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Johanniskraut/Hypericin – was zu beachten ist

Mythos: Johanniskraut sollte nicht mit Medikamenten kombiniert werden (absichtlich pauschal formuliert)

In dem wunderbaren Podcast von Eliane Zimmermann und Sabrina Herber wurde unter dem Titel „Johanniskraut – ein Bösewicht? Der Unterschied zwischen lokalen und systemischen Anwendungen“ sehr gut und ausführlich auf dieses Thema eingegangen.

Um das Kernthema nochmal aufzugreifen: Wenn man 3g Hypericin, also den pharmakologisch hergestellten Extrakt des Johanniskrauts schluckt, hat das eine fast ähnliche Wirkung wie das Medikament Citalopram (vermutlich 10mg). Und hierbei muss ganz klar die Art der Einnahme und die (Wirkstoff-)Konzentration hervorgehoben werden! Solange man das in der Aromatherapie verwendete Johanniskrautmazerat, auch Johanniskraut-Rotöl (kurz Rotöl) genannt, nicht schluckt, also oral verwendet, ist es in keinster Weise mit dem Präparat das für die orale Einnahme konzipiert ist zu vergleichen! – Würde man das Rotöl oral einnehmen, wäre es dann mit den 3g Hypericin vergleichbar? Nein, denn die Wirkstoffkonzentration im Mazerat ist viel niedriger. Es gibt Rotöl-Kapseln die für die orale Einnahme hergestellt und konzipiert sind, diese sind jedoch ebenso mit einer lokal aufgetragenen Rotöl-Emulsion nicht verlgeichbar.

Fakt ist also, ja Johanniskraut hat eine Wirkung/Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, und sollte bei innerer Anwendung tatsächlich nur mit ärztlicher Rücksprache angewendet werden, wenn man noch andere pharmazeutische Medikamente zu sich nimmt.

Fakt ist ebenso, dass eine lokal äußerlich aufgetragene Emulsion (stellv. für Salbe, Lotion, etc.), bei weitem nicht die Reichweite hat, so massiv in den Organismus einzugreifen. Das ist der Unterschied zwischen lokaler Anwendung und systemischer Wirkweise. – Ja, es gelangen auch über die lokale Anwendung Wirkstoffmoleküle in den Organismus und können eine systemische Wirkung haben. Doch im Vergleich muss man bedenken, dass es sich dabei allerhöchstens um homöopathische Dosen handelt, und mit der Dosis der inneren Einnahme in keinster Weise vergleich bar sind,

Pharmakologisch, bzw. pharmakokinetisch, wird die Nebenwirkung der Photosensibilisierung und der Wechselwirkung mit anderen Medikamenten auf zwei Weisen erklärt:

  • unter Einfluss von Licht setzt der Wirkstoff im Johanniskraut Sauerstoffradikale frei
  • die Abbauproduktion der Leber wird angeregt, die demzufolge auch andere Medikamente schneller abbaut

Was bedeutet das nun für die lokale Anwendung, wie sie in der Aromatherpie verwendet wird? – Für die Anwendung lokal auf der Haut, sollte man zwar bedenken danach die entsprechenden Stellen nicht dem Sonnenlicht oder dem Sonnenstudio auszusetzen, ansonsten aber völlig unbedenklich. Der immense Benefit, den man mit der Anwendung mit Rotöl hat, überwiegt bei korrekter Anwendung bei weitem. Zumal man ja auch noch bedenken muss, dass die meisten Mischungen in der Aromatherapie bei z.B. 50 ml der Rotölanteil bei max. 50 % liegt, meist sogar weniger.

Was bedeutet das für die Homöopathie und Spagyrik? – Die Konzepte dieser beiden Heilkonzepte, sind dem pharmakologischen Wirkweise die dem Johanniskraut zugeschrieben wird, diametral entgegengesetzt. Wie weiter oben schon gesagt, beruht die zugeschriebene Wirkweise und natürlich dementsprechend die zugeschriebene Wirkweise der Nebenwirkung/Wechselwirkung auf der entsprechenden Dosis, und genau darin unterscheidet sich ja die Homöopathie von der normalen Pharmazie. In spagyrischen Komplexmitteln ist meist eine D6 oder D12 Potenz verwendet. Laut Aufdruck auf dem Solunat Nr. 17 sind in 10g Solunat 0,03g Johanniskrautextrakt enthalten. Wendet man dies ungefähr auf die Einnahmeempfehlung von 8-16 Tropfen 2xtägl. an, so wird deutlich das hier nichtmal entfernt die Dosis erreicht wird, die pharmakokinetisch untersucht und dokumentiert wurde. – Da es sich hierbei dennoch um innere Anwendung handelt, sollte bei Einnahme von anderen Pharmazeutika mit dem Arzt oder Apotheker Rücksprache gehalten werden.

Wie ist die energetische/spirituelle Wirkweise von Johanniskraut zu verstehen? – In „Heilmittel der Sonne“ wird dieses Thema schön veranschaulicht. Im Johanniskraut finden wir die gespeicherte Kraft der Sonne, dass das Rotöl rot ist verdeutlicht das nochmals. Und setzt man eine Körperstelle dem Sonnenlicht aus, dass mit dem Rotöl zuvor eingerieben wurde, so kann (!) es zu einer Reaktion durch dieses „zuviel Sonne“ kommen. Und so verhält es sich auch auf die Wirkung von Medikamenten. Früher wurden Arzneimittel unter der Berücksichtigung von Sonne+Mond hergestellt und auch entsprechend verabreicht. Auf die heutigen Pharmazeutika trifft das nur in den seltensten Fällen zu. Da diese also der Rhythmik von Sonne und Mond entrissen sind, um es etwas poetisch auszudrücken, bedeutet das noch lange nicht, dass sie sich der Wirkung die diese Gestirne auf uns haben entziehen können. So wie der Mond – jeder in der Pflege kennt die Symptome der Patienten und an Vollmond Nachtdienst zu haben – auf das Wasser und die Gezeiten hat, und natürlich die Sonne als psychisch stabilisierender Faktor besonders mit einsetzendem Frühling an Bedeutung zu nimmt. Genauso wirkt auch die Rhythmik in uns – also unsere innere Sonne und innerer Mond auf uns, in uns und manchmal auch um uns herum. Unser Körper gliedert Pharmazeutika irgendwie in diese Rhythmik ein, verstoffwechselt sie, und geht mit ihnen um so gut er kann. Wird dann ein so „sonnenaufgeladener“ Stoff wie Rotöl eingenommen, beeinflusst das natürlich diese Verstoffwechslung. Und damit natürlich auch die Wirkstärke und Wirkdauer der Pharmazeutika. Und das kann sich sowohl hemmend als auch steigernd auswirken.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Beeinflussung der Pharmazeutika durch rotölhaltige Homöopathika/Spagyrika? – Rotölhaltige Homöopathika/Spagyrika schließt die Einnahme von Pharmazeutika nicht aus, aber man sollte eine gewisse Zeit vor und nach der Einnahme abstimmen. Wenn man weiß, man muss bestimmte Pharmazeutika einnehmen, kann man die Einnahme von Rotöl-Präparaten ein paar Stunden davor oder danach einplanen.

ergänzender Link: vivere-aromapflege

ergänzender Link: aromapraxis.de Aromapflege mit Grapefruit und Johanniskraut: Verwechslungen und Nicht-Wissen führen zu Missverständnissen

äth. Öle, die nicht in den Diffuseur + Vernebler gehören

Bei manchen Themen ist es so, dass man nicht gezielt danach sucht um sich darüber zu informieren, sondern erst wenn man auf ein „Problem“ stösst. So erging es mir, als ich mal meinen altgedienten Ultraschallvernebler mal genauer anschaute und feststellte, dass da mehrere kleine stark verklebte Pünktchen auf der (Geräte-)Oberfläche sich breit gemacht haben, und ebenso an der Membran. Mir war das bisher gar nicht aufgefallen, doch inzwischen stellte ich fest, dass die Abschalt-Funktion des Verneblers nicht mehr oder nicht mehr richtig funktionierte. Das brachte mich zum Grübeln.

Um auch gleich noch etwas zu erwähnen, dass ich selbst erst nach Recherche erfuhr, wird (nicht immer) Vernebler und Diffuser nicht äquivalent verwendet, sondern es gibt technische Unterschiede! Wobei der korrekte Begriff eigentlich Diffuseur ist.

Ein Vernebler wird immer mit Wasser betrieben, ein Diffuseur/Zerstäuber braucht kein Wasser, sondern „versprengt“ das äth. Öl per Diffusion in die Raumluft.

Dazu hab ich nen neuen Beitrag gebastelt.

In einem Webinar erfuhr ich neulich, dass es ätherische Öle gibt, die nicht für jedes Duftgerät geeignet sind. Das war quasi der Aha-Effekt für mich. Ich hab mich dann auf die Suche nach entsprechenden Hinweisen begeben.

Der Vollständigkeit halber muss hier erwähnt werden, dass dies nicht nur ätherische Öle, sondern besonders Alkoholextrakte aber auch Absolue’s betrifft. Zwar findet man alle diese Produkte meist unter der Rubrik „ätherische Öle“ namhafter Hersteller, doch unterscheiden diese sich wesentlich von durch Wasserdampfdestillation hergestellten „echten“ ätherischen Ölen. Definiert man ätherische Öle als biochemische Vielstoffgemische die aus Pflanzenbestandteilen herausgelöst wurden, so ist das Feld auf einmal sehr einheitlich. Vermutlich wird aus Übersichtlichkeitsfaktoren diese Unterscheidung meist nicht gemacht. Doch ergeben sich insbesondere für den Vernebler, aber auch für die Haltbarkeit und Oxidation verschiedene damit verbundene Probleme.

Link: Der kleine-große Unterschied zwischen verdünnten und gepanschten Ölen

Ein weitere wunderbarer Artikel von Eliane Zimmermann der das Problem u.a. thematisiert: Benzoe

Primavera schreibt zu dem Thema auf der eigenen Website unter FAQ dazu:

Grundsätzlich kannst du alle unsere Duftmischungen und ätherischen Öle für die Raumbeduftung mit unseren Geräten verwenden.

Ausnahmen:Zähflüssige, reine ätherische Öle wie Benzoe Siam, Myrrhe, Vetiver und Vetiver Bourbon dürfen in den meisten Duftgeräten nicht verwendet werden! Ebenso dürfen in den meisten Duftgeräten keine stark färbenden oder konzentrierten, reinen ätherischen Öle wie Kamille blau, Lemongrass, Schafgarbe, Thymian Thymol und Vanille verwendet werden!

Quelle: https://www.primaveralife.com/faq/duftgeraete-und-dufttraeger/welche-aetherischen-oele-sollte-ich-nicht-mit-den-duftgeraeten-und-dufttraegern-verwenden.html

und

Wichtig: Manche ätherischen Öle können bei direkter Einwirkung die Ultraschallmembran durch Verharzung beschädigen oder den Kunststoff einfärben. Dazu zählen reine ätherische Öle, die zähflüssig oder stark färbend sind, wie beispielsweise Benzoe Siam, Kamille blau, Myrrhe, Patchouli, Schafgarbe, Vanille, Vetiver und Vetiver Bourbon. Wir empfehlen diese Öle nicht mit unseren Ultraschallverneblern zu verwenden. Sollte ätherisches Öl auf eines der Kunststoffteile gelangen, muss dieses sofort mit einem weichen Tuch entfernt und ggf. mit sehr wenig Spülwasser nachgewischt werden. Die Ultraschallmembran kann mit Reinigungsalkohol und einem Wattestäbchen vorsichtig gereinigt werden. Beachte dabei bitte immer die Hinweise zur Reinigung in der beiliegenden Gebrauchsanweisung des Verneblers.

Quelle: https://www.primaveralife.com/aroma-vernebler-feel-happy.html

Auf meine Anfrage bei Primavera erhielt ich folgende Antwort:

Es dürfen also keine zähflüssigen Öle genommen werden, weil die nicht auf dem Wasser schwimmen sondern nach unten sinken und damit die Membrane verkleben könnten. Die anderen Öle sind stark färbend und somit könnten Sie den Feel Happy „verfärben“.

Auf meine Anfrage von Taoasis bekam ich folgende Antwort:

Für unsere Diffuser funktionieren eigentlich alle reinen ätherischen Öle von Taoasis und Baldini.
Etwas schwieriger zu Vernebeln sind Öle, die nicht rein sind. Beispiel: Sandelholz 10% in Jojobaöl
Durch das Jojobaöl, also ein fettes Öl kann die Verneblung nicht richtig erfolgen, da die „Fettschicht“ dies erschwert.

Alle reinen Öle, sowie Duftkompositionen von Taoasis/Baldini können in unseren Diffusern problemlos verwendet werden.

Mit ähnlichem Anliegen habe ich auch Oshadhi angeschrieben, von denen bekam ich eine Liste über Öle die zuvor erwärmt werden sollten, da sie entweder kalt zu sehr zähflüssig sind, oder in ihrer „gelöst in Alkohol“-Form eher an Gelee erinnern, und damit nicht für die Verneblung mit dem Diffusor geeignet sind.

Ich versuche also eine kleine Auflistung zusammenzustellen, die natürlich keinen Anspruch (ein bissel vielleicht) auf Vollständigkeit hat:

  • Amyris
  • Benzoe Siam, Benzoe abs.
  • Birke
  • Bienenwabe/-wachs, Honigwachs Absolue
  • Buddha Wood
  • Champaca Absolue
  • Drachenblut
  • Ginster
  • Honigwabe Absolue
  • Jasmin Absolue
  • Kamille, blau (wegen Verfärbung)
  • Labdanum Absolue
  • Lemongrass (wegen Verfärbung, oder durch Oxidierung erhöhte Viskosität)
  • Mimose
  • Myrrhe
  • Neroli Absolue
  • Osmanthus Absolue
  • Patchouli (wegen Verfärbung)
  • Perubalsam/Tolu-Balsam
  • Rose Absolue
  • Schafgarbe (wegen Verfärbung)
  • Thymian (rot) CT. thymol (wegen Verfärbung)
  • Tonka
  • Tuberose Absolue
  • Vanille
  • Vetiver, Vetiver Bourbon
  • Zitronenmyrte (durch Oxidierung erhöhte Viskosität)

Link: aromapraxis.de

Aromatherapie mit Kompetenz & Herz
ELIANE ZIMMERMANNS
WEB-MAGAZIN ZUR AROMATHERAPIE

https://aromapraxis.de/

Dies umschreibt die gigantische Webpräsenz von Eliane Zimmermann nicht einmal ansatzweise. Neben ihrer Blogger-Tätigkeit, Co-Autorin des aromaMAMA-Magazin (mit Sabrina Herber), Autorin zahlreicher Bücher zu Aromatherapie, Phytotherapie uvm., Aromatherapeutin, -ausbilderin, Referentin zu zahlreichen Themen in diesem Gebiet, Webinar-Leiterin und und und…

Ihre sympathische Art transportiert sie dank Webinaren auch über das Internet und ist ein wahrer Quell des Wissens. ‚reinschauen auf die Webiste lohnt sich!!!

Link: aromapraxis.de

Aromapflege, Aromapraxis, Aroma-therapie

Der Begriff „Aromatherapie“ ist sehr unglücklich gewählt. Denn das Baden in einem mit ätherischen Ölen bedufteten Badezusatz, die Anwendung in der Duftlampe oder auch in einem Massageöl ist keine Aromatherapie im engeren Sinne. Ein besseres Wort dafür wäre Aromawellness, die dazu dient, sich wohl zufühlen, das Immunsystem zu stärken und kleinere Beschwerden zu lindern. Obwohl die Anwendung also eher dem Wellness-Bereich zuzuordnen ist, weiß der geschulte Aromapraktiker (Wortschöpfung von Eliane Zimmermann) das die ätherischen Öle ihre Heilwirkung auch in den Wellness-Anwendungen ebenso entfalten. So gesehen ist also die Wellness-Anwendung eine alltags tauglich gemachte Anwendungsform eines Therapieansatzes, besser gesagt Pflegeansatzes. Davon abgesehen gibt es inzwischen Studien die belegen, dass die Raumbeduftung eine gute Pneumonieprophylaxe darstellt.

Ergänzend, und den Namen nach etwas enger gefasster Begriff, ist die Aromapflege. Die Aromapflege ist der gezielte Einsatz ätherischer Öle und Hydrolate in der klinischen und häuslichen Pflege in Form von Wickeln, Auflagen, Einreibungen, Inhalationen uvm.

Und hier sieht man ebenso den Unterschied der sogn. „französischen Schule“ der Aromatherapie zur „englisch-deutschen Schule“ der Aromapflege. Therapieren im wortwörtlichen Sinn dürfen nur Ärzte (bei uns auch Heilpraktiker), Pflegen ist geschultem Personal vorbehalten, und Wellness ist für den Eigengebrauch gedacht.

Die Aromatherapie ist die Domäne der französischen Ärzte, die darin nicht nur geschult und ausgebildet sind, sie sind mit ihrem medizinischen Hintergrundwissen auch rechtlich entsprechend abgesichert und dürfen Therapievorschläge machen, die für die normalen Aromapraktiker eher undenkbar sind, inkl oraler Einnahme und Dosierungen von 10-30% usw. Aus diesem Sprachgebrauch kommt auch der Begriff Aromatherapie ursprünglich. Während die „englisch-deutsche Schule“ eher aus dem pflegerischen Umfeld von Krankenschwestern entwickelt und angewendet wird, was also Aromapflege oder Aromacare entsprechen würde. (mehr dazu im Blog Beitrag von Eliane Zimmermann und Sabrina Herber)

Aromatherapie ist die gezielte Behandlung mit ätherischen Ölen und Hydrolaten von Krankheiten, Symptomen und Beschwerden, und ist fester Bestandteil der Phytotherapie.
Da ätherische Öle hochkonzentrierte Substanzen sind sollten sie möglichst nicht pur auf die Haut aufgetragen werden und am besten immer mit einem Trägerstoff wie Öl, Sahne, Salz, Zucker, Honig oder ähnliches verdünnt werden.

Hydrolate sind die wässrigen Bestandteile der Pflanzen, deren ätherische Öle durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden. so zusagen ein hochkonzentrierter und dennoch sehr sanfter „Tee“ der als Nebenprodukt entsteht.

ergänzender Link zu Hydrolaten (älter): vivere-aromapflege

ergänzender Link (neuer): vivere-aromapflege

Es gibt 4 ätherische Öle die relativ problemlos direkt auf die Haut aufgetragen werden können: Pfefferminz, Lavendel, Immortelle und (wenn sehr frisch) Teebaum. Wobei es da natürlich Ausnahmen (Kinder zum Beispiel) gibt, wie das wohl bei jeder Arznei ist.

Link: Dosierung von ätherischen Ölen

Man kann die ätherischen Öle vielfältig verwenden:

  • Für selbst angerührte Kosmetika, wie Gesichts- und Körpercreme, Badeöl, Fußbad, Haarpflegemittel, usw.
  • Für die Duftlampe oder für den Duftstein
  • Für Raumsprays zur erfrischenden Beduftung oder zur Insektenabwehr
  • Für das ganz persönliche Naturparfüm
  • Ersatz für Weichspüler und mehr
  • als gezielte Anwendung bei diversen Symptomen, nach Rezepten geschulter Aromapraktiker

Ätherische Öle sind hochkomplexe Moleküle in flüssiger Form, die je nach Herkunftspflanze bestimmte Duftstoffe enthalten. Sie unterscheiden sich von herkömmlichen/fetten Ölen (zum Beispiel Sonnenblumenöl) dadurch, dass sie vollständig verdampfen (ätherisch heißt auf deutsch flüchtig, leicht verdampfend) und auf Papier keinen (oder nur selten) charakteristischen „Fettfleck“ hinterlassen.

Merkmale:

  • Flüchtig, das heißt, fähig zu verdampfen
  • Mit starkem, charakteristischem Geruch
  • Sie sind lipophil (fettliebend)
  • Aus vielen verschiedenen biochemischen Komponenten zusammengesetzt (Monoterpene, Sesquiterpene und Phenole)

Hier ein kleiner Exkurs zum Theme „fette Öle“ und wie diese gewonnen werden: Link vivere-aromapflege

Herstellung ätherischer Öle
Es gibt verschiedene Gewinnungsverfahren wie man Pflanzen ihren Duft entzieht.

Das gebräuchlichste Verfahren ist die Wasserdampfdestillation. Das Pflanzenmaterial wird in einen Alambique geschichtet, verschlossen und mit heißem Wasserdampf aufgeschlossen. Der aufsteigende Dampf löst das ätherische Öl aus der Pflanze. In einem gekühlten Rohr kondensiert das Öl-Wassergemisch und bei der abschließenden Abkühlung trennt sich das Öl vom Wasser, dem sogn. Hydrolat, in einem Behälter, dem sogenannten Florentiner Topf. Das ätherische Öl bleibt auf der Wasseroberfläche liegen und kann abgeschöpft werden. Die Wasserdampf-Destillation ist eine Kunst, da jede Pflanze eine andere Destillationszeit und -temperatur hat, um ein optimales Duftergebnis zu gewährleisten. Ebenso werden manche Öle sofort nach der Ernte noch auf dem Feld mittels transportabler Destillen gewonnen. – Dennoch ist die Destillation kein „schonendes“ Verfahren, wenn man bedenkt das Wasser erst bei 90° und mehr zu Wasserdampf wird, ist der Begriff „schonende Gewinnung“ sehr relativ zu verstehen. 😉

Die Kaltpressung wird nur bei den Zitrusölen angewandt. Die Schalen werden gepresst, hierdurch entsteht eine Emulsion aus Flüssigkeit und ätherischem Öl, das durch anschließende Zentrifugierung abgetrennt wird. Bei den Zitrusölen sollte man auch beachten, dass die Pestizide in der Schale sitzen und sich auch im ätherischen Öl wiederfinden lassen, wer hier eine besonders gute Qualität an ätherischem Öl haben möchte, sollte auf kontrolliert-biologischen bis hin zu Demeter Anbau zurückgreifen.

Harze werden für die Aromatherapie mit Trinkalkohol (Ethanol) ausgezogen (extrahiert) und heißen korrekterweise Resinoide.

Extraktion mittels Lösungsmittel wird vor allem bei sehr teuren Blütenölen praktiziert. Einige Blütenarten, wie Jasmin, Tuberose oder Mimose (wobei eigentlich Akazienblüte gemeint ist, die „normale“ Mimose gibt es nicht als äth. Öl) können auch gar nicht per Wasserdampfdestillation gewonnen werden. In diesem Verfahren kommen Lösungsmittel zum Einsatz, meist Hexan. Die Pflanzen werden in ein chemisches Lösungsmittel gelegt, dass den Pflanzen alle löslichen Aromastoffe, auch Wachse und Farbstoffe entzieht, anschließend wird das Lösungsmittel herausdestilliert. Zurück bleibt eine wachsartige Masse, die mit Alkohol nochmals extrahiert oder destilliert wird und der Alkohol wird danach abgedampft. Solche ätherischen Öle nennt man auch Absolue (engl. Absolute). Sie sollten aber rückstandskontrolliert werden, um zu gewährleisten, dass sich kein Lösungsmittel mehr im ätherischen Öl befindet.

Wie bei der Kaltpressung der Zitrusöle, als auch bei der Extraktion mit Lösungsmitteln und bei der normalen Wasserdampfdestillation zeigt sich die Wichtigkeit der Rückstandskontrolle und des Bio-Anbaus.

Besonderes Verfahren: Co2-Extraktion

Eine Besonderheit ist noch die Co2-Destillation. Die Co2 Extraktion ist ebenfalls ein Extraktionsöl, aber mit Quellkohlensäure ausgezogen. Die Co2 Extrakte sind meistens dem Originalduft am ähnlichsten, vielleicht manchmal nicht so stark im Duftvolumen, wie destillierte oder Absolue Öle.

Die Enfleurage ist ein Verfahren, das heute kaum mehr praktiziert wird, da kaum jemand den Preis für ein solches ätherisches Öl bezahlen kann. So lag der Preis für 1 ml Jasminöl, das per Enfleurage hergestellt wurde, vor einigen Jahren bei ca. 100 EUR, heute wäre es wohl noch um einiges teurer.


Eigenschaften

Allgemein
Ätherische Öle sind die Duftstoffe der Pflanzen. Ihre Aufgabe ist es, die Insekten zur Bestäubung anzulocken, Schädlinge fernzuhalten, gegen Krankheiten zu schützen, die z. B. durch Bakterien oder Pilze hervorgerufen werden. Es sind die pflanzlichen Verführungs-, Verteidigungs- und Selbstheilungsstoffe.

Ätherische Öle werden in den Öldrüsen gebildet und im Pflanzengewebe abgespeichert. Sie befinden sich in den Blüten, Blättern, Samen, Fruchtschalen, Wurzeln, Harzen, Rinden oder im Holz. Dabei ist auch zu beachten, dass manche ätherischen Öle einer Pflanze aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen wird, z. B. Zimtrinden- und Zimtblattöl, die sich auch komplett in ihrer biochemischen Zusammensetzung unterscheiden.

Sie sind gut fettlöslich (lipophil), das bedeutet, dass sie sich in Fetten und Pflanzenölen sehr gut lösen. In Wasser sind sie nicht löslich, hier schwimmen sie nur als einzelne Tropfen auf der Wasseroberfläche. Für eine Emulsion in Wasser benötigt man einen Emulgator (Milch, Sahne, Honig, Zucker, Salz, Solubol, etc.).

Durch ihre kleine Molekularstruktur gelangen ätherische Öle über Haut und Schleimhaut in den Blutkreislauf und das Gewebe – durchschnittlich in circa 30 Minuten, lösen parallel aber auch eine nervlichen Impuls aus. Auf diesem Weg beeinflussen sie den gesamten Organismus. Über das Einatmen gelangen sie über Schleimhäute und Lunge ebenso in den Blutkreislauf. Bei der innerlichen Einnahme wird ein Teil der Wirkstoffe über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, größtenteils gelangen sie über die Mundschleimhäute in den Blutkreislauf. Von der inneren Einnahme ist bei Laien DRINGEND abzuraten!

Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt der Uni-Bochum zeigte in seiner Forschung, dass JEDE Zelle unseres Körpers über Riech-Rezeptoren verfügt, und damit empfänglich für dazu passende Duftmoleküle (Schlüssel-Schloß-Prinzip) ist. – Um eine Wirkung zu erzielen, müssen Düfte also nicht zwangsläufig eingeatmet werden, sondern können über das Auftragen auf der Haut ebenso eine Wirkung entfalten.

Seelisch-emotionale Wirkung
Durch die Nase gelangen die Duftinformationen (nicht die ätherischen Öle selbst) ins Gehirn und nehmen Einfluss auf die Gefühle, das vegetative Nervensystem, die Hormonproduktion und das Immunsystem. Was im Gehirn an elektrischen Impulsen der Duftinformation ankommt, bewirkt eine sofortige Ausschüttung von Botenstoffen (Neurotransmittern), die sofort auf unsere Stimmung wirken. (extra Beitrag über seelische Wirkung von ätherischen Ölen)


Umgang mit ätherischen Ölen
Ätherische Öle bedürfen eines bewussten Umgangs und Kenntnis der Biochemie. Denn die meisten ätherischen Öle sind haut- und schleimhautreizend und sollten nie pur oder unverdünnt angewendet werden. Für die Anwendung auf der Haut sollten sie immer in ein Pflanzenöl, wie z. B. Mandel- oder Jojobaöl oder in ein Pflegeprodukt, wie z. B. ein Ölbad oder Bodylotion gegeben werden. Bei empfindlicher Haut immer eine Kontaktprobe in der Ellenbeuge vornehmen. Allergiker sollten wissen, dass sie bei Reaktionen auf eine bestimmte Pflanze auch auf das entsprechende ätherische Öl reagieren. Ebenso lösen ätherische Öle Weichmacher aus Plastik, und sollten daher nicht in diesen Aufbewahrt werden. Selbst angerührte Kosmetik mit ätherischen Ölen ist sicherer in Glastiegeln, als in Plastiktiegeln. Und umweltfreundlicher.



Verwendung
Ätherische Öle werden meist als Duftstoff benutzt, aber sie werden auch in der Kosmetikindustrie und in der ärztlichen Therapie eingesetzt, haben aber auch Bedeutung als geschmacksverbessernde Inhaltsstoffe in Gewürzen.

Es gibt einige nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel auf pflanzlicher Basis, welche ihre Hauptwirkung durch das ätherische Öl erhalten. So gibt es beispielsweise Kapseln mit ätherischen Ölen, die eine hervorragende schleimlösende Wirkung bei Katarrhen der oberen Atemwege, Bronchitis etc. haben (Eukalyptus, Menthol…), sowie Salben zum Einreiben oder Inhalieren. Ätherische Öle haben neben dieser noch viele andere Wirkungen, wie zum Beispiel gegen Blähungen und Krämpfe im Magen-Darm-Bereich (hier sehr beliebt Tees mit Fenchel-Kümmel-Anis, besonders in der Kinderheilkunde), bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Salbei, Kamille!). Die Natur bietet uns also mit ätherischen Ölen nicht nur wundervolle Duftstoffe, sondern auch hervorragende Heilmethoden.

Link: exzellentes Online-Lexikon der ätherischen Öle

Dosierung von ätherischen Ölen



Hydrolate
Generell lässt sich sagen, dass die sog. Hydrolate „Wässer“ (z.B. Rosenwasser oder Orangenblütenwasser) – es handelt sich um Nebenprodukte der Destillation – besser verträglich (vor allem bei einer Direktanwendung am Körper) und auch billiger sind als die ätherischen Öle. Hydrolate sind eine sinnvolle Ergänzung zu den ätherischen Ölen. Sie werden unter anderem als Zusatz im kosmetischen Bereich zur Gesichts- und Haarpflege, zur Verneblung in der Duftlampe und zum aromatisieren in der Küche verwendet (z. B. Rosenwasser). In ihrer Wirkung entsprechen sie nicht dem vollen Spektrum der ätherischen Öle, da sie neben anderen Destillationsprodukten max. 1 % des ätherischen Öles enthalten. So finden sich etwa im Lavendelhydrolat nur Spuren von Linalylacetat (im Lavendelöl einer der Hauptinhaltsstoffe mit ca. 37 %). Auch der zugesetzte Alkohol (um die Verkeimung des Produkts zu verhindern und die Haltbarkeit zu erhöhen) führt unter Umständen bei Menschen mit empfindlicher Haut zu Austrocknung und Irritationen. Hydrolate in ihrer biochemischen Zusammensetzung bleiben nicht über einen längeren Zeitraum stabil, was zur Entstehung von Abbauprodukten führt. Die Haltbarkeit von Hydrolaten liegt bei 1 – 2 Jahren, nach Anbruch der Flasche sollten sie, wegen der einsetzenden Oxidation und Verkeimung, innerhalb von 3 – 6 Monaten verbraucht werden.

Link: Kategorie-Suche auf Aromapraxis zu Hydrolaten, tolle Steckbriefe zu einzelnen Hydrolaten zu finden

ergänzender Link zu Hydrolaten (älter): vivere-aromapflege

ergänzender Link (neuer): vivere-aromapflege

Link: Basics ätherische Öle Teil1

Link: Basics ätherische Öle Teil2

Link: weiterführende Informationen auf puramaryam

Link: weiterführende Informationen ätherische Öle.net

Link: Hersteller Primavera

Link: Hersteller Oshadhi

Link: Hersteller Wadi

Link: Hersteller Neumond

Link: Hersteller Taoasis

Link: Aromapraxis.de – Webpräsenz von Eliane Zimmermann

Link: ergänzende Hersteller-Liste von Fr. Zimmermann

Link: Aromapflege München

Link: aromapflege-forum-deutschland

Link: Aromapflege.com

Link: Naturkosmetik-Werkstatt

Link: Vivere Shop, Aromatherapie und mehr

Link: Info Heilpflanzen-Welt

Link: Hersteller Maienfelser Naturkosmetik Manufaktur

Youtube-Vortrag: Heilen mit Düften von Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt

Youtube-Webinar-Aufzeichnung: Die Welt der Aromapflege und Aromatherapie – Welche Vorteile bringt dir eine Weiterbildung

weiterführende Literatur:

In dem wahnsinnig umfangreichen Feld der Aromatherapie sind folgende Bücher ausgewählte Wissensschätze. Die Reihenfolge hat nichts mit Priorisierung zu tun!

Die erste Liste umfasst eher die „Einsteiger-Literatur“:

Hier folgt die Liste die eher in die Fachbuch-Richtung geht und sich auch eher an die Fortgeschrittenen und Experten wendet:

Folgende Liste umfasst die Hydrolate, die bei der Wasserdampfdestillation entstehen:

und abschließend die Buchempfehlungen für die „fetten Öle“: