Aromatherapie für Männer

Dies wird nicht nur ein Sammelbeitrag von Beiträgen die schon existieren, sondern durch ein aktuelles Webinar von Oshadhi „Aromatherapy for men’s health and wellbeing“, kam ich ins Grübeln, dass es neben den geschlechtsunspezifischen Beschwerden jede Menge Infos inzwischen zur Frauengesundheit gibt – ganz besonders weil diese in der Heilkunde lange Zeit vernachlässigt wurden – dennoch ein expliziter Beitrag der sich auf die Männerbeschwerden fokussiert fehlt. Das Webinar wurde von Beverly Higham aus England gehalten, und basiert auf ihren Erfahrungen.

Ich weise explizit darauf hin, dass diese Tipps, Links und Hinweise keinesfalls den Besuch beim Arzt/Heilpraktiker*In ersetzen, und hier zu Informations- und Selbstermächtigungszwecken dienen sollen. Auch auf die Nebenwirkungen von ätherischen Ölen sei verwiesen.

Die Datenlage ist mehr als spärlich, als ob es zu ätherischen Ölen sowieso an diesem Forschungsgebiet mangelt, gibt es was männerspezifische Erkrankungen angeht wenn nur Laborstudien – und die Erfahrungsmedizin. Darum seht es mir bitte nach, ich werde trotzdem nach Studien graben, aber diese vielleicht erst nach einiger Zeit einfließen lassen.

Bei vielen Themen kann man quasi „unisex“ über Gesundheit, Gesunderhaltung und generelle Unterstützung sprechen. Doch gibt es speziell auch für Männer Themen die sozusagen „herausragend“ sind.

Die typischen Erkrankungen/Beschwerden von Männern kann man grob zusammenfassen:

Obwohl die gender-health-gap sehr deutlich gemacht hat, wie in der Medizin und Forschung Männer über Jahrzehnte (Jahrhunderte!?) bevorzugt wurden, sterben Männer nach wie vor früher als Frauen. – Das liegt unter anderem daran, dass Männer statistisch deutlich seltener und deutlich verzögerter zum Arzt gehen und Vorsorgeuntersuchungen deutlich stigmatisierter sind als bei Frauen – wenigstens einmal etwas was die Frauen mal nicht erdulden müssen.

Und woran es liegt, dass Männer dieses statistisch auffallende Verhalten zeigen, liegt wahrscheinlich an vielerlei Gründen. Beginnend mit dem „ein Mann/Indianer kennt keinen Schmerz“-Sprüche aufgewachsen zu sein – sehr irrig wo doch so viele Indianer hier in Westeuropa leben (der korrekte Ausdruck „indigene Völker“ wurde hier absichtlich zur Verdeutlichung des Sprichwortes nicht gewählt).

Weiter über vorpubertäre Stigmatisierung von allem was mit Intimität zu tun hat, bis hin zu den Untersuchungsmethoden (Proktologe, Urologe, Androloge) die allein bei der Vorstellung den meisten Männern Schweißausbrüche bescheren. Gekrönt wird dies wahrscheinlich mit dem großen Wort „Gewohnheit“. Damit möchte ich nun nicht sagen, dass Männer die Sturheit für sich gepachtet hätten, aber das Sprichwort „sturer Bock“ kommt schließlich auch nicht von ungefähr. 😉

Ebenso wird das strukturelle Problem das es immer weniger Hausärzte gibt, und so gut wie nur überlaufene Facharztpraxen hier ebenso wenig in Rechnung gestellt.

Erkrankungen/Beschwerden die geschlechtsunabhängig(-er) sind:

Vielleicht wird die geneigte Leser*In nun denken, Harnwegsinfekte, kardio-vaskuläre Probleme und Hormonschwankungen sind doch ebenso (und manchmal auch deutlich häufiger) bei Frauen zu finden. Bei Männern gehört der Harnwegsinfekt zu den schwerwiegenden Erkrankungen, denn durch die längere Harnröhre braucht es deutlich mehr Bakterien bis sich eine Infektion als solche überhaupt „bilden“ kann.

Obwohl Männer und Frauen über eine Vielzahl von Hormonen und Neurotransmittern verfügen die bei beiden vorkommen, so gibt es signifikante Unterschiede in der Mengenverteilung. Testosteron wird beispielsweise zwar von beiden primären Geschlechtsdrüsen gebildet, aber in deutlich anderer Konzentration.

Ebenso natürlich die kardio-vaskulären Probleme, vor allem beim Herzinfarkt, unterscheiden sich die Symptome drastisch von denen beim Mann, weshalb auch viele Herzinfarkte bei Frauen unerkannt und damit leider unbehandelt bleiben. Was die Herzinfarkte+Schlaganfälle bei Männern deutlich hervorhebt ist die Tendenz in deutlich jüngerem Altern zu erkranken, denn den Männern fehlt das protektive Östrogen.

Und wer in diesem Zuge denkt, dass HPV sowieso nur Frauen betrifft, der ist wohl auch der Ansicht das Geschlechtsverkehr nur Singulär stattfindet 😉 (beim Link zu „Auch der/die PartnerIn sollte sich behandeln“ springen, aber besser den ganzen Beitrag lesen)

Neben vielen naturheilkundlichen Dingen die man für den Mann tun könnte – spontan denke ich an die Gemmotherapie und das Gemmomazerat Mammutbaum – soll es hier um die Aromatherapie im speziellen gehen. (mehr dazu in Stern, C. Gemmotherapie Grundlagen – Indikationen – Behandlung. 2. vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. Stuttgart: Haug; 2025)

  • Herzerkrankungen – äth. Öle können kardioprotektiv, gefäßschützend und entzündungshemmend unterstützen
  • Prostata – äth. Öle können die Vergrößerung der Drüse reduzieren, den PSA-Wert senken und (zumindest im Labor bestätigt, invitro) auf Karzinome wirken
  • Schlaganfall – äth. Öle können neuroprotektiv wirken, unterstützen die Erholung sowohl physisch als auch psychisch
  • Diabetes – äth. Öle können Stresslevel reduzieren, und wirken ausgleichend auf unsere Gemütslage, können bei Insulinresistenz wirken und hormonmodulierend wirken
  • Lebererkrankungen – äth. Öle können entzüdnungshemmend wirken und den Gallenfluss unterstützen
  • Lungenerkrankungen – äth. Öle können abschwellend, antibiotisch und heilungsunterstützend wirken
  • Libido – äth. Öle können hormonregulierend wirken, entspannen und Wohlbefinden steigern
  • Depression – äth. Öle können begleitend eine Therapie bei Depression unterstützen, wirken ausgleichend und aufbauend
  • Schlafprobleme – äth. Öle können bei überarbeiteter Schlafhygiene und -routine unterstützend wirken

Die „Top ätherischen Öle für den Mann“

Ergänzend wurden die Öle mit dem äth. Öle Lexikon auf aromapraxis.de verlinkt, wer da mehr darüber lesen möchte. – Ich betone hier nochmals, dass es sich bei meiner Auflistung zum Großteil um Erfahrungswerte handelt. Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!

ätherisches Ölzugeschriebene WirkungVerweis auf weitere Info
Basilikum, Ocimum basilicumbei Stress mit Rosengeranie, stimmungsaufhellend, neurotonisch, entzündungshemmend, wirksam bei Angst und Schlafstörungenergänzend einer Studie von 2023 antimykotisch
Bergamotte, Citrus bergamiaentzündungshemmend, Anxiety reduzierend, stimmungsaufhellend, schlaffördernd(in der Verlinkung zum Beitrag von Eliane Zimmermann tonnen von Infos enthalten)
Boronia, Boronia megastigma„krampflösend, der relevante Inhaltsstoff beta-Ionon wirkt In vitro regulierend und [hemmend] auf das Wachstum von Prostatatumorzellen […], in privaten Beobachtungen konnte der stark erhöhte PSA-Wert deutlich verringert werden (in Suppositorien/Zäpfchen eingearbeitet und als Öl für die Schambeingegend, winzige Mengen (0,5 bis 1 Prozent scheinen zu genügen)“ schreibt Eliane Zimmermann in ihrem Öle-Lexikonbei feeling in einer 10% Verdünnung erhältlich; (in der Verlinkung zum Beitrag von Eliane Zimmermann tonnen von Infos enthalten)
Cabreuva, Myrocarpus fastigiatuswird als besonders hormonell regulierend beschrieben, vor allem für Männer in einem Review von 2015 wird die antibakterielle und antifungale Wirkung beschrieben
Copaiba, Copaiva, Copaiferabesonders entzündungshemmend bei Arthritis, schmerzlindernd und wundheilungsfördernd; psychisch schlaf- und entspannungsförderndReview 2017 zur antibakteriellen und antimykotischen Wirkung von Copaibaöl
Eukalyptus, cineol und staigerianaals Blasenauflage, evtl auch mit Lavendel bei Harnverhalt und Harnwegsinfekt; schleimlösend (nach Signaturenlehre „austrocknend“); E. staigeriana wird als libidosteigernd beschriebenin einer Veröffentlichung 2005 wird die schmerzlindernde Wirkung in Kombination mit Majoran, Lavendel, Rosmarin und Pfefferminze mit einer Einreibung bei Arthritis beschrieben
Gewürznelkenknospe, Syzygium aromaticumdurch den hohen Eugenolgehalt (Phenol) stark antibiotisch, stark schmerzlindernd, stark durchblutungsfördernd, auch lokal betäubend und seit Jahrhunderten in der Zahnheilkunde eingesetztin einer Studie von 2019 wurde die wundheilungsfördernde Wirkung der Beta-Caryophyllen beschrieben, ergänzend einer Studie von 2022; neben der stark durchblutungsfördernden und antibiotischen Wirkung, wurde wohl auch eine Wirkung auf die Haarfolikelstammzellen beobachtet, die hier das Thema Haarausfall streift (Studie bisher dazu nicht gefunden)
Hopfen, Humulus lupuluskommt bei mir als CO2-Extrakt in Mischungen zum Schlafen zum Einsatz, durch die Zugehörigkeit zur Familie der Cannabispflanzen auch eine ergänzend schmerzlindernde Wirkung denkbarergänzend Review 2018 zur antibiotischen Wirkung; soll laut Wabner eine anaphordisierende Wirkung haben
Ingwer, Zingiber officinalefür eine Solarplexusmassage zur deutlichen Stressreduktion, Ingwer schenkt eine innere Wärme die besonders in den Wintermonaten fehlt; wirkt sexuell stimulierend, erdend, kräftigend und übelkeitsreduzierend in Kombination mit Zitrone und Pfefferminz Review 2012 – Ein kurzer Überblick über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Anwendung der Aromatherapie bei Übelkeit und Erbrechen
Iris, Iris germanicafein pudriger Duft in niedriger Dosierung, wirkt psychisch stark aufbauend und ist mit seinem enthaltenen Ionon besonders interessant bei Prostatabeschwerden, soll aber auch bei Asthma und Bronchitis gute Dienst leisten(in der Verlinkung zum Beitrag von Eliane Zimmermann tonnen von Infos enthalten)
Jasmin, Jasminum grandiflorumeine Einreibung mit Jasmin niedrig dosiert (!) könnte bei erektiler Dysfunktion sowie sexueller Unlust unterstützenindolhaltige Medikamente werden bei erektiler Dysfunktion bereits eingesetzt; ergänzend Studie 2023 und Review 2023
Kamille röm., Chamaemelum nobileneuroprotektiv, antidepressiv, blutdrucksenkende Wirkung; die römische Kamille gilt als Herz- oder Seelenkamille, überzeugt aber genauso im Ischias-Wohl Rollon bei SchmerzenStudie 2022 – Eine Übersicht über seine traditionellen Verwendungszwecke, chemischen Bestandteile, pharmakologischen Wirkungen und Qualitätskontrollstudien
Khella, Ammi visnagain Mischungen zum Durchatmen und tiefem Einatmen, bekannt durch Mischungen von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann „In die Weite atmen„, entkrampfend und wirksam auf Leber+Niere+HerzReview 2020 – Ammi Visnaga L., eine potenzielle Heilpflanze
Review 2023 – Ammi-visnaga-Extrakt; ein neuartiges pflanzliches antivirales Mittel gegen Rinder-Rotaviren
Lariciokiefer/Schwarzkiefer, Pinus nigra subsp. laricioVeneninsuffizienz, schwere Beine, Muskel- und Gelenkschmerzen, Rheuma, Gicht, Arthrose, Arthritis, Prostatabeschwerden, Fatigue, Erkältungen, Sinusitis, Kehlkopfentzündungen, katarrhalische Bronchitis, Asthma(Verlinkung im Moment noch auf französisch)
Lavendel fein, Lavandula angustifoliakann viel zur Stressbewältigung beitragen, besonders in einer Mischung mit Bergmotte und Rosengeranie; Lavendel wird oft als eigenständige Mini-Apotheke aufgrund seines großen Wirkspektrums bezeichnetin einer Studie 2016 als effektive Methode der Schmerzreduktion bei Arthritis;
eine Studie von 2025 hat die entzündungshemmenden und stabilisierenden Eigenschaften von Lavendel untersucht in Bezug auf Prostatitis (wobei ich die Verwendung von Vaseline+Paraffin äußerst kritisch sehe)
Lavendelsalbei, Salvia lavandulifoliawurde im Webinar mit einer Mischung aus Wacholderbeere und Ylang-Ylang vorgestellt um Anxiety (deutsches Synonym ist schwer zu finden) zu reduzieren und Wohlbefinden zu fördern; begleitend bei Störungen des Gedächtnisdie konzentrationsfördernde Wirkung, auch durch die Acetylcholinesterasehemmung wurde in einem Review 2011 erneut festgestellt
Lemongrass, Cymbopogon flexuosusnicht nur antiviral wirksam, ähnlich wie Melisse verdünnungsabhängig wirksamin einer Studie von 2015 als besonders wirksam bei Kopfhautschuppen getestet
Mandarine, Citrus reticulatastimmungsaufhellend, Stress reduzierend, angst- und krampflösend, fokussierend, antibiotisch wirksam, antioxidativReview 2020 – Chemische Zusammensetzung, antioxidative und antimikrobielle Wirkung von ätherischen Ölen aus Mandarine (Citrus reticulata L.), Grapefruit (Citrus paradisi L.), Zitrone (Citrus lemon L.) und Zimt (Cinnamomum zeylanicum Blume)
Mastix, Pistacia lentiscusbei Prostatahyperplasie, Lymphstauungen, aber auch bei Atemwegsproblemen und antibakteriell wirksamergänzender Blogeintrag von essences-naturelles-corses.fr; ergänzender Blogeintrag von aromapraxis.de
Review 2023 zum Thema Keime im Mund und die desinfizierende Wirkung von Mastix
Melisse, Melissa officinalishier möchte ich vor allem die antiviralen Eigenschaften des lokal erhältlichen Öls ansprechen, das besonders bei Herpes eine durchschlagende Wirkung zeigt; zudem eine stark beruhigende Wirkung wenn niedrig dosiert erneut in einer Studie von 2016 thematisiert
Muskatellersalbei, Salvia sclareadeutlich mehr bekannt bei Frauenbeschwerden, kann es dennoch hormonmodulierend (besonders auf Cortisol) und kardioprotektiv eingesetzt werdenzusätzlich zu seinen antibiotischen Eigenschaften in Kombination mit Teebaumöl die laut einem Review von 2023 das quorum sensing angreifen (ergänzend eine Studie von 2015)
Myrte türkisch, ct. cineol, Myrtus communisbei Beschwerden der Prostata, entstauend, krampflösend und bei Atemwegserkrankungen wirksamergänzend antivirale Wirkung in einer Studie von 2024; Studie von 2023 bezüglich Prostatakarzinome; deutsche-apotheker-zeitung.de
Osmanthus, Osmanthus fragransstimmungsaufhellend, ausgleichend bei Stress und Ängsten, sowie Atemwegserkankungen wirksamergänzendes Review 2022: „Pharmakologische Studien haben gezeigt, dass O. fragrans und seine Wirkstoffe eine Vielzahl biologischer Wirkungen haben, darunter antioxidative, antitumorale, entzündungshemmende, blutzuckersenkende, antithrombotische, melanogenesehemmende, neuroprotektive und hepatoprotektive Wirkungen“
Pfeffer schwarz, Piper nigrumnicht nur wunderbar schmerzstillend, sondern bringt mit Ylang-Ylang und Ingwer wieder Feuer in die Lenden/Libido; angewendet auf den beinen und dem unteren Rücken; wie bei Eliane Zimmermann nachzulesen sind auch neuroprotektive und antidepressive Wirkungen zu beobachten, sowie tolle Ergebnisse beim Thema Schluckstörung und RaucherentwöhnungStudie 2021 – Anxiolytische und antidepressive Wirkungen des ätherischen Öls aus den Früchten von Piper nigrum Linn. (Schwarzer Pfeffer) bei Mäusen: Beteiligung des serotonergen, jedoch nicht des GABAergen Transmissionssystems

Review 2021 – Antioxidative, hepatoprotektive und antimykotische Wirkungen des ätherischen Öls von schwarzem Pfeffer (Piper nigrum L.)
Pfefferminze, Mentha piperitabekannt bei Konzentrationsprobleme, erfrischend, für klarere Gedanken; bei Erkältungskrankheiten, Nasennebenhöhlenprobleme, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen, insbesondere bei IBS (Reizdarm) wirksamlaut einem Review 2022 wird Pfefferminze mit „entzündungshemmender, antibakterieller, antiviraler, skolizider, immunmodulierender, antitumoraler, neuroprotektiver, gegen Müdigkeit wirksamer und antioxidativer Wirkung“ beschrieben, bin mir aber nicht sicher was mit „skolizider Wirkung“ gemeint sein könnte, jedoch fehlt mir in dieser Auflistung eindeutig schmerzstillend
Rosengeranie, Pelargonium graveolenshilft die Dinge wieder in den Fluss zu bringen, als Blasenauflage nach urologischer Behandlung in Kombination mit Rose und Bergamotte; besonders bei Pilzinfektionen sehr hilfreich; hilft Stress abzubauen und zur eigenen Mitte zurückzufindenStudie 2023 – Das Einatmen von ätherischem Öl aus Pelargonium graveolens lindert Schmerzen und damit verbundene Ängste und Stress bei Patienten mit lumbaler Spinalkanalstenose und mäßigen bis starken Schmerzen.
Rosmarin, Salvia rosmarinus ehem. Rosmarinus officinalishilft zu Erinnern (auch im Riechtraining), blutdruckregulierend, stimulierend; das Öl das einem die Ellenbogen stärkt, wenn das eigene Ich mehr platz brauchtleicht osteoprotektiv, konzentrationsfördernd, kann das Haarfolikelwachstum anregen
Sandelholz, Santalum albumwurde besonders im Webinar mit der Regulation des Testosteronspiegels während des Schlafs betitelt; Sandelholz wird von Männern gern gerochen und trägt zumindest zum Wohlgefühl bei, außerdem wird eine leicht antibakterielle und schmerzstillende Wirkung beschrieben und kann zur Erhaltung der Hautgesundheit beitragenReview 2017+2024; Studie 2004+2018
Sellerie, Apium graveolensim Fachbuch von Eliane Zimmermann erwähnt, kommt es bei mir sehr erfolgreich in Mischungen bei Gicht zum Einsatz; soll auch bei Hämorrhoiden und Arthritis wirksam seindarf nur sparsam eingesetzt werden; bei naturadb.de kann man viel botanisches erfahren
Thymian, Thymus vulgarisneben der bekannten Wirkung auf Keime, wärmend, rehabilitierend, ct. linalool, geraniol und thujanol mild und gut verträglichlaut einer 2019 Studie effektiv gegen Osteoprose
Veilchenblätter, Viola odorata„Von depressiver Verstimmung, über Fieber bei krebskranken Kindern, Hilfe bei Vergrößerung der Prostata und der Regulation vom Cholesterol (=Cholesterin), [… ] gibt [es] einige spannende Erkenntnisse zu diesem [unscheinbaren] Pflänzlein.“ schreibt Eliane Zimmermann in ihrem Öle-Lexikonergänzend ein Review von 2023 über chemische Variabilität und antimikrobielle Aktivität
Vetiver, Vetiveria zizanioides (syn. Chrysopogon zizanioides)wurde im Webinar als Öl vorgestellt „das gegen das männliche Altern“ helfen soll; es ist ein tolles Anti-Stress Öl, erdend, gleicht aus, und wirkt entzündungshemmendReview 2021 – Mögliche therapeutische Wirkung von Chrysopogon zizanioides (Vetiver) als entzündungshemmendes Mittel
Wacholderbeere, Juniperus communisregt die Entwässerung und Regeneration stark an; in Kombination mit Pfefferminze und Eukalyptus effektiv bei rheumatoider Arthritis, antibiotisch bis in den BiofilmReview 2022 – Das ätherische Öl von Juniperus communis begrenzt die Biofilmbildung von Mycobacterium avium und Mycobacterium intracellulare auf Polystyrol in Abhängigkeit von der Temperatur.
Ylang-Ylang, Cananga odoratadieses sehr feminin duftende äth. Öl ist in Mischungen besonders wirksam mit der inneren Weiblichkeit/Mutter in Kontakt zu kommen, schenkt Weichheit und Geborgenheit, wirkt blutdruckregulierend und damit auch bei Impotenz und/oder erektiler Dysfunktion der Einsatz denkbarReview 2022 – Das ätherische Öl von Cananga odorata (Magnoliales: Annonaceae) ruft bei Mücken ein signifikantes Vermeidungsverhalten hervor
Review 2022 – Das ätherische Öl von Ylang-Ylang (Cananga odorata (Lam.) Hook. f. & Thomson) reduzierte neuropathische Schmerzen und damit verbundene Angstsymptome bei Mäusen
Review 2023 – Das Einatmen von ätherischem Öl aus Cananga odorata lindert Angstzustände bei Ratten mit autistischen Symptomen durch Regulierung des Serotonin- und Dopaminstoffwechsels
Zeder, Atlas- (Cedrus atlantica) und Himalaya- (Cedrus deodara)vom Haarthema einmal abgesehen zeigt sich Zeder als stark psychisch stabilisierendes Öl, antientzündlich, lindernd bei Heuschnupfen und kardio-vaskulär protektiv wirktin einer fast schon antiken Studie von 1998 wurde das Thema kreisrunder Haarausfall untersucht; in einem Review von 2020 wird das zwar nicht bestätigt, aber „[…] several botanical and natural ingredients do show promise in treating androgenetic alopecia and alopecia areata.“ (Mehrere pflanzliche und natürliche Inhaltsstoffe zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von androgenetischer Alopezie und Alopecia areata
Zitrone, Citrus limonRaumluft reinigend, klärend, stimmungsaufhellend, Stress reduzierend, antiviral, antibiotischin dem Review von 2022 wurde die desinfizierende Wirkung von Zitronenöl beschrieben, als möglicher Ersatz für Schwefelsäure bei der Bio-Alkohol Herstellung; ergänzender Beitrag auf aromapraxis.de zur Wirkung von Zitrone auf Lebertumore

Zur Vorbehandlung können und sollen Hydrolate eingesetzt werden! Melissenhydrolat bei Juckreiz bis hin zu Virusinfekten hat sich da bewährt, neben vielen anderen. Ein Hydrolat anzuwenden, ist wie der Haut eine Tasse Tee anzubieten. Zudem wird die Aufnahmefähigkeit der Haut für die Folgeanwendung erhöht. (mehr zu Hydrolate unter Hydrolate (engl. Hydrosols) – Pflanzenwässer)

Eine Rezeptur, inspiriert aus dem Buch Hydrolatherapie: Heilen mit Pflanzenwässern, zum Thema Haarausfall ist die Mischung aus 3 Hydrolaten mischen, z.B. Atlaszeder, Rosmarin verbenon und Zypresse, diese nach dem Haare waschen einmassieren und die Kopfhaut damit massieren. Auch wird darin empfohlen die Mischung zu trinken.

Eine Rezeptur die von Beverly Higham vorgestellt wurde die sie „Spartan“ nennt, soll besonders bei Muskel- und Gelenksbeschwerden zum Einsatz kommen (ich habe die Rezeptur für mich modifiziert und abgeändert):

  • 100ml Steinkleemazerat (Ringelblumen- oder Arnikamazerat geht auch)
  • 100ml Johanniskrautrotöl
  • 100ml Olivenöl
  • 15 Tr. Majoran
  • 15 Tr. Lavendel fein
  • 10 Tr. Wacholderbeere
  • 10 Tr. Zypresse
  • 5 Tr. Lemongrass
  • 5 Tr. Pfeffer schwarz
  • 10 Tr. Rosengeranie

Einige Rezepte werden noch folgen in extra Beiträgen. Hier jedoch ne kleine Stelle der Verlinkung:

Als kleiner witziger Sideeffekt meiner Studien-Suche, bin ich über dieses kleine „Schmuckstück“ aus 2023 gestolpert, und musste herzhaft lachen. Es soll zeigen, dass es auch sehr schlecht gemachte Studien geben kann, die inhaltlich völlig falsch abgebogen sind. „Lemongrass (Melissa officinalis)“ – heißt eigentlich Cymbopogon flexuosus. Melissa officinalis ist zwar der korrekte lateinische Name der Melisse, worum es in der Studie auch gehen sollte, aber dann einfach Lemongrass davor zu schreiben ist schon ein Knüller. 😀

Quellen:

ergänzende Links:

Unsere Haut – Schutzschicht, Organ zur Regulation

Wie bei allen Themen die „naturheilkundlich behandeln“ beinhalten, ersetzen diese Hinweise und Tipps nicht den Besuch beim Arzt/Heilpraktiker, ebenso wenig wie das eigenverantwortliche Handeln.

Unsere Haut ist, nach dem Darm, unser größtes Organ und das was uns von unserer Umwelt mit all ihren Gefahren schützt. Sei es Kälte, Hitze, Mikroorganismen, oder andere Umwelteinflüsse. – Doch genau diese Schutzfunktion ist es, die es oftmals schwierig bis unmöglich macht äußere Anwendungen mit nennenswertem Ergebnis durchzuführen. Oder doch nicht?

Die Datenlage ist da schwierig, da es auf viele Faktoren ankommt, ebenso wo an unserem Körper die äußere Anwendung stattfindet.

In letzter Zeit wird vermehrt von Medizinern im Netz „aufgeklärt“, dass eine äußere Anwendung kaum Wirkung zeigen würde, insbesondere wenn es um das Thema „Detox“ (Entgiftung) geht. Dabei ist die Begründung oftmals zu einseitig gedacht, bzw. wird der Haut (oftmals nur als bloße Hornschicht-Schichtung dargestellt) nicht gerecht.

Die Wissenschaft ist – evtl auch „noch nicht“ soweit, einen direkten Detox-Effekt zum Beispiel beim Schwitzen zu bestätigen. Dennoch, wenn man die Tatsache des Ikterus betrachtet, scheidet der Körper über die Haut sehr wohl Stoffe aus die er loswerden möchte, bzw. wenn die normalen Entgiftungs- und Entsorgungsfunktionen gestört sind (Urin und Stuhl). Die Haut ist also doch mehr als nur ein Schichtsystem zur Abschirmung. Unsere Haut atmet, nimmt auf und sondert ab. Vielleicht nicht in dem Maße wie manche es propagieren, doch im Prinzip schon.

Bei Schweiß denken die meisten erstmal an ihre Achselhöhlen, doch an unseren Fußsohlen befinden sich die meisten Schweißdrüsen – auch wenn dort unsere Hornschicht am dicksten ist. Würde diese entsprechend der Dicke so isolieren wie es manchmal dargestellt wird, so könnte ein Schweißaustritt nicht stattfinden. (insbesondere beim Thema Detox-Pflaster über die Fußsohlen wurde das mehrfach erwähnt)

Ich sehe das, ähnlich wie bei vielen Themen in der Medizin, hier wird auf das eine Extrem mit einem anderen reagiert. So wie oft Ernährung vollständig bis fast vollständig vernachlässigt wird, weiß man zum Beispiel bei Diabetes wie wichtig die Ernährung bei diesem Krankheitsbild doch ist.

Wäre die Schutzfunktion der Haut derart absolut, wie in den Beiträgen die ich gelesen/gesehen habe behauptet wird, dann würden auch thermische Reize, Einreibungen, o.ä. keine Wirkung zeigen. Doch so verrückt es ist, sie tun es.

Ich denke in diesem Fall ist es ähnlich wie mit dem Thema der Hummel und ob diese laut Thermodynamik überhaupt fliegen könne – es ist der Blickwinkel der darüber entscheidet ob und wie man sich einem Thema nähert und in wie weit man für ein mehrschichtiges Denken oder besser gesagt dem Durchdringen der Thematik aufgeschlossen ist.

Für unsere Haut ist es entscheidend, dass Wirkstoffmoleküle nicht zu groß sind, dass sie über Trägerstoffe in unsere Haut gelangen können.

Die Hornschicht ist nicht nur für Schadstoffe, sondern auch für die Wirkstoffe von Pflegemitteln eine ausgeprägte Barriere. Mit penetrationsfördernden Wirkstoffen kann die Bioverfügbarkeit verbessert beziehungsweise erhöht werden. Um in tiefere Zonen der Haut zu gelangen und diese zu durchdringen (Permeation), müssen Wirkstoffe zuerst in die Hornschicht eindringen (Penetration).

Quelle: https://www.oceanblog.de/meerkosmetik/wie-koennen-wirkstoffe-tiefer-in-die-haut-eingeschleust-werden/

Ob diese Wirkstoffe dann den interzellulären, intrazellulären, transglandulären oder transfollikulären Weg in unsere Haut nehmen, hängt auch wieder von verschiedenen Faktoren ab.

Bei Einreibungen sind es die ätherischen Öle die quasi als Carrier-Moleküle fungieren können, im guten wie im schlechten. Daher sollte man ätherische Öle nicht bedenkenlos in die (besonders konventionelle) Kosmetik mischen, da diese auch Moleküle in die Haut eindringen lassen können, die da eigentlich nichts zu suchen haben.

Bei Wickel und Auflagen sind es oftmals die Stoffe, wie Zwiebel und Meerrettich die über das Schneiden/Reiben ein Enzym freisetzen, dass wiederum die enthaltenen Lauch- und Senföle freisetzt die lipophil und gleichzeitig klein genug sind, von der Haut aufgenommen zu werden.

Die Erfahrungsmedizin zeigt hier also ganz klar, dass viel über die Haut möglich ist. Ob ein Detox-Pflaster an der Fußsohle nun wirklich soviel Detox bringt, oder ob da über eine Leberkur kombiniert mit einem Schafgarbenwickel in der Lebergegend nicht mehr geholfen ist, das darf jeder selbst für sich entscheiden und herausfinden.

ergänzender Link: hautsache.de – Die Haut

ergänzender Link: dermasence.de – Wenn Erkrankungen und Medikamente sich auf der Haut spiegeln

Wem Wissen „gehört“

Aus aktuellem Anlass ist das hier ein „ich denke mal laut“-Artikel 😀

Ich erinnere mich noch, wie ich in meinem zarten Jugendalter davon ausging, dass besonders in der Spiritualität/Esoterik man an Wissen teilen, verbreiten interessiert ist und man sich sogar geschmeichelt fühlt wenn man zitiert wird. Und musste sehr unsanft, mit einer Abmahnung und Anwalt-/Gerichtsandrohung konfrontiert, feststellen das dies keineswegs so ist.

Geistiges Eigentum ist eigentlich ein Oxymoron an sich, und doch schützenswert. So lange man nachweisen kann, dass es wirklich die eigene Idee ist. – Und dabei ist dieses „Nachweisen“ gerade für beide Seiten eigentlich nur mit Stress, Geld und jede Menge Zeit und Nerven verbunden. – Aber was tut man nicht alles, wenn man sich im recht fühlt?!

Ich kann nachfühlen, wenn Journalisten oder andere Menschen überhaupt die mit ihrer Arbeit Wissen aufbereitet haben, und das für andere bereitstellen, dafür Geld verlangen. Man kauft nicht das Wissen, man bezahlt die Arbeit die sie gemacht haben, die Arbeit die in der Recherche und der Aufbereitung dahinter steckt.

Lässt man eine Marke, einen Begriff, schützen so ist das meiner Ansicht irgendwie auch ein ein zweischneidiges Schwert. Gibt das einem das Recht dann von geistigem „Besitz“ zu sprechen?! Ist etwas geistig zu besitzen nicht ein Widerspruch in sich?!

Natürlich sind hier Recht, und das was man persönlich als gerecht empfindet, zwei völlig verschiedene paar Stiefel. – Doch lässt man es wirklich auf eine Rechtsprechung ankommen, besteht nicht nur die Chance das ganz entgegen der eigenen Empfindung entschieden wird, es ist auch mit erheblichem pekuniären Aufwand verbunden.

Doch wie sieht es aus, wenn man etwas entwickelt, dass man nur zum Teil selbst entwickelt hat. Oder überhaupt nur die Verbindung das einzigartige ist?!

Wenn man das aktuelle Beispiel der Duftkommunikation anschaut – das ist quasi der Casus knacktus, ist es eine Verbindung aus Kommunikationscoaching und dem Duftkreis von Martin Henglein. Von dem Herzblut, dass bei dieser Verbindung und der Ausarbeitung hineingesteckt wurde, dass will ich gar nicht absprechen und definitiv würdigen. Doch trennt man die eigentlichen Hauptbestandteile, verfällt im Grunde der Copyrightanspruch. Denn weder die Coachingtechniken sind von C. L. erfunden worden, noch der Duftkreis. Ihre Interpretation und die Ausarbeitung – das ist das was man als geistiges Eigentum benennen könnte.

Fügt man den Duftkreis mit eigenen Ideen und Ansichten, und anderen Coaching-Ansätzen wieder zusammen, hat man etwas anderes. – Natürlich wäre es schön, wenn sich diese Andersartigkeit auch anders ausdrückt, und nicht den gleichen oder ähnlichen Ausdruck Duftgespräch oder Duftdialog oder what ever verwenden würde.

Doch ich frage mich, wie würde es C.L. wohl gefallen, würde man nun „Duftkommunikation“ schützen lassen, und es ihr untersagen diesen Begriff zu verwenden, obwohl eine andere Form danach gelehrt wird, als man vom Begriff her eigentlich eine Kongruenz erwarten würde?!

Oder, nun perfide weitergedacht, was würde passieren wenn I.K. nun den Begriff sich schützen lässt, um eine österreichische Hochburg der Duftkommunikation aus rein kapitalistischer Herangehensweise für sich zu sichern!? – Wo ich mir sicher bin, dass da der Ursprung des „Dorn ins Fleisch treiben“ liegt. Immerhin hat sie dies mit dem Begriff „Aromapraktiker“ auch gemacht. (ganz aktuell redet sie bei Facebook in diesem Zusammenhang über Berufsethik, ich weiß gar nicht ob das schon SO Selbstironisch is, oder ob die die Einschläge einfach nicht mehr hört)

Martin Henglein hat, bis auf ein paar veröffentlichte Beiträge in Aromazeitschriften und seinen Vorträgen, leider nie seine Arbeit fixiert. Vielleicht wäre das auch gar nicht in seinem Sinne gewesen, denn seinen Artikeln kann man entnehmen, dass er Wissen als dynamisch empfunden hat.

Schlussendlich ist Duftkommunikation, Duftdialog, Duftgespräch eine Worthülse die mit Inhalt gefüllt wurde, und dieser Inhalt ist an sich als Ganzes genommen einzigartig, doch die Grundbausteine sind es nicht. Damit ist eigentlich kaum von geistigem Eigentum zu sprechen, denn nur die Synthese und die Ausarbeitung ist hier tatsächlich das, was als geistiges Eigentum klassifiziert werden könnte.

Die eigentlich spannende Frage wäre, was würde Martin Henglein zu dieser „Auseinandersetzung“ sagen?

Aromacare, spirituelle Lebensberatung, Healthcare