde nehmen)
  • Zirbelkiefer
  • Blutorange
  • Piment (zwei Tropfen waren mir zuviel)
  • Kardamom
  • Sandelholz neukal.
  • Vanilleextrakt
  • Styrax
  • Guajahkholz
  • Bergamotte

Homöopathie

Ich möchte das Thema mit zwei Zitaten der Uni Bern beginnen:

In der Homöopathie werden Substanzen in potenzierter Form eingesetzt. Bei diesem pharmazeutischen Verfahren wird eine gegebene Substanz gemäss Europäischer Pharmakopöe wiederholt stufenweise verdünnt und verschüttelt. Der Verdünnungsgrad kann so stark sein, dass die Ausgangssubstanz chemisch-analytisch nicht mehr nachgewiesen werden kann, weshalb manchmal die Ansicht vertreten wird, dass eine homöopathische Therapie eine Placebobehandlung sei.

Quelle: https://www.ikim.unibe.ch/forschung/uebersichten_zum_stand_der_forschung/homoeopathie/index_ger.html

Der aktuelle Stand der klinischen Forschung ist kurzgefasst wie folgt: die jüngsten Meta-Analysen von RCTs über alle Indikationen hinweg kommen zu dem Schluss, dass es Belege für spezifische Wirkungen homöopathischer Mittel gibt, die Placebo überlegen sind, wenn sie homöopathisch qualifiziert verschrieben werden. Darüber hinaus gibt es mehrere Meta-Analysen zu spezifischen Krankheitsbildern (z.B.  allergische Beschwerden, Durchfall u.a.), die Evidenz für spezifische Wirkungen homöopathischer Präparate im Vergleich zu Placebo ergaben.

Quelle: https://www.ikim.unibe.ch/forschung/uebersichten_zum_stand_der_forschung/homoeopathie/index_ger.html

Ich möchte darauf hinweisen, dass die Auswahl homöopathischer Arzneimittel unglaublich aufwändig und komplex ist. – Das ist unter anderem der Grund wieso manche Ratgeber mit ihren Empfehlungen einer Wirkungsweise dennoch manchmal schuldig bleiben. Von Antlitzdiagnose bis hin zu genauen Untersuchungen des Blutes, wird ein genereller aber nicht generalisierter Zusammenhang hergestellt. Und aus dieser kaleidoskopartigen Möglichkeitenballung wählt der geschulte Homöopath das Mittel der Wahl aus. – Dagegen erscheint das schlichte Auswählen eines Blutdrucksenkers auf Grund von hohem Blutdruck zu simpel, geradezu kindlich.

Was die Homöopathie kennzeichnet ist, dass selbst bei dem gleichen Symptom, völlig verschiedene Mittel in Betracht kommen.

Das kann zum Beispiel bedeuten, dass man ein Mittel bei Migräne auswählt, dass aber erst in Kombination mit zwei oder drei anderen die erwünschte Wirkung entfaltet. Es erinnert mich ein bisschen an den Vergleich zwischen Windows und Linux. Auch wenn der Mensch der die Maschine bedient augenscheinlich „gleich“ ist, so ist die Mechanik unter der Haube des Systems komplett verschieden.

Der Vergleich von Windows und der „Schulmedizin“ ist hierbei – gleiche Lobbyarbeit, Simplifizierung auf Kosten von Sicherheit und außer acht lassen der „gesamtheitlichen“ Umgebung – nur zufällig entstanden. 😀

Ich erinnere mich noch, wie ich in meiner Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in meinem Einsatz im Hospiz eine SAPV-Ärztin befragte und diese wortwörtlich sagte: „Wenn die Menschen wüssten, wie viel man präventiv mit Homöopathie richtigstellen kann, so wären viele chronische Erkrankungen heutzutage entweder weniger schlimm ausgeprägt oder nicht mehr vorhanden.“

Für mich ist die Homöopathie ein Impulsgebe-Verfahren. Es triggert unseren Körper sich in die richtige Richtung zu bewegen – bzw. Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ich muss dabei an die EKT (Elektrokonvulsionstherapie) denken, nur im viel kleineren Maßstab. Ein Maßstab bei dem man eben keine Narkose und manchmal Fixierung braucht, weil die Impulsgabe im hochpotenten Bereich stattfindet.

Noch sanfter ist meiner Ansicht nach die Bachblüten-Therapie die als Schwingungsmittel nur auf der feinstofftlichen und nicht auf der chemisch-molekularen Ebene arbeitet.

Dabei muss man immer bedenken, dass Symptome und Beschwerden meist nicht wirklich „akut“ auftreten (von Allergien und Notsituationen natürlich abgesehen), sondern das bestimmte Prozesse in unserem Körper schon Wochen wenn nicht sogar Monate zuvor schon begonnen haben. Und dabei spielen Konstitution und Lebensumstände eine entscheidende Rolle, bis hin zu psycho-somatischen Einflüssen.

Bei der Anwendung sowohl der Homöopathie als auch bei vielen anderen komplementärmedizinischen Verfahren, muss immer auf den Fall geachtet werden, worum es geht. Handelt es sich um einen akuten lebensbedrohlichen Notfall, so steht ganz klar die schulmedizinische Notfallversorgung im Vordergrund. Ein seriöser Homöopath würde nicht auf die Idee kommen bei einem Herzinfarkt oder Knochenbruch Globuli zu verabreichen, als Begleittherapie oder nach Abschluss der Notfallbehandlung allerdings schon. Aber definitiv nicht als „Alternative“, oder sich als alternativlose Behandlung zu verstehen. Genau dieses selektive Denken ist es, dass eher die Schulmedizin kennzeichnet, nicht die Komplementärmedizin.

Auch wenn das natürlich nur eine idealistische Sichtweise ist. So gilt es diese doch immer wieder anzustreben, trotz der Diffamierung die von anderer Seite kommen mag. Ignoranz mit Ignoranz zu beantworten, oder Gewalt mit Gewalt ist nie der richtige Weg.

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