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Gebete, Mantren

Was bedeutet Mantra?
Wörtlich übersetzt bedeutet Mantra: „das, was denjenigen beschützt, der es erhalten hat“. Traditionell wird ein Mantra von einem/einer Lehrer:in an eine:n Schüler:in gegeben. Wiederholt diese:r sein oder ihr Mantra und ist sich seiner tiefen Bedeutung bewusst, kann die Wirkung des Mantras tief und erfüllend sein. Die Worte sind dabei „nur“ die Hülle für den Klang. Da man in hinduistischer Vorstellung davon ausgeht, dass die Welt durch den Ur-Klang „Om“ erschaffen wurde.

In einigen Zusammenhängen wird das Wort Mantra fälschlicherweise mit Affirmation synonym verwendet. Ebenso wird umgangssprachlich bei einem Leitsatz oder Leitspruch von einem persönlichen Mantra gesprochen, was im engeren Sinne nicht richtig ist.

Wie wirken Mantren?
Die Worte wurden vor Jahrtausenden von tief meditierenden Rishis, den indischen Weisen, empfangen. Um Mantren zu singen oder zu rezitieren, muss man kein Sanskrit studiert haben. Das Nachdenken über die Bedeutung der Silben ist eigentlich nur zweitrangig (vor allem wenn man kein Sanskrit beherrscht), denn Mantren wirken nicht auf der „Denk-Ebene“. Um die energetischen Wirkungen der Mantren zu aktivieren, ist vor allen Dingen bewusste Hingabe wichtig. Durch die ständige Wiederholung in einem bestimmten Rhythmus enstehen Klang-Schwingungen, die auf die Gesamtheit der Schöpfung, und damit auch auf uns, wirken. Diese kraftspendenden und heilsamen Energien durchdringen unseren gesamten Körper bis in unsere Seele. Es gibt viele verschiedene Mantren mit unterschiedlichen Wirkungen, sie machen uns sehr feinfühlig für Empfindungen und eignen sich hervorragend, um Gedanken zu fokussieren und in meditative Zustände zu gelangen.

Für mich sind Klang, Energie, Schwingung, Vibration, sogar Farbe und teilweise auch Duft, austauschbare Begriffe.

Im Buddhismus und Hinduismus werden traditionell sogn. Mala’s verwendet, die im Grunde mit den europäischen Gebetsketten vergleichbar sind. Unterschiede gibt es in der Anzahl der Perlen, die „Technik“ die dahinter steckt, dass rhythmische Wiederholen des Mantras ist dabei die gleiche.

Worin unterscheiden sich Gebete von Mantren?
Ein Gebet, unabhängig welcher Religion, richtet sich normalerweise an einen Gott/Gottheit, meist um etwas zu erbitten. Ein Mantra muss nicht unbedingt an eine Gottheit gerichtet sein. Wenn man so will, ist ein Mantra universeller, und ist nicht an eine bestimmte Konfession gebunden.

weiterführende Links, auch zu div. Mantren:

weiterführende Literatur:

Der Medizin-Buddha – Bhaisajyaguru/Bhaisajayaguru

Der Medizin-Buddha ist eine spezielle Form des Buddha, so wie Amitabha den Buddha in seiner transzendenten Form darstellt und Shakyamuni den Buddha in seiner historischen Gestalt, gilt aber ebenso als Bodhisattwa der „König des Heilens“. Der Medizin-Buddha wird vor allem im tibetischen Buddhismus, und in den japanischen Formen des Buddhismus verehrt und angerufen. Auch in der traditionellen tibetischen Medizin ist der Medizin-Buddha fester Bestandteil.

Er wird oft in dunkelblau mit einem Gefäß medizinischen Nektars in der Hand dargestellt wird. Andere Darstellungen zeigen ihn stehend mit einer Arzneifrucht in der Linken und dem Mudra der Schutzgewährung. Er wird oft zur Linken Buddhas dargestellt und mit dem Osten assoziiert.

Die Darstellung in blau, hat dabei nur zufällig (!?) dieselbe Farbabbildung wie das heilige Azurblau der katholischen Mutter Maria, oder anderen Heiligen rund um den Globus. In der asiatisch-buddhistischen Denkweise symbolisiert das Blau den Kosmos der die vier Elemente umgibt, und damit auch den Raum in dem diese sich bewegen. Zudem, eher aus dem ayurvedischen Raum, wird blau mit dem sechsten Chakra, dem Chakra des Lichts das alle Illusionen durchdringt gleichgesetzt – und nach Buddhistischer sowie Hinduistischer Weltanschauung sind die Illusionen (derlei gibt es viele) es die den Menschen im Leiden „gefangen“ halten. – Indem man den Medizin-Buddha blau darstellt, und bei den Visualisierungen der Heilzeremonie auch die gesamte Umgebung in blau getauchtes Licht sich vorstellt, gibt man der raum-füllenden Eigenschaft des Elements in Kombination mit der Kraft des Medizin-Buddha Gestalt, Form und Halt.

In der traditionellen tibetischen Medizin, wird der Medizin-Buddha als Teil der Zeremonie angerufen um den Patienten zu heilen. Heilen wird im buddhistischen Sinne nicht immer mit Heilung der körperlichen Gebrechen assoziiert, sondern sogar noch häufiger mit den geistigen Gebrechen, den sogn. 3 Giften gegen die der Medizin-Buddha hauptsächlich eingesetzt wird. Hass/Wut, Gier/Abhängigkeit, und Unwissenheit/Verblendung. Da diese geistigen Gebrechen aber fast immer zu körperlichen Manifestationen führen – die „alten Heiler“ hatten schon eine sehr genaue Vorstellung von Psychosomatik, nur kein Wort dafür – die den Suchenden von der Erleuchtung abhalten, wurde der Heiltätigkeit, je nach Schule – vor allem Mahajana und Vajrayana, großes Interesse beigemessen.

Es gibt viele Medizinbuddhamantren, welche, die aus den Sutras entstammen, welche die aus tibetischen Tantras entstammen oder aus Termas, welche, die aus dem jap. Vajrayana entstammen.

  • Eines der indischen Originale:
    Om Bhaiṣajya Bhaiṣajya Mahabhaiṣajya Bhaiṣajyaraja Samudgate Svaha
  • Aus einem Terma (tibet. Buddhismus für „verborgener Schatz“) stammt z.B. das Mantra von Padmasambhava als Medizinbuddha (Ogyen Menla):
    Om maha guru beshadze mahabeshadze radza samung gateye soha
  • Aus den Bhaiṣajyaguruvaiḍūryaprabhārāja Sūtra stammt folgendes Dharani (langes Mantra):
    namo bhagavate bhaiṣajyaguru
    vaiḍūryaprabharājāya tathāgatāya
    arhate samyaksambuddhāya tadyathā:
    oṃ bhaiṣajye bhaiṣajye mahābhaiṣajya-samudgate svāhā
  • Aus dem Shingon (sozusagen japan. Vajrayana):
    On koro koro sendari matôgi sowaka. (Jp)
    Om huru huru candâli mâtàngi svâhâ. (Sk)
  • Im Shingon wird aber zum Heilen auch oft das Licht-Mantra benutzt:
    On abokya beirosha nô maka bodara mani handoma jimbara harabaritaya un. (Jp)
    Om amogha-vairocana mahamudrå mani-padma-jvala pravarttaya hûm. (Sk)

weiterführende Links:

Spirituelle Lebensberatung

Lebensberatung im allgemeinen umfasst eine nicht näher bezeichnete Bandbreite von Techniken, die eigene Lebenssituation besser zu verstehen, Blockaden aufzuspüren und die ein oder andere Hilfestellung zu geben. Dabei ist der freundschaftliche Rat, genauso wie die professionelle Beratung, eine Form der Lebensberatung. Es handelt sich nicht um einen geschützten Begriff, daher kann auch jeder Berater unterschiedliche Schwerpunkte und Ansätze für dieselbe Situation vorschlagen. Ein Richtig oder Falsch gibt es nur für den Klient:in, was diese:r als Geeignet und Richtig empfindet.

Was versteht man unter spiritueller Lebensberatung?

Die Lebensberatung unter spirituellem Aspekt, stellt unser Leben in einen größeren kosmisch-spirituellen Zusammenhang, analysiert diese Zusammenhänge, testet auf Störungen, Blockaden, u.a., gibt Vorschläge diese zu lösen/verbessern, gibt sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe. Wie in jeder Therapie oder Beratung geht man davon aus, dass ein anderer Blickwinkel Sachlagen/Dinge zu Tage fördert, die für einen selbst schwer oder gar nicht zu erkennen sind. Außer in den direkten Behandlungsanwendungen wie Massage, Reiki-Behandlung, Aromapflege, u.a. wird der Klient in den Handlungsmittelpunkt gestellt, und soll von seinem Standpunkt aus abgeholt und weiter auf die Reise geschickt werden können. Direkter ausgedrückt, wird die Verantwortung die jeder Mensch für sich selbst hat, nicht abgenommen, sondern lediglich in neue Perspektiven gerückt.

Was für eine Form der spirituellen Lebensberatung biete ich an?

Ich bin sowohl als psychologischer Berater, als auch als spiritueller Lebensberater ausgebildet. Von der lösungsorientierten Gesprächstherapie bis hin zu Reiki-Behandlung, über astrologische Analyse, Bachblüten-Beratung, Beratung in Aromapflege und Spagyrik, ebenso wie einer tiefenpsychologischen Tarotlegung umfasst meine Bandbreite ein großes esoterisch-spirituelles komplementärmedizinisches Spektrum. Jede Beratung wird von mir individuell gehandhabt, mal kommen die einen, mal die anderen Techniken zum Einsatz. Wünsche werden zwar berücksichtigt, sind aber nicht zwingend.

Dieser Artikel, der quasi an oberster Stelle angepinnt ist, soll einen kurzen Einblick in die Thematik geben. Die Techniken die ich anbiete, sind in eigenen Kategorien unterteilt und mit weiteren Infos gespickt.

Wie läuft eine Lebensberatung ab?

Im Grunde beginnt die Lebensberatung mit der Vorstellung des Klient:in, bei der auch eine grobe Umschreibung der Problematik besprochen wird. Im Laufe des Gesprächs ergibt sich meist, welche Technik dem Klient:in am ehesten weiterhelfen kann. Es macht keinen Sinn alle auf einmal anzuwenden. Ein gezieltes Auswählen durch empathisches Gespür ist Aufgabe des Beraters.

Nach erfolgter Durchführung, wird abschließend ein Gespräch darüber geführt, offene Fragen geklärt, und ein evtl. nächster Termin vereinbart.

Als Berater stehe ich natürlich mit Rat und Tat zur Seite, muss allerdings auch darauf bestehen, dass sich manche Muster entfalten, und ihre Wirkung tun können, bevor eine erneute Analyse/Behandlung in Anspruch genommen wird. Daher bitte ich auch um ein gewisses Verständnis und Geduld.

Was spirituelle Lebensberatung nicht ist:

Meine Beratung ersetzt keinesfalls den Besuch bei einem Arzt und/oder Heilpraktiker! Jegliche Beschwerden müssen parallel oder zuvor von konventioneller Seite abgeklärt sein.

Ich mache keine Heilversprechen! – Heilung ist etwas sehr komplexes und hängt von vielen Faktoren ab. Das kann man nach meiner Ansicht nicht einfach pauschal versprechen.

Beratung ist etwas komplementäres, dass immer begleitend zu anderen Therapien in Anspruch genommen werden kann, aber nie für sich alleine stehen sollte.

Beratung jeglicher Art ist nicht dafür gedacht, die Verantwortung die jeder Mensch für sich selbst hat, abzugeben. Ganz im Gegenteil, soll der Klient befähigt werden, durch neue Blickwinkel/Inputs seine eigene Selbstverantwortung besser oder neu wahrzunehmen.

Zen, Zen-Buddhismus

Zen-Buddhismus oder Chan (jap.: Zen) ist eine in China ab dem 5. Jahrhundert nach Christus entstandene Linie des Mahayana-Buddhismus, die wesentlich vom Taoismus beeinflusst wurde. Der chinesische Name Chan stammt von dem Sanskritwort Dhyana, das in das Chinesische als Chan’na übertragen wurde. Ab dem 12. Jahrhundert wurde das Zen auch nach Japan übertragen. Die im Westen verwendeten Begriffe zum Zen stammen meistens aus dem Japanischen.

Überlieferung

Von verschiedenen Zen-Meistern wird etwa ab dem Jahre 1000 n. Chr. die Zen-Lehre folgendermaßen charakterisiert (Zitat nach Zen-Worte vom Wolkentor-Berg von Urs App):

Eine Übermittlung außerhalb jeglicher Doktrin, die sich weder auf Worte noch auf Schriften stützt. Ein direktes Hinweisen auf des Menschen Herz:

Wer sein eigenes Wesen schaut, ist ein Erwachter (Buddha).

Die Übermittlung erfolgt persönlich von Lehrer zum Schüler in so genannten Dharma-Linien. Der Buddha Shakyamuni habe einst eine Blume zwischen seinen Fingern gedreht, worauf einzig sein Schüler Kashyapa diese Geste als zentralen Punkt der Lehre unmittelbar verstanden und gelächelt habe.

So setzt sich die Linie fort über 26 indische Meister zu Bodhidharma, der die Lehre nach China gebracht haben soll und so zum ersten Patriarch des Chan (Zen) wurde. Nach weiteren 4 chinesischen Patriarchen teilt sich dann nach dem 6. Patriarchen Eno die Linie in verschiedene Schulen auf. Die wichtigsten sind:

  • Rinzai
  • Soto
  • Ummon
  • Obaku
  • Igyo
  • Hogen
  • Sanbô Kyôdan

Praxis

Zentrales Element der Praxis des Zen ist die Sitzmeditation Zazen, die im Lotus-Sitz in strenger äußerer Disziplin vor allem in Klöstern ausgeübt wird. Indem der Übende alle seine Gedanken zur Ruhe bringt, ermöglicht er die mystische Erfahrung der Erleuchtung (Satori), ein oft plötzlich eintretendes Erleben universeller Einheit und Leere, das der gesamtbuddhistischen Erleuchtung (sanskr.: budhi) entspricht. In diesem Zusammenhang ist oft vom Buddha-Werden, oder der Verwirklichung der eigenen Buddha-Natur die Rede. Der Sprache und Kommunikation ist diese Erfahrung höchstens indirekt zugänglich.

Als Hilfsmittel werden besonders in der Rinzai-Schule geistige Übungen an Koans (paradoxen Rätselsprüchen historischer Zen-Meister) eingesetzt.

Zen in Japan

Die japanische Kultur wurde durch Zen stark beeinflusst. Aus dem Bemühen von Gelehrten, Künstlern und der Samurai um ein tieferes Verständnis von Zen, entstanden eine Reihe verschiedener Disziplinen, die auch als Wege des Zen bekannt wurden:

  • Teezeremonie (Chado – der Teeweg)
  • Zengarten (Gartenkunst)
  • Ikebana (eigentlich: Kado – der Blumenweg)
  • Kyudo (Bogenschießen)
  • Shodo (der Schreibkunst-Weg)
  • Kendo (Der Weg des Schwertes)

Zen wurde zur Geisteshaltung wichtiger Familien der Kriegerkaste (Samurai) und gewann so Einfluss auf die Kriegskünste (Budo). Dadurch entstanden jedoch auch Verbindungen zum japanischen Nationalismus, die nach dem Zweiten Weltkrieg auch aus Reihen des Zen selbst kritisiert wurden.

Zen in der Moderne

In der Neuzeit ist die Verbreitung des Zen in Japan zurückgegangen, jedoch wächst die Zahl der Anhänger in den westlichen Ländern. Begünstigt durch fehlenden Dogmatismus gibt es auch Verbindungen zur katholischen Kirche. Wichtige Vermittler als Priester und gleichzeitig Zen-Meister sind:

Pater SJ Enomiya-Lasalle (1898-1990) und der Pater OSB Willigis Jäger (Ko-un Roshi).

Ein wichtiger zeitgenössischer Dharma-Lehrer ist der Vietnamese Thich Nhat Hanh, der Zen (Mahayana) mit Elementen des Theravada-Buddhismus (Vipassana) verknüpft und damit die Entwicklungs- und Anpassungsfähigkeit (insbesondere was die Adaption des Buddhismus für den Westen anbelangt) des Zen einmal mehr unter Beweis stellt.

Literatur

Kritik

Moderne Zen-Literatur

Weblinks