Der tatsächliche Ursprung der Runen liegt wissenschaftlich gesehen noch immer im Dunklen. Der Grund hierfür ist wohl der, dass in früheren Zeiten der Gebrauch von Schrift, wie wir sie heute kennen, nicht üblich war. Wissen wurde durch Erzählertraditionen weitergegeben und durfte (oder konnte in dieser Zeit) nicht niedergeschrieben werden. Das ältere „Futhark“ (Bezeichnung der 24 Runen insgesamt), wurde laut Überlieferungen schon 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung benutzt. Runen tauchen in alten Mythen oft in Zusammenhang mit Gottheiten auf. Die Runenschrift wurde, laut Runenforschern, von den „weisen Frauen“ Nordeuropas erfunden. Genauer wird man dies heute wohl nicht feststellen können.
In unserem Kulturgebiet ist es schwierig herauszufinden, woher die Runen kommen und welchen Einflüssen sie in diesen Epochen unterworfen waren. In Deutschland fand eine „Hochzeit“ zwischen dem Kulturgut des Südens und dem des Nordens statt, wovon die Runen und ihre Bedeutung sicherlich beeinflusst wurden.
Für die Arbeit mit Runen ist es nicht von großem Interesse, woher die Runen kommen – sie sind da – und das laut der nordischen Göttergeschichte bereits vor Anbruch der Menschenwelt.
Von größerer Bedeutung hingegen ist die Fragestellung, ob es sich bei den Runen um Zeichen handelt, die aus einer magisch-bildlichen Tradition heraus entstanden sind, oder aus einer sprachlichen.
Wir finden in der Frühzeit überall in Europa Felszeichnungen, mit denen man versuchte, wichtige Ereignisse symbolisch festzuhalten.
In den Runen ist eine starke Kraft, die auf der Gefühlsebene wirkt, enthalten, welche bei Menschen, die keinerlei Ahnung von Runen haben ebenfalls ihre Wirkung zeigt.
Runen wirken Heute wie Gestern, teils bewusst, teils unbewusst in unserem Leben.
Ich erinnere hier an die verschiedenen Zeichen in und um uns:
Z.B.: die amerikanischen Notarztwägen (Haegl), das Andreaskreuz (Gyfu) vor Bahnübergängen, und die Schutzzeichen, in Form der Eoh-Rune, gegen Feuer und unerwünschten Besuch aus der Unterwelt an vielen Häusern. Auch die Kirche hat sich der Runenkraft bedient, indem sie aus Wynn und Gyfu eine Binderune schuf – heute bekannt als Zeichen des Pax Christi. Auch in alten Fachwerkhäusern finden wir Runenformen wieder, mit denen man versuchte damals die Bewohner zu segnen und zu schützen. Der Suchende muß hierbei jedoch zwischen statischer Funktion und Kunst am Bauwerk zu unterscheiden verstehen. Nicht alles, was wie eine Rune aussieht, ist auch als solche eingesetzt worden.
Wenn sie sich einmal an die Formen der einzelnen Runen gewöhnt und verinnerlicht haben, werden sie sie überall finden. Vor allem in der Natur. Manchmal bildet ein Baum sie nach (Wäre es nicht interessant zu erfahren was er zu sagen hat?). Im Schnee finden wir plötzlich Elox, gezeichnet von einer Krähe. Welchen Wert man diesen Begegnungen beizumessen bereit ist, liegt an einem selbst. Man muss lernen, abzuwägen zwischen bedeutender Erscheinung und wirklichem Zufall (naja, wenn es den gibt). Unsere Vorfahren betrachteten sich nicht als abgeschnitten oder getrennt von dem, was sie umgab – dies ist eine neuere Entwicklung – und aus diesem Grund hat auch alles, was wir wahrnehmen, etwas mit uns selbst zu tun. Die Zeichen des Weges zu deuten muss allerdings jeder Mensch für sich selbst erlernen, das kann man in keinem Buch niederschreiben. Setze einfach das, was dir begegnet, mit gesundem Menschenverstand in Beziehung zu dir, zu deinen Handlungen, zu deinen Gedanken.
Allerdings gibt es eine sogenannte Grundbedeutung jeder Rune, die es einem erleichtert die einzelnen/mehrere Runen zu deuten.
Das Wort Rune bedeutet Geheimnis. Ein Geheimnis bergen die Runen auf alle Fälle, manchmal sogar nicht nur eines, sondern ganz viele. In ihnen stecken die Geheimnisse des Werdens, des Seins und des Vergehens.
Zunächst sind Runen Sinnbilder. Man kann sie als Zeichen für bestimmte Wesenheiten, Handlungen oder Lebensumstände betrachten, die als Sinnbilder für sich sprechen.
Sie sind aber auch als Buchstaben zu verwenden.
Diese alten Zeichen beinhalten jedoch noch viel mehr.
Runen sind: Sinnbilder (Orakel), Schriftzeichen, Energieträger, Lautwert, Zauberzeichen.
Die Runenreihe wurde geschaffen, um Menschen einen bildlich-magischen Zugang zu innerem wie äußerem Wissen zu ermöglichen, das die Zeiten überdauern und in allen Lebenslagen anwendbar sein sollte. Beim älteren Futhark ist dies bis heute der Fall.
Runen als Sinnbilder betrachtet, werden sie zu einem Orakel, dem man Fragen stellen kann. Hierzu gibt es Steine, auf denen die verschiedenen Runen aufgezeichnet sind.
Man „wirft“ sie und deutet sie.
Die Runen als Sinnbilder ermöglichen einen großen Raum für Deutungen und fördern damit die Phantasie der Betrachter, öffnen Zugang zur anderen Welt. Runen lassen sich nicht festlegen. Alle Auslegungen stimmen auf ihre Art und Weise – zumindest für den Menschen, der sie legt. Sie können nie allgemeingültig sein, da die Runen wie jedes andere magische System eine selbst erarbeitete Deutung erfordern. Bestimmte Grundmuster bleiben bestehen, doch das war es dann auch schon. Die Betrachtung eines Bildes kann bei unterschiedlichen Menschen zu unterschiedlichen Empfindungen und Erkenntnissen führen – genauso ist es auch bei den Runen.
Runen als Schriftzeichen.
Runen als Symbole.
Runen, als Kraftwerkzeug und als Energieträger. Der Begriff „magische Kraft“ bedarf einer kleinen Erklärung:
Oft ist von Energie oder Kraft die Rede, wenn es um Magie geht. Es gilt, sich gegen „dunkle Kräfte“ zu schützen, oder seine Energien auszugleichen. In früheren Zeiten, als die Hetze des Alltags uns noch fremd war, nahmen wir diese Kräfte wahr, so wie es kleine Kinder heute noch tun. im Laufe der Zeit sind für diese Kräfte viele unterschiedliche Namen eingeführt worden. Wenn wir von Kraft oder Energie reden, dann meinen wir diese, zwar erfühlbare, jedoch nicht sichtbare Form einer Schwingung. Zorn hat eine andere Schwingung als Freude, und diese unterschiedlichen Kräfte beschreiben die Runen auf eindrückliche und nachvollziehbare Weise.
Die Versinnbildlichung einer Kraft können wir selbstverständlich auch umkehren und als Kraftwerkzeug einsetzen.
Jede Rune steht für eine bestimmte Kraft.
Die eindringliche Beschäftigung mit jeder einzelnen Rune kann einen Menschen mehr Erkenntnisse über sich selbst und die entsprechende Kraft vermitteln, als alle Bücher dieser Welt.
Kurz gesagt:
Runen können Kräfte abwehren (als Schutzzeichen)
Runen können Kräfte anziehen (als Kraftzeichen)
Runen können „Orakel“ sein
Über die Kraft der Runen:
Die runischen Energien wirken, ob man daran glaubt oder nicht. Wir können allerdings nur dann etwas mit ihnen erreichen. wenn wir uns selbst vertrauen und ein wenig runisches Wissen erreicht haben. Es reicht aus, sich mit dem entsprechendem Thema zu befassen bzw. erst einmal zu erfahren das es „das“ überhaupt gibt. Um „Vergessenes“, dass in uns ist, wieder zutage zu befördern.
Wenn die Zeit dafür noch nicht reif ist, kann man jedoch nichts erzwingen.
Wichtig:
Bei manchen Runen ändert sich das Zeichen, wenn sie „auf dem Kopf stehen“. Wenn sie eine solche Rune umdrehen, hat sie auch eine andere Bedeutung. Viele Leute halten umgekehrte Runen für negativ. Das ist falsch. Die erste Rune, Feoh, bedeutet zum Beispiel Reichtum – aber wenn sie umgekehrt erscheint, kündigt sich nicht Armut an.
Jede Rune hat ihre eigene Botschaft. Eine umgekehrte Rune will uns sagen, dass wir etwas lernen sollen, was die „aufrechte“ Rune verkündet, weil genau das uns fehlt. Die umgekehrte Rune Feoh bedeutet also nicht „Armut“, sondern „Reichtum entdecken“. Das ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied.
Umgekehrte Runen weisen auf Lösungen hin, nicht auf Probleme. Überlegen sie lieber, was eine Rune sie lehren will, anstatt ihr negativen Aspekte zu untersuchen.
weiterführende Literatur: