Dies wird nicht nur ein Sammelbeitrag von Beiträgen die schon existieren, sondern durch ein aktuelles Webinar von Oshadhi „Aromatherapy for men’s health and wellbeing“, kam ich ins Grübeln, dass es neben den geschlechtsunspezifischen Beschwerden jede Menge Infos inzwischen zur Frauengesundheit gibt – ganz besonders weil diese in der Heilkunde lange Zeit vernachlässigt wurden – dennoch ein expliziter Beitrag der sich auf die Männerbeschwerden fokussiert fehlt. Das Webinar wurde von Beverly Higham aus England gehalten, und basiert auf ihren Erfahrungen.
Ich weise explizit darauf hin, dass diese Tipps, Links und Hinweise keinesfalls den Besuch beim Arzt/Heilpraktiker*In ersetzen, und hier zu Informations- und Selbstermächtigungszwecken dienen sollen. Auch auf die Nebenwirkungen von ätherischen Ölen sei verwiesen.
Die Datenlage ist mehr als spärlich, als ob es zu ätherischen Ölen sowieso an diesem Forschungsgebiet mangelt, gibt es was männerspezifische Erkrankungen angeht wenn nur Laborstudien – und die Erfahrungsmedizin. Darum seht es mir bitte nach, ich werde trotzdem nach Studien graben, aber diese vielleicht erst nach einiger Zeit einfließen lassen.
Bei vielen Themen kann man quasi „unisex“ über Gesundheit, Gesunderhaltung und generelle Unterstützung sprechen. Doch gibt es speziell auch für Männer Themen die sozusagen „herausragend“ sind.
Die typischen Erkrankungen/Beschwerden von Männern kann man grob zusammenfassen:
- Prostata – inkl. PSA-Werte
- Gicht
- Harnwegsinfekte (schwere)
- Erektile Dysfunktion
- Haarausfall (im besonderen Alopezie)
Obwohl die gender-health-gap sehr deutlich gemacht hat, wie in der Medizin und Forschung Männer über Jahrzehnte (Jahrhunderte!?) bevorzugt wurden, sterben Männer nach wie vor früher als Frauen. – Das liegt unter anderem daran, dass Männer statistisch deutlich seltener und deutlich verzögerter zum Arzt gehen und Vorsorgeuntersuchungen deutlich stigmatisierter sind als bei Frauen – wenigstens einmal etwas was die Frauen mal nicht erdulden müssen.
Und woran es liegt, dass Männer dieses statistisch auffallende Verhalten zeigen, liegt wahrscheinlich an vielerlei Gründen. Beginnend mit dem „ein Mann/Indianer kennt keinen Schmerz“-Sprüche aufgewachsen zu sein – sehr irrig wo doch so viele Indianer hier in Westeuropa leben (der korrekte Ausdruck „indigene Völker“ wurde hier absichtlich zur Verdeutlichung des Sprichwortes nicht gewählt).
Weiter über vorpubertäre Stigmatisierung von allem was mit Intimität zu tun hat, bis hin zu den Untersuchungsmethoden (Proktologe, Urologe, Androloge) die allein bei der Vorstellung den meisten Männern Schweißausbrüche bescheren. Gekrönt wird dies wahrscheinlich mit dem großen Wort „Gewohnheit“. Damit möchte ich nun nicht sagen, dass Männer die Sturheit für sich gepachtet hätten, aber das Sprichwort „sturer Bock“ kommt schließlich auch nicht von ungefähr. 😉
Ebenso wird das strukturelle Problem das es immer weniger Hausärzte gibt, und so gut wie nur überlaufene Facharztpraxen hier ebenso wenig in Rechnung gestellt.
Erkrankungen/Beschwerden die geschlechtsunabhängig(-er) sind:
- Diabetes mellitus
- kardio-vaskuläre Probleme
- Erkrankungen der Nebenniere
- Lebererkrankungen
- Lungenerkrankungen
- Osteoporose
- Hormonschwankungen
- Depressionen, Fatigue, „Anxiety„
- Stress
- Herpes und HPV (und andere virale Erkrankungen)
Vielleicht wird die geneigte Leser*In nun denken, Harnwegsinfekte, kardio-vaskuläre Probleme und Hormonschwankungen sind doch ebenso (und manchmal auch deutlich häufiger) bei Frauen zu finden. Bei Männern gehört der Harnwegsinfekt zu den schwerwiegenden Erkrankungen, denn durch die längere Harnröhre braucht es deutlich mehr Bakterien bis sich eine Infektion als solche überhaupt „bilden“ kann.
Obwohl Männer und Frauen über eine Vielzahl von Hormonen und Neurotransmittern verfügen die bei beiden vorkommen, so gibt es signifikante Unterschiede in der Mengenverteilung. Testosteron wird beispielsweise zwar von beiden primären Geschlechtsdrüsen gebildet, aber in deutlich anderer Konzentration.
Ebenso natürlich die kardio-vaskulären Probleme, vor allem beim Herzinfarkt, unterscheiden sich die Symptome drastisch von denen beim Mann, weshalb auch viele Herzinfarkte bei Frauen unerkannt und damit leider unbehandelt bleiben. Was die Herzinfarkte+Schlaganfälle bei Männern deutlich hervorhebt ist die Tendenz in deutlich jüngerem Altern zu erkranken, denn den Männern fehlt das protektive Östrogen.
Und wer in diesem Zuge denkt, dass HPV sowieso nur Frauen betrifft, der ist wohl auch der Ansicht das Geschlechtsverkehr nur Singulär stattfindet 😉 (beim Link zu „Auch der/die PartnerIn sollte sich behandeln“ springen, aber besser den ganzen Beitrag lesen)
Neben vielen naturheilkundlichen Dingen die man für den Mann tun könnte – spontan denke ich an die Gemmotherapie und das Gemmomazerat Mammutbaum – soll es hier um die Aromatherapie im speziellen gehen. (mehr dazu in Stern, C. Gemmotherapie Grundlagen – Indikationen – Behandlung. 2. vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. Stuttgart: Haug; 2025)
- Herzerkrankungen – äth. Öle können kardioprotektiv, gefäßschützend und entzündungshemmend unterstützen
- Prostata – äth. Öle können die Vergrößerung der Drüse reduzieren, den PSA-Wert senken und (zumindest im Labor bestätigt, invitro) auf Karzinome wirken
- Schlaganfall – äth. Öle können neuroprotektiv wirken, unterstützen die Erholung sowohl physisch als auch psychisch
- Diabetes – äth. Öle können Stresslevel reduzieren, und wirken ausgleichend auf unsere Gemütslage, können bei Insulinresistenz wirken und hormonmodulierend wirken
- Lebererkrankungen – äth. Öle können entzüdnungshemmend wirken und den Gallenfluss unterstützen
- Lungenerkrankungen – äth. Öle können abschwellend, antibiotisch und heilungsunterstützend wirken
- Libido – äth. Öle können hormonregulierend wirken, entspannen und Wohlbefinden steigern
- Depression – äth. Öle können begleitend eine Therapie bei Depression unterstützen, wirken ausgleichend und aufbauend
- Schlafprobleme – äth. Öle können bei überarbeiteter Schlafhygiene und -routine unterstützend wirken
Die „Top ätherischen Öle für den Mann“
Ergänzend wurden die Öle mit dem äth. Öle Lexikon auf aromapraxis.de verlinkt, wer da mehr darüber lesen möchte. – Ich betone hier nochmals, dass es sich bei meiner Auflistung zum Großteil um Erfahrungswerte handelt. Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!
| ätherisches Öl | zugeschriebene Wirkung | Verweis auf weitere Info |
| Basilikum, Ocimum basilicum | bei Stress mit Rosengeranie, stimmungsaufhellend, neurotonisch, entzündungshemmend, wirksam bei Angst und Schlafstörungen | ergänzend einer Studie von 2023 antimykotisch |
| Bergamotte, Citrus bergamia | entzündungshemmend, Anxiety reduzierend, stimmungsaufhellend, schlaffördernd | (in der Verlinkung zum Beitrag von Eliane Zimmermann tonnen von Infos enthalten) |
| Boronia, Boronia megastigma | „krampflösend, der relevante Inhaltsstoff beta-Ionon wirkt In vitro regulierend und [hemmend] auf das Wachstum von Prostatatumorzellen […], in privaten Beobachtungen konnte der stark erhöhte PSA-Wert deutlich verringert werden (in Suppositorien/Zäpfchen eingearbeitet und als Öl für die Schambeingegend, winzige Mengen (0,5 bis 1 Prozent scheinen zu genügen)“ schreibt Eliane Zimmermann in ihrem Öle-Lexikon | bei feeling in einer 10% Verdünnung erhältlich; (in der Verlinkung zum Beitrag von Eliane Zimmermann tonnen von Infos enthalten) |
| Cabreuva, Myrocarpus fastigiatus | wird als besonders hormonell regulierend beschrieben, vor allem für Männer | in einem Review von 2015 wird die antibakterielle und antifungale Wirkung beschrieben |
| Copaiba, Copaiva, Copaifera | besonders entzündungshemmend bei Arthritis, schmerzlindernd und wundheilungsfördernd; psychisch schlaf- und entspannungsfördernd | Review 2017 zur antibakteriellen und antimykotischen Wirkung von Copaibaöl |
| Eukalyptus, cineol und staigeriana | als Blasenauflage, evtl auch mit Lavendel bei Harnverhalt und Harnwegsinfekt; schleimlösend (nach Signaturenlehre „austrocknend“); E. staigeriana wird als libidosteigernd beschrieben | in einer Veröffentlichung 2005 wird die schmerzlindernde Wirkung in Kombination mit Majoran, Lavendel, Rosmarin und Pfefferminze mit einer Einreibung bei Arthritis beschrieben |
| Gewürznelkenknospe, Syzygium aromaticum | durch den hohen Eugenolgehalt (Phenol) stark antibiotisch, stark schmerzlindernd, stark durchblutungsfördernd, auch lokal betäubend und seit Jahrhunderten in der Zahnheilkunde eingesetzt | in einer Studie von 2019 wurde die wundheilungsfördernde Wirkung der Beta-Caryophyllen beschrieben, ergänzend einer Studie von 2022; neben der stark durchblutungsfördernden und antibiotischen Wirkung, wurde wohl auch eine Wirkung auf die Haarfolikelstammzellen beobachtet, die hier das Thema Haarausfall streift (Studie bisher dazu nicht gefunden) |
| Hopfen, Humulus lupulus | kommt bei mir als CO2-Extrakt in Mischungen zum Schlafen zum Einsatz, durch die Zugehörigkeit zur Familie der Cannabispflanzen auch eine ergänzend schmerzlindernde Wirkung denkbar | ergänzend Review 2018 zur antibiotischen Wirkung; soll laut Wabner eine anaphordisierende Wirkung haben |
| Ingwer, Zingiber officinale | für eine Solarplexusmassage zur deutlichen Stressreduktion, Ingwer schenkt eine innere Wärme die besonders in den Wintermonaten fehlt; wirkt sexuell stimulierend, erdend, kräftigend und übelkeitsreduzierend in Kombination mit Zitrone und Pfefferminz | Review 2012 – Ein kurzer Überblick über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Anwendung der Aromatherapie bei Übelkeit und Erbrechen |
| Iris, Iris germanica | fein pudriger Duft in niedriger Dosierung, wirkt psychisch stark aufbauend und ist mit seinem enthaltenen Ionon besonders interessant bei Prostatabeschwerden, soll aber auch bei Asthma und Bronchitis gute Dienst leisten | (in der Verlinkung zum Beitrag von Eliane Zimmermann tonnen von Infos enthalten) |
| Jasmin, Jasminum grandiflorum | eine Einreibung mit Jasmin niedrig dosiert (!) könnte bei erektiler Dysfunktion sowie sexueller Unlust unterstützen | indolhaltige Medikamente werden bei erektiler Dysfunktion bereits eingesetzt; ergänzend Studie 2023 und Review 2023 |
| Kamille röm., Chamaemelum nobile | neuroprotektiv, antidepressiv, blutdrucksenkende Wirkung; die römische Kamille gilt als Herz- oder Seelenkamille, überzeugt aber genauso im Ischias-Wohl Rollon bei Schmerzen | Studie 2022 – Eine Übersicht über seine traditionellen Verwendungszwecke, chemischen Bestandteile, pharmakologischen Wirkungen und Qualitätskontrollstudien |
| Khella, Ammi visnaga | in Mischungen zum Durchatmen und tiefem Einatmen, bekannt durch Mischungen von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann „In die Weite atmen„, entkrampfend und wirksam auf Leber+Niere+Herz | Review 2020 – Ammi Visnaga L., eine potenzielle Heilpflanze Review 2023 – Ammi-visnaga-Extrakt; ein neuartiges pflanzliches antivirales Mittel gegen Rinder-Rotaviren |
| Lariciokiefer/Schwarzkiefer, Pinus nigra subsp. laricio | Veneninsuffizienz, schwere Beine, Muskel- und Gelenkschmerzen, Rheuma, Gicht, Arthrose, Arthritis, Prostatabeschwerden, Fatigue, Erkältungen, Sinusitis, Kehlkopfentzündungen, katarrhalische Bronchitis, Asthma | (Verlinkung im Moment noch auf französisch) |
| Lavendel fein, Lavandula angustifolia | kann viel zur Stressbewältigung beitragen, besonders in einer Mischung mit Bergmotte und Rosengeranie; Lavendel wird oft als eigenständige Mini-Apotheke aufgrund seines großen Wirkspektrums bezeichnet | in einer Studie 2016 als effektive Methode der Schmerzreduktion bei Arthritis; eine Studie von 2025 hat die entzündungshemmenden und stabilisierenden Eigenschaften von Lavendel untersucht in Bezug auf Prostatitis (wobei ich die Verwendung von Vaseline+Paraffin äußerst kritisch sehe) |
| Lavendelsalbei, Salvia lavandulifolia | wurde im Webinar mit einer Mischung aus Wacholderbeere und Ylang-Ylang vorgestellt um Anxiety (deutsches Synonym ist schwer zu finden) zu reduzieren und Wohlbefinden zu fördern; begleitend bei Störungen des Gedächtnis | die konzentrationsfördernde Wirkung, auch durch die Acetylcholinesterasehemmung wurde in einem Review 2011 erneut festgestellt |
| Lemongrass, Cymbopogon flexuosus | nicht nur antiviral wirksam, ähnlich wie Melisse verdünnungsabhängig wirksam | in einer Studie von 2015 als besonders wirksam bei Kopfhautschuppen getestet |
| Mandarine, Citrus reticulata | stimmungsaufhellend, Stress reduzierend, angst- und krampflösend, fokussierend, antibiotisch wirksam, antioxidativ | Review 2020 – Chemische Zusammensetzung, antioxidative und antimikrobielle Wirkung von ätherischen Ölen aus Mandarine (Citrus reticulata L.), Grapefruit (Citrus paradisi L.), Zitrone (Citrus lemon L.) und Zimt (Cinnamomum zeylanicum Blume) |
| Mastix, Pistacia lentiscus | bei Prostatahyperplasie, Lymphstauungen, aber auch bei Atemwegsproblemen und antibakteriell wirksam | ergänzender Blogeintrag von essences-naturelles-corses.fr; ergänzender Blogeintrag von aromapraxis.de Review 2023 zum Thema Keime im Mund und die desinfizierende Wirkung von Mastix |
| Melisse, Melissa officinalis | hier möchte ich vor allem die antiviralen Eigenschaften des lokal erhältlichen Öls ansprechen, das besonders bei Herpes eine durchschlagende Wirkung zeigt; zudem eine stark beruhigende Wirkung wenn niedrig dosiert | erneut in einer Studie von 2016 thematisiert |
| Muskatellersalbei, Salvia sclarea | deutlich mehr bekannt bei Frauenbeschwerden, kann es dennoch hormonmodulierend (besonders auf Cortisol) und kardioprotektiv eingesetzt werden | zusätzlich zu seinen antibiotischen Eigenschaften in Kombination mit Teebaumöl die laut einem Review von 2023 das quorum sensing angreifen (ergänzend eine Studie von 2015) |
| Myrte türkisch, ct. cineol, Myrtus communis | bei Beschwerden der Prostata, entstauend, krampflösend und bei Atemwegserkrankungen wirksam | ergänzend antivirale Wirkung in einer Studie von 2024; Studie von 2023 bezüglich Prostatakarzinome; deutsche-apotheker-zeitung.de |
| Osmanthus, Osmanthus fragrans | stimmungsaufhellend, ausgleichend bei Stress und Ängsten, sowie Atemwegserkankungen wirksam | ergänzendes Review 2022: „Pharmakologische Studien haben gezeigt, dass O. fragrans und seine Wirkstoffe eine Vielzahl biologischer Wirkungen haben, darunter antioxidative, antitumorale, entzündungshemmende, blutzuckersenkende, antithrombotische, melanogenesehemmende, neuroprotektive und hepatoprotektive Wirkungen“ |
| Pfeffer schwarz, Piper nigrum | nicht nur wunderbar schmerzstillend, sondern bringt mit Ylang-Ylang und Ingwer wieder Feuer in die Lenden/Libido; angewendet auf den beinen und dem unteren Rücken; wie bei Eliane Zimmermann nachzulesen sind auch neuroprotektive und antidepressive Wirkungen zu beobachten, sowie tolle Ergebnisse beim Thema Schluckstörung und Raucherentwöhnung | Studie 2021 – Anxiolytische und antidepressive Wirkungen des ätherischen Öls aus den Früchten von Piper nigrum Linn. (Schwarzer Pfeffer) bei Mäusen: Beteiligung des serotonergen, jedoch nicht des GABAergen Transmissionssystems Review 2021 – Antioxidative, hepatoprotektive und antimykotische Wirkungen des ätherischen Öls von schwarzem Pfeffer (Piper nigrum L.) |
| Pfefferminze, Mentha piperita | bekannt bei Konzentrationsprobleme, erfrischend, für klarere Gedanken; bei Erkältungskrankheiten, Nasennebenhöhlenprobleme, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen, insbesondere bei IBS (Reizdarm) wirksam | laut einem Review 2022 wird Pfefferminze mit „entzündungshemmender, antibakterieller, antiviraler, skolizider, immunmodulierender, antitumoraler, neuroprotektiver, gegen Müdigkeit wirksamer und antioxidativer Wirkung“ beschrieben, bin mir aber nicht sicher was mit „skolizider Wirkung“ gemeint sein könnte, jedoch fehlt mir in dieser Auflistung eindeutig schmerzstillend |
| Rosengeranie, Pelargonium graveolens | hilft die Dinge wieder in den Fluss zu bringen, als Blasenauflage nach urologischer Behandlung in Kombination mit Rose und Bergamotte; besonders bei Pilzinfektionen sehr hilfreich; hilft Stress abzubauen und zur eigenen Mitte zurückzufinden | Studie 2023 – Das Einatmen von ätherischem Öl aus Pelargonium graveolens lindert Schmerzen und damit verbundene Ängste und Stress bei Patienten mit lumbaler Spinalkanalstenose und mäßigen bis starken Schmerzen. |
| Rosmarin, Salvia rosmarinus ehem. Rosmarinus officinalis | hilft zu Erinnern (auch im Riechtraining), blutdruckregulierend, stimulierend; das Öl das einem die Ellenbogen stärkt, wenn das eigene Ich mehr platz braucht | leicht osteoprotektiv, konzentrationsfördernd, kann das Haarfolikelwachstum anregen |
| Sandelholz, Santalum album | wurde besonders im Webinar mit der Regulation des Testosteronspiegels während des Schlafs betitelt; Sandelholz wird von Männern gern gerochen und trägt zumindest zum Wohlgefühl bei, außerdem wird eine leicht antibakterielle und schmerzstillende Wirkung beschrieben und kann zur Erhaltung der Hautgesundheit beitragen | Review 2017+2024; Studie 2004+2018 |
| Sellerie, Apium graveolens | im Fachbuch von Eliane Zimmermann erwähnt, kommt es bei mir sehr erfolgreich in Mischungen bei Gicht zum Einsatz; soll auch bei Hämorrhoiden und Arthritis wirksam sein | darf nur sparsam eingesetzt werden; bei naturadb.de kann man viel botanisches erfahren |
| Thymian, Thymus vulgaris | neben der bekannten Wirkung auf Keime, wärmend, rehabilitierend, ct. linalool, geraniol und thujanol mild und gut verträglich | laut einer 2019 Studie effektiv gegen Osteoprose |
| Veilchenblätter, Viola odorata | „Von depressiver Verstimmung, über Fieber bei krebskranken Kindern, Hilfe bei Vergrößerung der Prostata und der Regulation vom Cholesterol (=Cholesterin), [… ] gibt [es] einige spannende Erkenntnisse zu diesem [unscheinbaren] Pflänzlein.“ schreibt Eliane Zimmermann in ihrem Öle-Lexikon | ergänzend ein Review von 2023 über chemische Variabilität und antimikrobielle Aktivität |
| Vetiver, Vetiveria zizanioides (syn. Chrysopogon zizanioides) | wurde im Webinar als Öl vorgestellt „das gegen das männliche Altern“ helfen soll; es ist ein tolles Anti-Stress Öl, erdend, gleicht aus, und wirkt entzündungshemmend | Review 2021 – Mögliche therapeutische Wirkung von Chrysopogon zizanioides (Vetiver) als entzündungshemmendes Mittel |
| Wacholderbeere, Juniperus communis | regt die Entwässerung und Regeneration stark an; in Kombination mit Pfefferminze und Eukalyptus effektiv bei rheumatoider Arthritis, antibiotisch bis in den Biofilm | Review 2022 – Das ätherische Öl von Juniperus communis begrenzt die Biofilmbildung von Mycobacterium avium und Mycobacterium intracellulare auf Polystyrol in Abhängigkeit von der Temperatur. |
| Ylang-Ylang, Cananga odorata | dieses sehr feminin duftende äth. Öl ist in Mischungen besonders wirksam mit der inneren Weiblichkeit/Mutter in Kontakt zu kommen, schenkt Weichheit und Geborgenheit, wirkt blutdruckregulierend und damit auch bei Impotenz und/oder erektiler Dysfunktion der Einsatz denkbar | Review 2022 – Das ätherische Öl von Cananga odorata (Magnoliales: Annonaceae) ruft bei Mücken ein signifikantes Vermeidungsverhalten hervor Review 2022 – Das ätherische Öl von Ylang-Ylang (Cananga odorata (Lam.) Hook. f. & Thomson) reduzierte neuropathische Schmerzen und damit verbundene Angstsymptome bei Mäusen Review 2023 – Das Einatmen von ätherischem Öl aus Cananga odorata lindert Angstzustände bei Ratten mit autistischen Symptomen durch Regulierung des Serotonin- und Dopaminstoffwechsels |
| Zeder, Atlas- (Cedrus atlantica) und Himalaya- (Cedrus deodara) | vom Haarthema einmal abgesehen zeigt sich Zeder als stark psychisch stabilisierendes Öl, antientzündlich, lindernd bei Heuschnupfen und kardio-vaskulär protektiv wirkt | in einer fast schon antiken Studie von 1998 wurde das Thema kreisrunder Haarausfall untersucht; in einem Review von 2020 wird das zwar nicht bestätigt, aber „[…] several botanical and natural ingredients do show promise in treating androgenetic alopecia and alopecia areata.“ (Mehrere pflanzliche und natürliche Inhaltsstoffe zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von androgenetischer Alopezie und Alopecia areata |
| Zitrone, Citrus limon | Raumluft reinigend, klärend, stimmungsaufhellend, Stress reduzierend, antiviral, antibiotisch | in dem Review von 2022 wurde die desinfizierende Wirkung von Zitronenöl beschrieben, als möglicher Ersatz für Schwefelsäure bei der Bio-Alkohol Herstellung; ergänzender Beitrag auf aromapraxis.de zur Wirkung von Zitrone auf Lebertumore |
Zur Vorbehandlung können und sollen Hydrolate eingesetzt werden! Melissenhydrolat bei Juckreiz bis hin zu Virusinfekten hat sich da bewährt, neben vielen anderen. Ein Hydrolat anzuwenden, ist wie der Haut eine Tasse Tee anzubieten. Zudem wird die Aufnahmefähigkeit der Haut für die Folgeanwendung erhöht. (mehr zu Hydrolate unter Hydrolate (engl. Hydrosols) – Pflanzenwässer)
Eine Rezeptur, inspiriert aus dem Buch Hydrolatherapie: Heilen mit Pflanzenwässern, zum Thema Haarausfall ist die Mischung aus 3 Hydrolaten mischen, z.B. Atlaszeder, Rosmarin verbenon und Zypresse, diese nach dem Haare waschen einmassieren und die Kopfhaut damit massieren. Auch wird darin empfohlen die Mischung zu trinken.
Eine Rezeptur die von Beverly Higham vorgestellt wurde die sie „Spartan“ nennt, soll besonders bei Muskel- und Gelenksbeschwerden zum Einsatz kommen (ich habe die Rezeptur für mich modifiziert und abgeändert):
- 100ml Steinkleemazerat (Ringelblumen- oder Arnikamazerat geht auch)
- 100ml Johanniskrautrotöl
- 100ml Olivenöl
- 15 Tr. Majoran
- 15 Tr. Lavendel fein
- 10 Tr. Wacholderbeere
- 10 Tr. Zypresse
- 5 Tr. Lemongrass
- 5 Tr. Pfeffer schwarz
- 10 Tr. Rosengeranie
Einige Rezepte werden noch folgen in extra Beiträgen. Hier jedoch ne kleine Stelle der Verlinkung:
- Unterstützung bei Gicht – Rezept für eine Einreibung
- Unterstützung der Prostata (Prostatabeschwerden naturheilkundlich behandeln)
- Unterstützung bei urologischen Problemen
- Unterstützung der Libido und Sexualkraft
- Unterstützung der Haargesundheit (Aktiv Haar Tonikum oder Haartonikum Neem) + ergänzend naturheilmagazin.de
- Unterstützung von Herz und Gefäßen
- Unterstützung der Nebenniere + ergänzend „Niere ruft Seele„
- Unterstützung der Leber (Leber naturheilkundlich behandeln)
- Unterstützung der Lunge + Bronchien (Asthma naturheilkundlich behandeln)
- Unterstützung der Knochengesundheit
- Unterstützung von Gelenken und Muskeln (Gelenke und Muskeln naturheilkundlich behandeln)
- Unterstützung des Hormongleichgewichts
- Unterstützung bei Rosacea, Couperose und seborrhoischem Exzem
- Unterstützung bei Depressionen, Fatigue, „Anxiety“ (Depression naturheilkundlich behandeln; Fatigue naturheilkundlich behandeln)
- Unterstützung bei Stress+Schlaf (Schlafprobleme naturheilkundlich behandeln)
- Unterstützung bei Herpes und HPV (Aromapflege bei viralen Infektionen)
Als kleiner witziger Sideeffekt meiner Studien-Suche, bin ich über dieses kleine „Schmuckstück“ aus 2023 gestolpert, und musste herzhaft lachen. Es soll zeigen, dass es auch sehr schlecht gemachte Studien geben kann, die inhaltlich völlig falsch abgebogen sind. „Lemongrass (Melissa officinalis)“ – heißt eigentlich Cymbopogon flexuosus. Melissa officinalis ist zwar der korrekte lateinische Name der Melisse, worum es in der Studie auch gehen sollte, aber dann einfach Lemongrass davor zu schreiben ist schon ein Knüller. 😀
Quellen:
- AHAM Webinar by Oshadhi, gehalten von Beverly Higham
- Zimmermann, E. Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe. 7. Aufl. Stuttgart: Haug; 2022
- Zimmermann, E. & Herber, S. Aromapraxis für Pflege- und Heilberufe. 1. Aufl. Stuttgart: Haug; 2024
- Beier, C. & Demleitner, M. & Hamm, D. & Danner, H. Aromapraxis Heute. 1. Aufl. Urban & Fischer in Elsevier; 2022
- Steflitsch, W. & Wolz, D. & Buchbauer, G. & Heuberger, E. & Stadelmann, I. Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis. 3. überarbeitete Neuaufl. Wiggensbach: Stadelmann; 2023
- Werner, M. Mind-Maps Aromatherapie. 4. überarbeitete und erweiterte Aufl. Stuttgart: Haug; 2023
- Bosson, L. Hydrolatherapie: Heilen mit Pflanzenwässern. 1. Aufl. Morges: USHA Veda Sàrl; 2017
- Wabner, D. Klinikhandbuch Aromatherapie. 1. Aufl. Bad Kötzting: Systemische Medizin AG; 2017
- Wabner, D. Taschenlexikon der Aromatherapie. 1. Aufl. Bad Kötzting: Systemische Medizin AG; 2013
ergänzende Links:
- vivere-aromapflege.de – Duftender internationaler Männertag
- vivere-aromapflege.de – Eukalyptus-Blasenauflagen auf einer urologischen Station
- aromapraxis.de – Aromatherapie und Blutdruck
- aromaprais.de – Bei Asthma: bronchienerweiternde Wirkung durch Riechstoffe
- aromapraxis.de – Antitumorale Wirkung von ätherischen Ölen und weitere Studien
- aromapraxis.de – Duft gegen Prostatakrebs?
- aromapraxis.de – SOS bei einer Krebsdiagnose
- aromapraxis.de – Herz-, Haut-, Blutzellen: alle können riechen
- aromapraxis.de – Safran
- Podcast-Empfehlung: Aromatherapie und mehr für deine Ohren – Epsidode 43
- Podcast-Empfehlung: Aromatherapie und mehr für deine Ohren – Epsidode 120
- Podcast-Empfehlung: Aromatherapie und mehr für deine Ohren – Epsidode 146
- gesundheits-lexikon.com – Männergesundheit
- isg-info.de – Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e.V. Infoblätter für Männer
- naturheilmagazin.de – „Wechseljahre“ des Mannes
- naturheilmagazin.de – Haarausfall
- ergänzend zu HPV – Zäpfchen mit Myrte
- Internisten im Netz – Hormondrüsen und mögliche Erkrankungen
- herzgesundheit.de – Anzeichen für Herzprobleme erkennen
- herzstiftung.de – speziell Herzinfarkt bei Frauen
- aerzteblatt.de – Gender Health Gap
- Review 2025 über Ionone und Magenkrebszellen
- Review 2014: Eine Übersicht über Pflanzen, die zur Verbesserung der sexuellen Leistungsfähigkeit und Potenz eingesetzt werden
- Review 2022 über Lycopine in Tomaten und ihre antitumorale Wirkung auf die Prostata
- Studie 2024 über die Eigenschaften von Ginseng und Sandelholz zur Steigerung der Fruchtbarkeit
- Studie 2023 über die haarwachstumsanregende Wirkung von Sandelholzöl
- Studie 2016 über die Auswirkungen von Sandelholzöl (indisches und australisches) und Lavendel auf den Menschen
- Studie 2009 Die Aktivierung eines Geruchsrezeptors hemmt die Vermehrung von Prostatakrebszellen.
- Review 2024 Geruchsrezeptoren beeinflussen pathophysiologische Prozesse von Lungenerkrankungen in Bronchialepithelzellen
- blog.soin-et-nature.com/de/ – Linderung der benignen Prostatahyperplasie mit Pflanzen
- Prof. Dr. Hanns Hatt: Heilen mit Düften, 2019
- Prof. Dr. Bettina M. Pause: Intelligenz entsteht in der Nase – Die chemische Kommunikation beim Menschen, 2021