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Marma und Marmatherapie

Marmas sind sogn. Vital- oder Energiepunkte, an denen Muskelgewebe, Venen, Arterien, Sehnen, Knochen bzw. Gelenke und Geist aufeinander treffen.

Im Ayurveda sind über 108 wichtige Energiepunkte überliefert. Sie bilden das Grundgerüst in der praktischen Anwendung. Darüber hinaus gibt es Tausende weitere über den Körper verteilte kleine und kleinste Vitalpunkte. Die Hauptmarmas (Mahamarmas) sind mit den Hauptenergiezentren des Körpers (den Chakren) verbunden.

Marmas haben keine anatomische Form – es sind viel mehr Zonen an der Hautoberfläche, in denen eine besondere Verbindung zwischen Körper und Bewusstsein besteht. Diese Punkte haben einen starken Einfluss auf die Steuerung der Lebenskraft (Prana) und der körperlichen Funktionen.

Vereinfacht gesagt wirkt ein Marma wie ein übergeordnetes Koordinationszentrum, dass alles überwacht und den Energiefluss durch die feinsten Kanäle, die Nadis, steuert.

Die 7 Hauptsmarmas (MAHAMARMAS)

Neben den 108 Marmas gibt es Tausende weitere über den Körper verteilte kleine und kleinste Vitalpunkte.  Sie alle sind „kosmische Schaltpunkte im menschlichen Organismus“ (nach Maharishi Mahesh Yogi) und haben ihre eigene Klangfarbe im Orchester des Lebens.

Trotz ihrer Vielzahl unterliegen auch die Marmas einer Ordnungsstruktur. Es gibt sieben Hauptmarmas: Adhipati, Sthapani, Nila/Manya, Hridaya, Nabhi, Basti und Guda, die entlang der Wirbelsäule liegen und die Hauptzentren der energetischen Steuerung unseres Organismus sind. Alle anderen Marmas gruppieren sich um diese sieben Zentren.

Die sieben Hauptmarmas korrespondieren mit den sieben Chakren (Energiezentren) durch welche alle lebenswichtigen Funktionen  wie Ausscheidung, Fortpflanzung, Verdauung und Verteilung von Vitalstoffen im Organismus, Stoffwechsel, Gefühlswelt, Verstand und Wahrnehmung gesteuert werden.

Das Wurzelmarma ist Guda. Es liegt am Anus und der gesamte Beckenbodenbereich ist ihm zugehörig. Sein Bewusstsein ist erdbezogen, existenziell und fortpflanzungsorientiert. Das Marma kontrolliert die Ausscheidungsvorgänge und das Muladhara-Chakra.

Das Blasenmarma ist Basti. Es ist verantwortlich für die Beckenorgane, sexuelle Energie, die Ausscheidung (Flüssigkeit) und das Svadisthana-Chakra.

Das Nabelmarma heißt Nabhi und gilt als Mittelpunkt des Körpers. Dieses Marma transfomiert alles, was wir körperlich und geistig verdauen und überwacht das Manipura-Chakra.

Das Herzmarma, auch Hridaya genannt, ist verantwortlich für die Gefühle und die gesamte Persönlichkeit. Es ist das wichtigste Marma, da alle Verbindungen zu den anderen Marmas von ihm aus gesteuert sowie die Vitalstoffe im gesamten Organismus verteilt werden.  Es kontrolliert das Anahata-Chakra.

Das Halsmarma ist Nila/Manya. Nila ist das Marma der Sprache, des freien Ausdrucks und kontrolliert die Schilddrüse und die Blutzirkulation zum Gehirn. Wohingegen Manya die Zunge als Geschmacksorgan sowie die Drüsen, die sie befeuchten, überwacht. Gemeinsam überwachen sie das Vishuddha-Chakra.

Das Stirnmarma ist Sthapani, auch als drittes Auge bekannt. Es ist das Zentrum und gilt als Zentrum des Kopfes. Unser Bezugsort für die Sinne, den Verstand und die analytische Intelligenz. Es ist der Wächter des Ajna-Chakras.

Das Scheitelmarma ist Adhipati und der „oberste Herrscher“, da es an der höchsten Stelle des Kopfes sitzt. Es ist zuständig für das höhere Bewusstsein und kontrolliert die Zirbeldrüse, das gesamte Nervensystem sowie das Sahasrara-Chakra.

Die Marmatherapie

Die Marmatherapie ist eine ebenso subtile wie kraftvolle Behandlungsmethode aus dem Ayurveda.

Die ayurvedische Marmatherapie ist vermutlich schon über 3000 Jahre alt – vielleicht noch  älter.

Als eigenständige Therapieform wird sie heute nur noch in Südindien praktiziert. Im Westen hat Dr. med Ernst Schrott in Zusammenarbeit mit Dr. J.R. Raju mit dem Sukshma Marma® Concept eine sanfte, natürliche und wirksame Marmatherapie für Mediziner, Therapeuten und Laien entwickelt. 

Auch durch verschiedene Anwendungen wie Massagen, Kräuterauflagen, Klangschalen, Edelsteine, Farben, Mantrameditationen, Yogaübungen oder Mudrahaltungen lassen sich die Marmas stimulieren und können entgiftend, stärkend, vitalisierend und harmonisierend auf Körper und Geist wirken.

weiterführende Literatur: