Sind äth. Öle intelligent?

Vielleicht sollte ich erst einmal klären, wie ich auf diese Frage gekommen bin. 😀

Bei der Beschäftigung mit den amerikanischen MLM-Öl-Firmen, kam die Aussage häufiger auf, dass ätherische Öle so intelligent sind, dass sie nur krankmachende Keime angreifen.

Die Aussage ist etwas schwierig, da man nicht nur verstehen muss, wie wieso warum, sondern vor allem weil die Firmen und ihre Berater:innen daran Einnahmeempfehlungen knüpfen. – Das eine ist aber von dem anderen zu trennen!

Es gibt inzwischen Untersuchungen die zeigen, dass ätherische Öle tatsächlich Inhaltsstoffe enthalten, die wie Enzyme nach Schlüssel-Schloß-Prinzip auf bestimmte Antigene reagieren, die eher krankheitserzeugende Keime (Pathogene) aufweisen. Das kann man aber nicht generalisieren auf alle Öle und vor allem nicht auf die innerliche Anwendung der äth. Öle anwenden.

Denn besonders die innere Anwendung, wenn äth. Öle mit der Verdauung in Berührung kommen, können diese durch Stoffwechselprozesse verändert werden. Ebenso durch Stoffwechselprozesse in der Leber.

Der Unterschied von „in vitro“ und „in vivo“ Untersuchungen muss zwingend beachtet werden, sonst sind alle getroffenen Aussagen erstmal nur Vermutungen.

Bedenkt man, wie individuell jede Verdauung eines Menschen ist – wenn man es tatsächlich bis ins kleinste Durchdekliniert, ist die Aussage also kaum haltbar.

Pflanzen die ätherische Öle produzieren haben diese selten bis nie, direkt in ihren Zellen selbst gespeichert, sondern extra dafür konzipierte Kammern bis hin zu nadel-/stachelartigen Strukturen. Die Pflanze schützt sich also selbst schonmal durch Separierung. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie zum Beispiel ätherische Öle die in Harzen und Wurzeln vorkommen. Bedenkt man jedoch die „physiologische Verdünnung“, also die Konzentration der ätherischen Öle in der Pflanze selbst, dann ist dies in keinem Vergleich zu setzen mit einem ätherischen Öl was oral eingenommen werden könnte (nicht sollte). Im Vergleich, hat die Pflanzen die Wirkstoffe die wir als ätherisches Öl zusammenfassend bezeichnen, fast schon in einer homöpathischen Verdünnung.

Von Intelligenz würde ich dennoch nicht sprechen, denn Intelligenz setzt eine Bewußtheit voraus, die Stoffen – besonders nach einer Destillation mit 100°C heißem Wasserdampf – so nicht unterstellt werden kann.

Das ätherische Öle eine sinnhafte Organisation haben, in dem sie per Schlüssel-Schloss-Prinzip pathogene Keime erkennen und da wirksam werden ist meiner Ansicht nach eine deutlich zutreffendere Aussage.

Würden die ätherischen Öle in der gleichen Konzentration wie in der Flasche in der Pflanze „herumschwimmen“ würden sie diese verätzen und schädigen. In der Konzentration wie sie „in“ der Pflanze vorkommen, greifen die Pflanze selbst nicht oder zumindest nicht direkt an. Ob das ausschließlich an den speziellen Kammern liegt, oder an auch an Begleitstoffen die eher auf pathogene Keime wirken, lässt sich schlussendlich nicht mit absoluter Gewissheit sagen, aber vermuten.

Zumindest so lange die äth. Öle nicht durch andere Einflüsse wie Magensäure, Enzyme, freie Radikale, Elektrolyte uvm. in irgendeiner Form verändert und/oder beeinflußt werden. – Und das per se auszuschließen ist eigentlich unmöglich.

Sind äth. Öle also intelligent? – Nein. Sie sind organisiert und spezifisch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert